Kommentar
15:00 Uhr, 24.03.2008

DAX - Für die Real-Wirtschaft bestand zu keiner Zeit eine Gefahr

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Das haben wir doch vor einigen Monaten von den Notenbanken und Regierungschefs mehrfach gehört. So langsam scheinen aber auch diese nicht mehr daran zu glauben. Zinssenkungen in ungeheurer Höhe und vor allem außerhalb des üblichen Turnus zeigen wie ernst die Lage inzwischen genommen wird. Aussagen von unserem Finanzminister Steinbrück, dass die deutsche Wirtschaft eine schwierige Zeit durchmacht, man aber alles im Griff habe, beruhigen nur wenig. Selbst mein schweizer Lieblingsbanker in Diensten einer deutschen Bank lässt keinen Zweifel daran, dass auch er so langsam kalte Füße bekommt. Nun wird das Gefühl, welches mich schon seit langem umtreibt auch noch mit Zahlen belegt. Die ersten Unternehmen kommen mit Gewinnwarnungen. Es sind keine kleinen Unternehmen, was man am Beispiel Siemens sieht. Und selbst eine Äußerung über eine längst bekannte Tatsache, wie bei der Deutschen Telekom, sorgt sofort für einen kräftigen Kurseinbruch. Die Hypotheken-Krise / Finanzkrise hat längst Einzug in die Real-Wirtschaft gehalten.

Am Montag ist es dann auch Charttechnisch passiert. Der DAX ist unter die Marke von 6.400 Punkten gefallen. Das anschließende Heranlaufen an die alte Unterstützungslinie bestätigt das Verkaufssignal. Am Freitag konnte sich der Dow Jones noch einmal deutlich erholen, was zu einer freundlichen Eröffnung nach den Ostertagen führen dürfte. Ein kurzzeitiges Überspringen der schon gebrochenen Marke von 6.400 Punkten dürfte geschafft werden. An der Nachhaltigkeit zweifle ich jedoch. Es ist inzwischen schon zuviel Porzellan zerschlagen worden. Auch das kurzfristige Unterschreiten der 6.200er Marke zeugt nicht von großer Kaufneigung im Markt. Die 6.200er Marke stellt für mich ohnehin nur noch einen Strohhalm dar, an dem sich die Marktteilnehmer versuchen festzuhalten. Richtige Unterstützungslinien sind danach erst einmal nicht mehr auszumachen. Einzig die zunehmend schlechtere Stimmung der Marktteilnehmer könnte für eine Beruhigung und eine Gegenbewegung nach oben sorgen. Panik ist gleichwohl noch nicht ausgebrochen, sodass der finale sell-out noch fehlt.

Deshalb bleibt es auch dieses Mal bei meinem Rat: Bleiben Sie am Ball und sichern Sie Ihr Vermögen.

Ich wünsche Ihnen noch schöne Ostertage bis zur nächsten Woche

Ihr

Martin Marquardt

Wer ist Martin Marquardt?

Anmerkung der Redaktion: Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte.

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Über den Experten

Harald Weygand
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Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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