Kommentar
16:28 Uhr, 06.03.2018

DAX: Kaufdruck könnte zunehmen

Der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater Associates reduziert seine Short-Positionen bei DAX-Aktien und sorgt so für Kaufdruck.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Nach dem Italien-Referendum und dem SPD-Mitgliederentscheid zur großen Koalition am vergangenen Wochenende hat der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater Associates seine Short-Positionen bei sechs von insgesamt 13 DAX-Aktien zurückgefahren.

Am gestrigen Montag, dem ersten Handelstag nach dem Italien-Referendum und dem SPD-Mitgliederentscheid, reduzierte Bridgewater Associates seine Short-Positionen bei BASF, Daimler, E.ON, Fresenius, MunichRe und SAP, wie aus dem am Dienstag im Bundesanzeiger veröffentlichten Informationen hervorgeht. Bei den sieben anderen geshorteten DAX-Aktien gab es keine Veränderung der Short-Positionen.

Anleger müssen neue, veränderte oder geschlossene Short-Positionen jeweils bis 15.30 Uhr des Folgetages dem Bundesanzeiger melden, wenn die Netto-Verkaufsposition mindestens 0,5 Prozent der ausstehenden Aktien beträgt oder betragen hat.

Die folgende Tabelle zeigt die Short-Positionen von Bridgewater Associates bei allen DAX-Aktien am vergangenen Freitag sowie am Montag (Quelle: Bundsanzeiger). Aktien, bei denen die Short-Position am Montag reduziert wurde, sind fett hervorgehoben.

Short-Position am 02.03.2018  Short-Position am 05.03.2018 
adidas 0,75 % 0,75 %
Allianz 0,81 % 0,81 %
BASF 0,84 % 0,78 %
Bayer 0,80 % 0,80 %
Daimler 0,80 % 0,75 %
Deutsche Bank 0,70 % 0,70 %
Deutsche Post 0,61 % 0,61 %
Deutsche Telekom 0,50 % 0,50 %
E.ON 0,86 % 0,78 %
Fresenius 0,63 % 0,59 %
MunichRe 0,85 % 0,79 %
SAP 0,71 % 0,65 %
Siemens 0,86 % 0,86 %

Die folgende Grafik zeigt exemplarisch die Entwicklung bei den SAP-Aktien seit dem vergangenen Freitag:

DAX-Explosion-geht-weiter-Kommentar-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-1

In der vergangenen Woche hatte Bridgewater Associates seine Netto-Leerverkaufspositionen bei zahlreichen DAX-Aktien wieder hochgefahren. Da die Short-Wetten seit Ende Januar aufgebaut wurden und da unter anderem auch italienische Bankaktien betroffen sind, vermuten viele Beobachter einen Zusammenhang mit der Parlamentswahl in Italien am 4. März.

Sollte Bridgewater Associates seine Short-Positionen auch in den kommenden Tagen reduzieren, könnte das für zusätzlichen Kaufdruck im DAX sorgen. Um eine Leerverkaufsposition zu schließen, muss der Leerverkäufer die entsprechenden Aktien am Markt zurückkaufen.

Die Positionen von Bridgewater Associates sind groß genug, um zu erheblichen Kursveränderungen zu führen. So hat Bridgewater Associates nach den zuletzt im Bundesanzeiger veröffentlichten Daten rund 0,86 Prozent aller Siemens-Aktien geshortet. Dies hört sich zwar nach wenig an, tatsächlich handelt es sich dabei aber um rund 7,3 Mio. Siemens-Aktien im Wert von rund 760 Mio. Euro. Am gesamten Montag wurden aber auf Xetra nur rund 2,82 Mio. Siemens-Aktien gehandelt. Bridgewater Associates müsste also mehrere Tage lang sämtliche auf Xetra gehandelten Siemens-Aktien aufkaufen, um seine Short-Position zu schließen.

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19 Kommentare

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  • netzadler
    netzadler

    Halbwahrheiten sind nicht schön, sowas hat gmt nicht nötig.

    bridgewater hat letzte Woche ein bisschen eingedeckt und dann auch wieder nachgeshortet, zuletzt wieder kleinere Eindeckungen. daran kann man bis jetzt nix herauslesen.

    ich wüsste nix überzeugendes, warum man jetzt alles eindecken sollte. Europa wird nichts auf die reihe bekommen, ohne das Deutschland alles bezahlt.

    target Saldo übrigens bei 914 mrd. auf ath. mit Italien wird es wohl im märz weiter auf die Billion zu gehen.

    09:35 Uhr, 07.03.2018
  • Oliver Baron
    Oliver Baron Experte für Anlagestrategien

    Wir haben den Titel des Artikel abgeändert. Danke für Ihre Hinweise.

    18:48 Uhr, 06.03.2018
  • Zukunft21
    Zukunft21

    hier wird immer stark übertrieben Explosion, Kurs von Aktie XY steigt stark um 1,9 % was soll das ist doch alles mittlerweile ganz normal .

    Also mal mehr aufs wesentliche konzentrieren.

    18:17 Uhr, 06.03.2018
  • Kambiz
    Kambiz

    Ich denke wenn die ganz großen short gehen, sollte man lieber nicht dagegen wetten. Solange sie ihre position nicht geschlossen haben ist short wahrscheinlich die richtige Richtung. Wenn sie anfangen die Position zu schließen verstehen es diese Spieler durchaus möglichst keinen Slippage zu verursachen. Wir wissen es und die wissen es ebenfalls dass einige Trader auf den Short-Squeeze wetten. Solch vorhersehbare Trader sind die besten Kandidaten für Stop Hunting.

    18:05 Uhr, 06.03.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Dau braut sich was zusammen. DAX hat alles abgegeben. DOW wird aufgrund der mangelnden Kauffreude auf neue Tiefs zusteuern.

    17:31 Uhr, 06.03.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Es war 2010 als ich Mitglied einer kleinen Trading Gruppe war, von der einer jedoch an gewisser Position in einer Bank sass. Ich erinnere mich sehr genau an seine Meldung "Achtet mal um 10:00 Uhr auf den Dax...." Um 10 Uhr machte der Dax dann einen Satz vorwärts um ca 50 Punkte. Da er das nicht wissen konnte und keine News anlagen muss er wohl in der Lage gewesen sein, diesen Satz auszulösen. Und sicher daran verdient haben.Gewinne machen nur jene, die diese Instrumente haben, der Rest dient nur als Kanonenfutter.

    16:39 Uhr, 06.03.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Ein Beispiel dafür, dass "Trader" nur Spielbälle der Big Player sind, die die Märkte so drehen wie es ihnen gefällt. Da dürfte der eine vom anderen die Telefonnummer haben.

    16:34 Uhr, 06.03.2018
  • BrunoWillis
    BrunoWillis

    Ganz ehrlich, von welcher "Explosion" ist die Rede. Ich halte nichts von Sensationsjournalismus im Trading.

    16:32 Uhr, 06.03.2018
    2 Antworten anzeigen

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Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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