Kommentar
09:57 Uhr, 21.02.2020

DAX fällt, aber fängt sich wieder – Ein Hauch von Korrektur liegt in der Luft

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  • DAX
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Es könnte verfrüht gewesen sein, das Thema Coronavirus an der Börse abzuhaken. Gestern, eine halbe Stunde vor Handelsschluss in Frankfurt, reagierten die Anleger auf Medienberichte über eine dramatisch hohe Ansteckungsrate in einem Pekinger Krankenhaus, die die gesamte Hauptstadt in Aufruhr versetzen würde. Peking liegt nicht in der Hubei-Provinz und auch Südkorea tut es nicht, wo man mittlerweile begonnen hat, die Infektionszahlen zu zählen und heute Nacht offiziell 52 Ansteckungen mit dem gefährlichen Virus meldete. So setzte der Deutsche Aktienindex zum Handelsstart seine Abwärtsbewegung zunächst einmal fort, konnte sich aber mit einem besser als erwarteten Einkaufsmanagerindex für Deutschland wieder fangen.

Bislang gab es im Deutschen Aktienindex auch aus technischer Sicht noch kein Signal, dass die Rally zu Ende sein könnte. Und doch liegt derzeit ein Hauch von Korrektur in der Luft. In der kommenden Woche wird es darum gehen, die Marke von 13.381 Punkten bis zum Monatsende zu verteidigen oder in Frage zu stellen. Fällt der Index darunter, könnte die Volatilität zunehmen, da dann die Bären nach langer Zeit mal wieder Morgenluft wittern dürften.

Ein weiteres mögliches Indiz dafür, dass die Erholung seit Anfang Februar erst einmal zu Ende sein könnte, ist auch die Entwicklung an der Börse in Hongkong. Dort ist der Hang Seng unter die viel beachtete 200-Tage-Linie gerutscht. Die Ölpreise stehen ebenfalls wieder unter Druck. Mit den Gewinnmitnahmen bei Aktien setzen die Profis auch auf weiter fallende Preise für Öl, da weniger Nachfrage mehr Überschüsse bedeutet, die in den Lagern und Raffinerien bleiben. Das deutete gestern Abend auch der irakische Ölminister als Folge des Coronavirus in einem Interview an.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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