Kommentar
09:10 Uhr, 09.07.2021

DAX erobert 15.500 Punkte zurück – Zinswende rückt immer weiter nach hinten

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Weder Käufer noch Verkäufer können sich am deutschen Aktienmarkt gerade durchsetzen. Schnäppchenjäger sind an schwächeren Tagen aktiv, während Käufer bei steigenden Kursen spätestens nahe der Rekordstände ausbleiben.

Wieder fallende Zinsen nehmen die Gewinnfantasie aus dem Finanzsektor schon wieder raus, nachdem im Frühjahr zumindest etwas Hoffnung aufkeimte, die Zeit der Nullzinsen könnte auf absehbare Zeit vorbei sein. Banken leiden in der aktuellen Situation gleich doppelt, auch weil immer mehr von ihnen durch Negativzinsen in die Kritik geraten und so die Abwanderung ihrer Kunden riskieren.

Noch vor drei Monaten gab es die Hoffnung, dass die Dynamik der konjunkturellen Erholung und vielleicht auch die aufkommende Inflation eine Zinswende möglich macht. Diese Hoffnung hat sich aber als verfrüht herausgestellt. Die Signale der Europäischen Zentralbank zeigen, dass es so schnell nicht zu einer Zinswende kommen wird. Auch die EZB wird wie die Fed eine temporär höhere Inflation tolerieren. Nachdem die Teuerungsrate seit 2013 unter zwei Prozent lag, hat die Notenbank nun genug Zeit, über höhere Preise hinwegzusehen. Konkret bedeutet das, dass die EZB erst in drei Jahren oder später die Zinsen anheben dürfte, da sie wohl kaum vor der amerikanischen Notenbank die geldpolitischen Zügel straffen wird. Und der Konsens der Fed liegt bei einer Zinsanhebung erst in zweieinhalb Jahren.

Die fallenden Zinsen bevorzugen gerade den Technologiesektor gegenüber Value-Aktien. Viele Anleger hoffen jetzt, dass die kommende Woche in den USA beginnende Berichtssaison neue Impulse in der saisonal von Mitte Juli bis Anfang Oktober schwächeren Zeit bringen kann.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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