Kommentar
18:00 Uhr, 08.10.2021

Lagarde warnt vor Überreaktionen wegen hoher Inflation - US-Arbeitsmarkt: Weit weniger neue Stellen als gedacht

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • USA: Tapering-Ampel weiter auf "Gelb"
  • Erfolgsserie der deutschen Exporteure im August gerissen
  • US-Zahlungsausfall vorerst abgewendet
  • Regierungskrise in Österreich
  • Irland trägt globale Steuerreform mit
  • Polen übt den "Poleexit"
  • Tesla verlegt Firmensitz nach Texas
  • Spannender Übernahmekampf um Zooplus

Markt

  • Nach dem Arbeitsmarktbericht der US-Regierung wirken die Anleger auch hierzulande einigermaßen ratlos. Der DAX ging bei 15.206,13 Punkten mit einem kleinen Abschlag von 0,29 Prozent aus dem Handel. Bereits den gesamten Tag über war die Handelsspanne sehr eng, ins Risiko traute sich niemand so recht. Die US-Währungshüter müssen die Daten nun detailliert prüfen. „Dieser Arbeitsmarktbericht wird den Notenbankern Kopfzerbrechen bereiten", kommentierte Thomas Altmann von QC Partners. „Die Arbeitslosenquote ist zwar auf den niedrigsten Wert in der Post-Pandemie-Ära gefallen. Gleichzeitig ist der Zuwachs an neuen Stellen aber so gering wie noch nie in diesem Jahr.“ Laut Altmann bleibt die Tapering-Ampel damit auf "Gelb".
  • Der Strompreis im Großhandel in Deutschland steigt weiter. Schon im September überstieg der gehandelte Stundenkontrakt die Schwelle von 200 Euro je Megawattstunde - ein Zehnjahreshoch. Am Donnerstagabend hat sich dies in der Spitze auf 442,90 Euro je Megawattstunde verdoppelt. Einen zuletzt höheren Preis gab es im November 2008.
  • Hedgefonds profitieren offenbar von den Preisverwerfungen am europäischen Energiemarkt. Wie Bloomberg berichtete, haben einige Investoren die steigenden Energiekosten „in die größte Geldvermehrung überhaupt“ umgemünzt. Vor allem der Fonds Gresham Investment Management, dessen Chefstratege Scott Kerson sagt: „Das ist der perfekte Sturm".

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der US-Automobilhersteller Ford wird die Produktion in seinem mexikanischen Werk Hermosillo vom 11. bis 12. Oktober wegen Materialmangels vorübergehend aussetzen. Das teilt die Gewerkschaft des Werks in einer Erklärung mit und fügt hinzu, dass die Arbeiter an diesen Tagen 75 Prozent ihres Lohns erhalten werden.
  • Der taiwanische Chiphersteller TSMC und Sony loten laut der Wirtschaftszeitung „Nikkei“ derzeit den Bau einer gemeinsamen Chipfabrik in Japan aus. Das Werk in Kumamoto im Süden Japans könnte den Betrieb 2024 aufnehmen, hieß es.
  • Von den US-Investmentbanken, die am kommenden Mittwoch inoffiziell den Startschuss zur Berichtssaison zum dritten Quartal geben, erwarten Analysten erneut gute Ergebnisse. „Wenngleich die Nettozinseinkommen im Vorjahresvergleich leicht gesunken sein dürften, sollten die Einnahmen im Kapitalmarktgeschäft zugelegt haben“, so Deutsche Bank-Stratege Ulrich Stephan.
  • Die Volkswagen-Tochter Skoda muss die Produktion in ihren tschechischen Werken vom 18. Oktober an bis zum Jahresende drosseln bzw. komplett aussetzen. Der Chipmangel sei der Grund für die Maßnahme, sagte Firmensprecher Tomas Kotera. Man habe eine große Zahl an Fahrzeugen eingelagert, die auf Chips warteten. „Wir werden uns zuallererst auf die Fertigstellung dieser Autos konzentrieren, um sie so schnell wie möglich an unsere Kunden auszuliefern“.
  • Laut der Reederei Hapag-Lloyd steht der Containerfrachter „Rotterdam Express“ nicht mehr im Verdacht, an der Ölpest vor der südkalifornischen Küste beteiligt zu sein. „Die Ermittlungen wurden eingestellt", sagte ein Hapag-Lloyd-Sprecher am Freitag der dpa. Das Schiff habe den Hafen von Oakland noch am Donnerstag verlasse und sei nun auf der Weiterfahrt nach Mexiko.
  • Der Verband der deutschen Autoindustrie VDA geht davon aus, dass 2021 nur 2,9 Mio. Fahrzeuge produziert werden. Das wären 18 Prozent weniger als im Vorjahr und die Hälfte gemessen am Rekordjahr 2016. Zudem wäre es der fünftstärkste Rückgang in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Lediglich 1967, 1973, 1993 und 2020 waren die Einbrüche noch stärker.
  • Die Finanzinvestoren Centerbridge, Towerbrooks und Advent greifen nach der Aareal Bank. Der Immobilienfinanzierer bestätigte, dass der Vorstand Gespräche über einen Verkauf führt. Das Bankhaus Metzler hält ein Angebot der Investoren für eine Beteiligung noch nicht für ausgemacht. Vor allem die Qualität des Kreditportfolios dürfte über ein Zustandekommen entscheiden, hier seien Vorbehalte angebracht.
  • Der österreichische Ölkonzern OMV hat im dritten Quartal weniger Öl und Gas gefördert als im Vorquartal. Die Produktion sank auf 470.000 Barrel am Tag nach 490.000 Barrel zuvor, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
  • Der britische Kinobetreiber Odeon hat nach eigenen Angaben in Großbritannien und Irland bereits mehr als eine Mio. Tickets für den neusten James-Bond-Film verkauft. Damit sei "No Time to Die" zum meistbesuchten Film seit "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" (2019) geworden.
  • Der russische Gaskonzern Gazprom hat seine Aufbereitungsanlage im äußersten Osten des Landes nach einem Feuer gedrosselt. Das Feuer sei lokalisiert worden und werde gelöscht, sagte ein Sprecher. Von der Anlage fließt Gas hauptsächlich nach China.
  • Der südkoreanische Technologieriese und weltgrößte Hersteller von Speicherchips und Mobiltelefonen, Samsung, rechnet für das dritte Quartal mit einem operativen Gewinn von knapp 16 Bio. Won, umgerechnet 11,5 Mrd. Euro. Dies entspräche einem Plus von 28 Prozent. Samsung erklärte, das Ergebnis sei auf die steigenden Preise für Speicherchips und den starken Verkauf seiner neuen Smartphones zurückzuführen. Beim Umsatz geht Samsung von einem Anstieg um 9 Prozent auf 73 Bio. Won (53 Mrd. Euro). Beide Kennziffern wären Rekordwerte.
  • Nach dem Leerverkäufer-Angriff auf die Adler Group steht Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia offenbar vor einem Einstieg bei dem kleineren Konkurrenten. Der luxemburgische Großaktionär von Adler, Aggregate Holdings, teilte mit, Vonovia habe eine Kaufoption auf 13,3 Prozent der Adler-Anteile erworben. Der Preis liege deutlich über dem letzten Schlusskurs der Adler-Aktie, hieß es in der Mitteilung. Am Donnerstag waren die Papiere nach dem Angriff des britischen Investors Fraser Perring mit einem Plus von 15 Prozent bei 11,55 Euro aus dem Handel gegangen. Tags zuvor war sie allerdings um ein Viertel auf 10 Euro eingebrochen.
  • Tesla verlegt den Firmensitz offiziell aus dem Silicon Valley nach Texas. CEO Elon Musk gab den Umzug in der Nacht zum Freitag bei der Hauptversammlung des Konzerns bekannt. Sie wurde bereits am neuen Sitz in der Stadt Austin abgehalten, wo Tesla ein neues Werk baut. Musk verwies bei der Ankündigung auch darauf, dass die Lebenshaltungskosten für die Beschäftigten in Texas niedriger seien. Die Tesla-Aktivitäten in Kalifornien sollen aber weiter ausgebaut werden.
  • Die Aktionäre des Tierbedarfshändlers Zooplus haben die Qual der Wahl. Im Übernahmekampf hat der kalifornische Finanzinvestor Hellman & Friedman mit dem Angebot der schwedischen Beteiligungsfirma EQT gleichgezogen und bietet jetzt ebenfalls 470 Euro je Aktie (insgesamt 3,6 Mrd. Euro). Bisher hatte Hellman & Friedman 460 Euro je Aktie offeriert. 17 Prozent der Zooplus-Anteile hat sich Hellmann bereits gesichert. Hellman & Friedman sei weiterhin fest entschlossen, die vereinbarte langfristige strategische Partnerschaft mit Zooplus umzusetzen, hieß es in der Mitteilung weiter. Man sei überzeugt, dass diese sowohl für Zooplus als auch für alle Stakeholder des Unternehmens erhebliche Vorteile habe.
  • Die Finanzaufsicht Bafin fordert vom Ableger der russischen VTB Bank, der VTB Bank (Europe) SE, im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erhöhte Anstrengungen. „Die Bafin hat am 1. Oktober 2021 gegenüber der VTB Bank (Europe) SE die Umsetzung angemessener interner Sicherungsmaßnahmen zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung angeordnet", teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht am Freitag mit.

Konjunktur & Politik

  • EZB-Chefin Christine Lagarde warnt vor überzogenem Aktionismus wegen der derzeit hohen Inflation. „Einige Einflussfaktoren dürften bald wieder verschwinden, etwa die preistreibenden Effekte, die sich aus gestörten Lieferketten ergeben oder aus der Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung in Deutschland", sagte Lagarde laut Vorabbericht im Gespräch mit dem „Spiegel". Auf diese Phänomene habe die Geldpolitik ohnehin keinen direkten Einfluss. Sie gehe davon aus, dass die Effekte weitgehend vorübergehender Natur seien und die Inflation 2022 wieder sinke. Deshalb sollte man jetzt nicht überreagieren.
  • Das dürfte die Tapering-Diskussion in den USA neu befeuern. Die US-Wirtschaft hat im September lediglich 194.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten mit 490.000 neuen Jobs gerechnet. Zugleich wurden die August-Zahlen aber stark nach oben korrigiert, und zwar von 235.000 auf 366.000. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,8 von zuvor 5,2 Prozent, die durchschnittlichen Stundenlöhne legten stärker als erwartet um 0,6 Prozent zum Vormonat zu.
  • Taiwan will laut seiner Präsidentin Tsai Ing-wen eine militärische Eskalation mit China unbedingt vermeiden. Tsai Ing-wen sagte auf einem Sicherheitsforum in Taipeh, ihr Land hoffe auf eine friedliche, stabile und berechenbare Koexistenz mit seinen Nachbarn. Das "Wall Street Journal“ hatte derweil berichtet, dass eine kleine Gruppe von Spezialkräften der USA heimlich Soldaten in Taiwan trainiere.
  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO rief Länder mit hohen Impfraten dazu auf, ihre Impfkampagnen in in einkommensschwächeren Ländern zu forcieren. Die Organisation legte eine Strategie fest, die die Länder befolgen sollten, um das Ziel zu erreichen, bis Ende des Jahres 40 Prozent der Welt-Bevölkerung zu immunisieren, 70 Prozent bis Mitte 2022.
  • Am Donnerstag sorgten Aussagen US-Energieministerin Jennifer Granholm über die mögliche Freigabe der strategischen Ölreserven in den USA für Bewegung am Ölmarkt. Das Energieministerium dementierte umgehend, zum jetzigen Zeitpunkt keine Pläne für eine Freigabe der strategischen Ölreserven oder für ein Exportverbot von Rohöl zu verfolgen.
  • Aus Sicht der USA ist das Projekt einer globalen Steuerreform nach der Zustimmung Irlands auf der Zielgeraden. Es laufe auf einen Meilenstein hinaus, der die Wettbewerbsfähigkeit der USA unterstütze, teilte das Finanzministerium in Washington laut Reuters mit. Der Wettbewerb zwischen den Ländern werde fairer.
  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat offenbar auch für den jetzigen Zentralbankchef nicht mehr viel übrig. Der Staatschef habe das Vertrauen in Zentralbankchef Sahap Kavcioglu verloren, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag von Insidern. „Von ihm wurde eine rasche Zinssenkung erwartet. Stattdessen wurde monatelang derselbe Zinssatz beibehalten", fügte demnach eine andere eingeweihte Person hinzu. Erdogan treffe sich nicht mehr so oft mit Kavcioglu. Erdogan soll enttäuscht darüber sein, dass Kavcioglu die hohe Inflation nicht im Zaum gehalten habe, so Reuters weiter. Die türkische Lira geriet nach dem Bericht unter Druck. Zum US-Dollar wurde am Vormittag sogar ein frisches Rekordtief erreicht.
  • Die Commerzbank hat ihre Wachstumsprognosen für Deutschland gekappt. Laut Chefvolkswirt Jörg Krämer wird für 2021 ein Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von nur noch 2,5 (bisher: 3,3) Prozent erwartet. Die Prognose für 2022 wurde auf 4,8 (5,3) Prozent reduziert. Als Grund nannte Krämer Materialengpässe und das sich eintrübende Umfeld in China.
  • Für den Mobilitäts- und Wärmemarkt hat die Bundesregierung einen nationalen CO2-Preis vereinbart. 25 Euro werden seit 2021 auf jede Tonne CO2 fällig. Bis 2025 sollen es bis zu 55 Euro je Tonne sein. Das „Handelsblatt“ bilanziert: „Was abstrakt klingt, bedeutet nichts anders als: Die Preise werden in die Höhe schießen“.
  • Am Geldmarkt der Eurozone wird über eine Zinserhöhung der Europäischen Notenbank EZB bereits Ende 2022 spekuliert. Dort wurde am Freitag die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung des Einlagesatzes um 0,1 Punkte im Dezember 2022 auf 60 Prozent geschätzt, wie Reuters berichtet (zum Vergleich: Anfang der Woche lagen die Taxen bei unter 40 Prozent). Für eine Anhebung im September 2022 stehen die Chancen am Geldmarkt demnach bei 50 zu 50.
  • China ist offenbar „sehr besorgt" über den Unfall eines US-Atom-U-Bootes im Indopazifik. Der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, forderte die USA auf, den genauen Ort und Details des Zwischenfalls sowie den Zweck der Fahrt offenzulegen. Ein Atom-U-Boot der US-Marine war nach Angaben des US-Militärs im Südchinesischen Meer unter Wasser mit einem unbekannten Objekt zusammengestoßen. Der Atomantrieb sei dabei unbeschädigt geblieben, hieß es.
  • In Wien haben mehrere tausend Menschen gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz demonstriert und seinen Rücktritt gefordert. Gegen den konservativen Regierungschef laufen derzeit Korruptionsermittlungen. Die Grünen wollen angesichts der Ermittlungen gemeinsam mit der Opposition Alternativen zur konservativ-grünen Regierung suchen.
  • Die deutsche Elektroindustrie kommt dank kräftiger, zweistelliger Zuwachsraten bei Aufträgen wieder mit Schwung aus der Corona-Krise. Allerdings belasten weiterhin die Lieferengpässe. ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann: „So gut es auf der Nachfrageseite derzeit auch läuft, so hartnäckig zeigen sich allerdings die allgegenwärtigen Materialknappheiten und Lieferprobleme auf der Angebotsseite." Vier von fünf Branchenfirmen berichten nach wie vor von teils erheblichen Schwierigkeiten.
  • Eine umfassende Reform von Steuern und Zuschüssen könnte die Beschäftigung in Deutschland um rund 400.000 Vollzeitstellen steigern. Das hat das ifo Institut errechnet. Die Ökonomen sehen u. a. eine Reform der Familienbesteuerung vor: Hohe Kinderfreibeträge und die Umwandlung des Ehegattensplittings in ein Ehegatten-Realsplitting tragen dazu bei, dass der Partner, der weniger verdient, eher eine Beschäftigung aufnimmt. Außerdem sollen staatliche Zuschüsse bei Geringverdienenden mit Zuverdienst weniger stark abgesenkt werden. „Unser Vorschlag hilft, den demografischen Wandel und das Ausscheiden der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt auszugleichen“, so ifo-Experte Andreas Peichl.
  • Der August war ein verheerender Konjunkturmonat, wie die Deka Bank resümiert. „Wäre nicht der Handel gewesen, hätte es nur schlechte Nachrichten gegeben: Rekordverdächtige Rückgänge gab es bei der Produktion und den Industrieaufträgen, schwache Daten im Außenhandel und nur der Einzelhandel präsentierte ein Umsatzplus“.
  • Der heutige Bericht zum US-Arbeitsmarkt wird der letzte sein, den die Mitglieder der US-Notenbank sichten, bevor sie im November zusammentreten, um die weithin erwartete Entscheidung über das Tapering zu treffen. Obwohl einige Währungshüter den Wunsch geäußert haben, solidere Anzeichen für eine Verbesserung zu sehen, würde eine Zahl von nur 238.000 neuen Jobs wahrscheinlich das Kriterium von Fed-Chef Powell für das Tapering erfüllen, schreibt Anna Wong, Chef-Ökonomin für die USA bei Bloomberg.
  • Im August sind die Exporte in Deutschland gegenüber Juli kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent gesunken und die Importe um 3,5 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Den Unternehmen machen Lieferengpässe und Materialmangel zu schaffen. „Probleme in globalen Lieferketten, hohe Logistikkosten und ungeklärte Handelsstreitigkeiten verdunkeln den Konjunkturhimmel und haben in der Folge massive Auswirkungen auf die Exporte", sagte Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Insgesamt gingen im August des laufenden Jahres Waren im Wert von 104,4 Milliarden Euro ins Ausland. Gegenüber dem von der Corona-Krise geprägten August 2020 war dies ein Anstieg um 14,4 Prozent.
  • Nach der ersten Sondierung zur Bildung einer Ampel-Koalition im Bund haben SPD, Grüne und FDP ein positives Fazit gezogen. Sie wollen die Verhandlungen nun ab Montag vertiefen, wie die Generalsekretäre der drei Parteien sagten.
  • Das polnische Verfassungsgericht erachtet Teile des EU-Rechts für unvereinbar mit der Landesverfassung. „Der EU-Vertrag ist im polnischen Rechtssystem der Verfassung untergeordnet, (...) und wie jeder Teil des polnischen Rechtssystems muss er der Verfassung entsprechen", begründete Richter Bartlomiej Sochanski den Entscheid. Die EU-Kommission entgegnete, EU-Recht sei vorrangig und ebenso seien alle Urteile des EuGH bindend. Mit der Politik von Regierungschef Mateusz Morawiecki liegt das Urteil auf einer Linie. Der Premier hat einen „juristischen Polexit“ im Sinn: Polen soll zwar in der EU verbleiben und weiterhin von den finanziellen Vorteilen der Gemeinschaft profitieren, muss sich aber nicht mehr den Urteilen des EuGH unterwerfen. Frankreich betrachtet das umstrittene Urteil des Verfassungsgerichts in Polen als Angriff gegen die EU. „Es besteht de facto die Gefahr eines Austritts aus der Europäischen Union", sagte Europaminister Clement Beaune dem Sender BFM TV. Der polnische Oppositionsführer Donald Tusk von der liberalkonservativen Bürgerplattform hat zu Protesten gegen das gestrige Urteil des Verfassungsgerichts seines Landes aufgerufen. Tusk schrieb auf Twitter, er wolle ein europäisches Polen verteidigen.
  • Der US-Senat hat einer Anhebung der Schuldenobergrenze bis Anfang Dezember zugestimmt. Für die Erhöhung um 480 Mrd. Dollar stimmten alle 50 Vertreter der regierenden Demokraten. 48 Republikaner votierten dagegen, zwei stimmten nicht ab. Wenn auch das Repräsentantenhaus mit seiner Mehrheit der Demokraten zustimmt, ist ein Zahlungsausfall der Regierung in Washington zumindest vorübergehend abgewendet.
  • Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Statistische Bundesamt mitteilten, hat sich die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen kalender- und saisonbereinigt im September gegenüber August mit einem Plus von 0,1 Prozent kaum verändert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2020 ist der kalenderbereinigte Lkw Maut-Fahrleistungsindex leicht um 0,3 Prozent gestiegen. Im Vergleich zur Situation vor der Corona-Krise lag er kalender- und saisonbereinigt ebenfalls um 0,3 Prozent höher.
  • Der chinesische Dienstleistungssektor ist im September wieder gewachsen. Einer Umfrage zufolge, stieg der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für den Sektor von 46,7 Punkte im August auf 53,4 Zähler. Damit liegt er über der 50er-Marke, die auf monatlicher Basis Wachstum von Kontraktion trennt.
  • Das mit attraktiven Steuersätzen lockende Irland hat der geplanten globalen Steuerreform zugestimmt und gibt dem Projekt damit einen neuen Schub. Finanzminister Paschal Donohoe sagte, er gehe davon aus, dass die Vereinbarung der Wirtschaft langfristig Stabilität und Planungssicherheit geben werde. Die EU-Kommission habe Irland versichert, dass sie sich an die globale Steuerrate halten wollte, und nicht eine Erhöhung für die EU-Mitgliedstaaten anstrebe. Sein Land werde sicher weiter ein attraktiver Standort für internationale Investitionen bleiben, sagte Donohoe weiter.
  • Die Verbraucherzentrale VZBV warnt vor „Energiepreisen des Grauens" im Winter, wie der Chef des Bundesverbandes VZBV, Klaus Müller, der Augsburger Allgemeinen sagte. Der Verband fordert die Bundesregierung zum Handeln auf. Wenn es nicht ein sehr milder Winter werde, würden die Rechnungen fürs Heizen deutlich höher ausfallen.

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