Analyse
10:18 Uhr, 30.01.2016

DAX - Erst die EZB, dann die BoJ, die Gorillas treiben den Markt

Die BoJ hat am Freitag für viele Marktbeobachter überraschend Negativzinsen auf Überschussreserven der Banken eingeführt. Der Yen gab deutlich nach, der US-Dollar wurde relativ stärker. Dies wiederum hat Implikationen auf DAX und Dow Jones!

Erwähnte Instrumente

  • USD/JPY
    ISIN: XC0009659910Kopiert
    Kursstand: 121,0400 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 16.466,30 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • USD/JPY - WKN: 965991 - ISIN: XC0009659910 - Kurs: 121,0400 ¥ (FOREX)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 16.466,30 Pkt (NYSE)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 4.279,17 Pkt (NASDAQ)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 9.798,11 Pkt (XETRA)
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 33,75 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation)

Im mittelfristigen Zeitfenster korrelieren diese Kursverläufe des Währungspaares US-Dollar vs. Yen (USD/JPY), DAX und Dow Jones positiv. Sie verlaufen sehr ähnlich. Taktgeber ist USD/JPY. Fällt es, fallen auch DAX und Dow Jones. Steigt USD/JPY, was durch die geldpolitische Justierung der BoJ am Freitag der Fall war, steigen auch DAX und vor allem die US Indizes, wie beispielsweise der Dow Jones.

Auch Daytrader sollten in der aktuellen Marktphase immer auch einen Blick auf USD/JPY haben. Wer intraday short ist und sieht, wie USD/JPY plötzlich anzieht, sollte sich das mit der Shortposition nochmals überlegen. Meist ziehen insbesondere die US Indexfutures hinterher.

Wenn USD/JPY ein paar Wochen steigen sollte, würde dies bedeuten, dass auch DAX und Dow Jones ein paar Wochen steigen.

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USD/JPY

Seit Ende 2014 läuft USD/JPY oberhalb von 110,xx JPY seitwärts. Der Charakter dieser Seitwärtsbewegung hat sich zwischenzeitlich mehrfach geändert. Zuletzt war er bärisch, schemenhaft schimmerten Konturen eines SKS Trendwendeprozesses durch. Eine solche ist nicht vom Tisch. Allerdings haben sie zuletzt die 110er Marke wieder verteidigt. In den letzten 3 Wochen ist das spekulative Geld (Hedgefonds, CTAs, Trader wie ein Teil unserer Leserschaft) erstmals seit Jahren wieder long auf JPY gegangen. Das heißt, dass auf einen Kursverfall von USD/JPY spekuliert wurde. Die Entscheidung der BoJ vom Freitag dürfte diese Marktteilnehmergruppe auf dem falschen Fuß erwischt haben.

Was wir jetzt sehen, ist Shortcovering. Die BoJ wollte es anscheinend der SNB gleichtun, nur wenige Tage vor der Entscheidung, wurde darauf hingewiesen, dass man erst einmal nicht an den geldpolitischen Schrauben drehen werde. Bemerkenswert. Durch diese Überraschungscoups, - zuletzt bei der SNB, der EZB gesehen -, treffen die Notenbanken insbesondere das spekulative, eher taktisch ausgerichtete Kapital. Die mittelfristig falsch positionierten Marktteilnehmer bezahlen durch ihre Portfoliobereinigungen die dann laufenden mittelfristigen Bewegungen.

USD/JPY kann durchaus bis 123-124 JPY hochlaufen. Das wären durchaus noch 1-2 Wochen Aufwärtspotential. Mehr läßt sich prognostisch derzeit nichts aussagen.

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Wir befinden uns seit 2015 in einer Marktphase, die durch eine Staffelübergabe zwischen den großen Notenbanken gekennzeichnet ist. In den USA gibt es seit Ende 2014 kein QE mehr, seit Ende 2015 wird der Leitzins angehoben. In Japan hält die BoJ und in Europa die EZB dagegen. Dieser Transformationsprozess ist von hoher Volatilität gekennzeichnet. Der Ausgang dieser Staffelübergabe ist außerdem m.E. ungewiß. Rein kurstechnisch hatte man zuletzt den Eindruck, dass das QE der EZB wirkungslos verpufft. Aber auch das der BoJ verhinderte nicht, dass der Nikkei massiv einbrach. In den USA haben sich seit 2014 größere Trendwendeprozesse entwickelt.

Ich bin der Ansicht, dass die Geldpolitik der FED alles andere aussticht. Da können sich Japaner und Europäer noch so sehr auf den Kopf stellen und QE machen. Solange die FED daran festhält, in diesem Jahr gleich 4 Mal den US Leitzins anzuheben, dürfte dies die Märkte belasten. Möglich ist allerdings, dass die FED von eben dieser ursprünglich geäußerten Absicht Abstand nimmt. Warten wir es ab.

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Dow Jones

Der Dow Jones prallt auf einer Kreuzunterstützung bei 15.870 Punkten nach oben ab. Wir befinden uns in einer Phase des vorliegenden mittelfristigen Kursmusters, in der ich mich zurückhalte mit prognostischen Aussagen. Eine mehrtägige, möglicherweise einige Woche andauernde Erholung ist möglich.

Das Big Picture ist allerdings bärisch, der Chart imponiert durch eine riesige SKS Trendwendeformation. Eine mögliche Erholung würde sich innerhalb dieser SKS Formation abspielen.

Aktuell überzeugt das Chartbild nicht.

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Nasdaq100 

Wir befinden uns in einer Phase des vorliegenden mittelfristigen Kursmusters, in der ich mich zurückhalte mit prognostischen Aussagen. Eine mehrtägige, möglicherweise einige Woche andauernde Erholung ist möglich.

Aktuell überzeugt das Chartbild nicht.

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DAX

Wir befinden uns in einer Phase des vorliegenden mittelfristigen Kursmusters, in der ich mich zurückhalte mit prognostischen Aussagen. Eine mehrtägige, möglicherweise einige Woche andauernde Erholung ist möglich.

Aktuell überzeugt das Chartbild nicht.

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  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    Was Anderes an dieser Stelle.

    Hier tradet eine Frau öffentlich, die es richtig drauf hat

    Sie nennt sich Tippi, sie tradet fulltime und sie veröffentlicht Analysen und Trades hier auf

    http://go.guidants.com/#c/Pop_Gun_Trader

    22:36 Uhr, 31.01.2016
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • shark
    shark

    Lieschen Müller muss sich bei 20% Jahresverlust p.a. über die letzten 5 Jahre,entspricht ungefähr der Halbierung des eingesetzten Kapitals,überlegen ob die Alternative Sparbuch etc nicht sinnvoller gewesen wäre :-)) Aktien sind nun mal nicht ganz risikolos ! .

    Evt .sollte man mal einen "Short-Aktienfond auflegen" -der ist allerdings auch mit Risiken behaftet .!

    17:46 Uhr, 31.01.2016
  • KenLloyd
    KenLloyd

    Hallo Herr Weygand,

    Wird der Fond nur von einer Person geführt?

    Oder seid ihr ein Team?

    LG

    17:15 Uhr, 31.01.2016
    2 Antworten anzeigen
  • KenLloyd
    KenLloyd

    also Dirk Müller hat seinen Fonds so aufgelegt wie er auch dort selbst sein Geld anlegen

    Würde.....

    14:35 Uhr, 31.01.2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Lesenswerter Artikel zum japanischen Zinsentscheid. Der -noch- gutgläubige Bankkunde geht mit seinen Bankeinlagen keinen guten Zeiten entgegen. Imo wird die Entwicklung denselben Weg nehmen, wie in der Flüchtlingskrise. Wenn sich die Kölner Sylvesternacht auf dem Bankonto des deutschen Michels wiederholt, dann springt der Zug von der Schiene und zwar endgültig. Die AFD Zustimmung in breiten Bevölkerungskreisen ist ein ernstes Warnsignal an die in Berlin regierende GroKo. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Das gilt auch in der Politik.

    http://der-bondaffe.com/2016/01/31/japan-zinsentsc...

    Was würde SuperMario zu der Entwicklung der Zinslandschaft in einer stillen Minute einfallen, verursacht von ihm und seinen Mitstreitern. Vielleicht folgendes?

    .......Janusköpfig wie ich bin, wird es für manch einen schlimm. Denn ich feiere Aktienfeten und zerstör Papiermoneten. Oma Krause? Mir egal, Schaden halt kollateral. Ja , ich bin ein Freund der Banken, für die räum weg ich alle Schranken. Der kleine Mann, es ist fatal, doch der ist mir scheissegal.

    13:21 Uhr, 31.01.2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Die Gorillas treiben zwar die Märkte, aber Erfolge in der Realwirtschaft sind z.B. im Rahmen der einst gefeierten Abenomics auf weiter Flur nicht in Sicht.

    Seit Dezember gibt's in Japan Geldzuwendungen an Rentner und Barleistungen für Bauern. Helikopter-Ben dürfte ein breites Grinsen ins Gesicht steigen.

    11:08 Uhr, 31.01.2016

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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