DAX: Es geht wieder abwärts
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Tag nach dem US-Zinsentscheid schwächer. Negative Vorgaben kommen von der Wall Street und aus Asien. Die US-Notenbank hatte am Mittwoch keine klaren Hinweise auf eine Verschiebung weiterer Zinserhöhungen wegen der jüngsten Finanzmarktturbulenzen geliefert (siehe „Thema des Tages“). Unterdessen hat sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im Januar deutlich stärker eingetrübt als erwartet. Unklar bleibt zudem die Lage in China. Die chinesische Notenbank (PBoC) wird zwischen dem 29. Januar und dem 19. Februar an jedem Arbeitstag eine Geldmarktoperation durchführen, damit die Banken des Landes während des chinesischen Neujahrfests mit ausreichend Liquidität ausgestattet sind. Regulär finden solche Transaktionen nur zwei Mal pro Woche statt.
Charttechnik
Der 9.900er Bereich im DAX ist eine schwere Hürde, an der die Kurse heute wieder nach unten abprallten. Damit steuern wir direkt auf die Entscheidungsmarke bei 9.728 Punkten zu. Kann sich der Index nicht spätestens in diesem Bereich stabilisieren, droht die Erholung der letzten Tage beendet zu sein.
Thema des Tages
Nach der historischen Leitzinserhöhung im Dezember hat die US-Notenbank den Leitzins beim ersten Zinsentscheid im Jahr 2016 wie erwartet unverändert belassen. Der Leitzins bleibe in der Spanne zwischen 0,25 Prozent und 0,50 Prozent, teilte die US-Notenbank am Mittwoch mit. Es sei weiter nur eine "graduelle Zinserhöhung" angemessen, heißt es im Statement zum Zinsentscheid. Die Währungshüter zeigen sich besorgt angesichts der globalen Wirtschaftsentwicklung und der schwachen Inflation. Man beobachte die globalen wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen genau und analysiere deren Auswirkungen, heißt es im Statement zum Zinsentscheid. Die US-Notenbank gab aber keine klaren Hinweise, dass in den kommenden Monaten nach den Marktturbulenzen nicht mehr mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen sei.
Aktien im Blick
Nach dem Rekordverlust im vergangenen Jahr geben die Aktien der Deutschen Bank am Donnerstag weiter ab sind mit einem Minus von 4,12 % das Schlusslicht im DAX. Die Aktien der Commerzbank gehören mit einem Minus von 2,77 Prozent ebenfalls zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex.
Kräftig nach unten geht es in Mailand mit den Aktien der italienischen Banken. Die Anteilsscheine der UniCredit verlieren rund sechs Prozent, die Aktien der Banca Monte dei Paschi di Siena büßen mehr als neun Prozent ein. Italien hat sich zwar mit der EU auf eine die Schaffung einer "Bad Bank" geeinigt, doch Aktionäre könnten mit einer erheblichen Verwässerung ihrer Anteile für die Rettung der italienischen Banken bezahlen müssen, so die Vermutung.
Konjunktur
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Januar eingetrübt. Der von der EU-Kommission berechnete Index sank auf 105,0 Punkte, nach revidiert 106,7 (zuvor 106,8) Punkten im Vormonat. Die Volkswirte hatten für Januar im Konsens mit 106,5 Punkten gerechnet.
Die Einfuhrpreise in Deutschland sind im Jahresdurchschnitt 2015 um 2,6 % gesunken. Dabei verbilligte sich Energie um 27,3 %. Ohne Energie stiegen die Importpreise um 1,8 %.
Die britische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2015 laut erster Veröffentlichung wie erwartet um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Im dritten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent zugelegt.
Währungen
Nach dem unveränderten US-Zinsentscheid präsentiert sich der US-Dollar am Donnerstag gegenüber den anderen Hauptwährungen uneinheitlich. EUR/USD hat angesichts der fehlenden neuen Erkenntnisse über die US-Zinsaussichten seinen jüngsten Anstieg fortgesetzt und bei 1,0927 ein frisches Wochenhoch erreicht. USD/JPY bewegt sich nach enttäuschenden japanischen Einzelhandelsumsätzen mit positiver Tendenz unterhalb des gestrigen Dreiwochenhochs bei 119,07 und notierte bislang zuhöchst bei 118,94.
GBP/USD hat nach Veröffentlichung wie erwartet ausgefallener britischer BIP-Daten bislang bis 1,4334 im Hoch zugelegt. Nach drei Tagen mit Verlusten ist USD/SEK am Donnerstag nach überwiegend schwachen Wirtschaftsdaten aus Schweden, wie Arbeitslosenquote und Einzelhandelsumsätzen, der kurzfristige Richtungswechsel geglückt. Vom gestrigen Tief bei 8,4778 hat sich das Währungspaar bislang bis 8,5248 erholt.
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