Kommentar
17:45 Uhr, 22.10.2020

Corona-Angst lähmt den DAX - Verkäufe bestehender US-Immobilien steigen stark

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken überraschend
  • Vossloh hebt Prognose an
  • Coca-Cola übertrifft Erwartungen
  • Presse: Adidas plant Reebok-Verkauf
  • Corona-Lockdown: Gaststätten-Wirt gewinnt erneut gegen Versicherer
  • Coronavirus-Infektionen in Deutschland steigen sprunghaft
  • Lockdown-Angst: GfK-Konsumklima sinkt
  • Tesla übertrifft die Erwartungen
  • Fed Beige Book: US-Wirtschaft wächst leicht bis moderat
  • Hypoport verbucht Gewinnrückgang
  • Jungheinrich erhöht Prognose
  • PayPal steigt in Kryptowährungsmarkt ein

DAX

  • Händler und Anleger am deutschen Aktienmarkt blicken mit großer Sorge auf die Entwicklung der Corona-Zahlen in Deutschland, wo am Donnerstag erstmals überhaupt mehr als 10.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet wurden. Der DAX verzeichnete gleichwohl per Xetra-Schluss nur einen geringfügigen Kursverlust von 0,12 Prozent auf 12.543,06 Punkte. Händlern zufolge sind die stark gestiegenen Neuinfektionen ein zweischneidiges Schwert: Einerseits machen sie weitere Lockdowns mit möglicherweise verheerenden Folgen für die Wirtschaft zwar wahrscheinlicher. Andererseits erhöhen sie aber auch die Wahrscheinlichkeit für weitere milliarden- oder gar billionenschwere Hilfspakete durch die Regierungen und Notenbanken. In den USA konnten sich Demokraten und Republikaner inzwischen annähern, ein Deal für ein neues Hilfspaket steht aber weiter aus. In der Nacht findet das letzte TV-Duell von US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden statt.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der Bahntechnikkonzern Vossloh hat nach einem Gewinnanstieg im dritten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben und rechnet nun mit einer EBITDA-Marge von 13 bis 14 Prozent (zuvor: 12 bis 13 Prozent) und einer EBIT-Marge von 7,5 bis 8,5 Prozent (zuvor: 7 bis 8 Prozent). Im dritten Quartal belief sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) nach vorläufigen Angaben auf 24,5 Millionen Euro, nach bereinigt 11,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
  • Der Getränkekonzern Coca-Cola hat im dritten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht, die Erwartungen der Analysten aber übertroffen. Die Erlöse sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um neun Prozent auf 8,65 Milliarden Dollar, während die Analysten mit einem stärkeren Rückgang auf 8,35 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Der Nettogewinn verringerte sich von 2,59 auf 1,74 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie betrug 0,55 Dollar und lag damit über den Erwartungen von 0,46 Dollar.
  • Der Telekommunkationskonzern AT & T Inc hat im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,76 Dollar die Analystenschätzungen getroffen. Der Umsatz lag mit 42,34 Milliarden DOllar über den Erwartungen von 41,61 Milliarden Dollar.
  • Der Sportartikelhersteller Adidas hat sich laut "Manager-Magazin" dafür entschieden, seine US-Tochter Reebok zu verkaufen. Die Transaktion solle bis März 2021 "durch" sein, heißt es. Adidas hatte Reebok im Jahr 2006 erworben, die hohen Erwartungen hatten sich aber nie erfüllt und Reebok war zuletzt ein Sanierungsfall.
  • Der Telekomausrüster Adva Optical Networking rechnet im laufenden Jahr nun mit einem Umsatz von 565 bis 580 Millionen Euro und einer Ergebnismarge beim Proforma-Betriebsergebnis von fünf bis sechs Prozent, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Im Juli hatte das Unternehmen seine bisherige Prognose (Umsatz von 580 Millionen Euro und Marge von mehr als fünf Prozent) zurückgezogen. Im dritten Quartal legte der Umsatz nach endgültigen Zahlen um 1,6 Prozent auf 146,7 Millionen Euro zu, während das Proforma-Betriebsergebnis um 49,5 Prozent auf 11,1 Millionen Euro stieg. Der Konzernüberschuss konnte sich aufgrund eines Sondereffekts mehr als verdreifachen und betrug 6,7 Millionen Euro.
  • Ein Teilnehmer einer Covid-19-Impfstoffstudie von AstraZeneca in Brasilien ist verstorben. Ein Sprecher von AstraZeneca wollte mit Blick auf die medizinische Schweigepflicht keine Details zu dem Fall nennen, sagte aber zugleich, dass es keine Bedenken gebe, die gegen die Fortsetzung der Studie sprächen. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll der Freiwillige im Rahmen der Studie gar nicht den Impfstoff, sondern ein Placebo erhalten haben. Anschließend infizierte sich der Testteilnehmer offenbar mit Covid-19, wie es in einem brasilianischen Medienbericht hieß.
  • Die neue Dating-Funktion von Facebook ist ab heute auch in Europa verfügbar. Erwachsene User können für die Dating-Funktion ein eigenes Profil anlegen und bekommen dann auf Basis des Wissens von Facebook über den User mögliche passende Partner außerhalb des eigenen Freundeskreises vorgeschlagen.
  • Der Elektroautobauer Tesla hat im dritten Quartal einen Rekordumsatz verbucht und das fünfte Quartal in Folge schwarze Zahlen geschrieben. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 8,77 Milliarden Dollar, womit die Analystenschätzungen von 8,27 Milliarden Dollar deutlich übertroffen wurden. Der Nettogewinn legte um 131 Prozent auf 331 Millionen Dollar zu. Der Gewinn je Aktie verbesserte sich von 0,372 Dollar je Aktie auf 0,76 Dollar. Die Analysten hatten im Mittel nur mit 0,554 Dollar gerechnet. Die Tesla-Papiere konnten nachbörslich in den USA deutlich zulegen.
  • Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat seine Prognose für das laufende Jahr erhöht und rechnet nun mit einem Konzernumsatz von 3,5 bis 3,7 Milliarden Euro im Jahr 2020, was jeweils rund 100 Millionen Euro über der bisherigen Prognose liegt. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stellt Jungheinrich nun 180 bis 230 Millionen Euro in Aussicht, nachdem zuvor nur 130 bis 180 Millionen Euro erwartet wurden. Die EBIT-Marge soll demnach 5,1 bis 6,2 Prozent statt wie bisher erwartet 3,8 bis 5,0 Prozent betragen. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) soll rund 50 Millionen Euro höher liegen als bisher und 155 bis 205 Millionen Euro betragen. Der Ausblick basiert auf der Erwartung, dass es bis Jahresende keine weiteren umfangreichen Lockdowns mehr gibt. In den ersten neun Monaten sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 2,97 auf 2,72 Milliarden Euro, während das EBIT von 197,3 Millionen Euro auf 150,2 Millionen Euro abnahm. Der Gewinn vor Steuern verringerte sich von 183,3 auf 133,8 Millionen Euro.
  • Traton hat in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatz von 15,7 Milliarden Euro erzielt. Das bereinigte operative Ergebnis belief sich auf minus 10 Millionen Euro. Die Umsatzrendite liegt bei minus 0,1 Prozent. Traton will spätestens am 10. November seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 abliefern.
  • Der Finanzdienstleister Hypoport hat am Mittwochabend nach Börsenschluss vorläufige Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Demnach konte der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um rund fünf Prozent auf ca. 95 Millionen Euro zulegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank hingegen um rund 20 Prozent auf rund 7 Millionen Euro. Das geringere EBIT im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum resultiere im Wesentlichen aus dem strategisch beabsichtigten Wegfall von Projektgeschäft in den Segmenten Immobilienplattform und Versicherungsplattform, so das Unternehmen. Die kompletten Zahlen werden am 2. November veröffentlicht.
  • Der Zahlungsdienstleister PayPal hat den Einstieg in das Geschäft mit Kryptowährungen angekündigt. In den USA können Kunden bei PayPal künftig auch Bitcoin sowie andere Kryptowährungen kaufen, verkaufen und aufbewahren. Ab Anfang des kommenden Jahres soll man zudem mit Kryptowährungen über PayPal bei angeschlossenen Händlern zahlen können. PayPal hat 346 Millionen Konten und hat allein im zweiten Quartal Zahlungen von 222 Milliarden Dollar abgewickelt. Sowohl der Bitcoin-Kurs als auch die PayPal-Aktien legten als Reaktion auf die Meldung deutlich zu.

Konjunktur & Politik

  • Die Verkäufe bestehender US-Immobilien sind im September zum Vormonat um 9,4 Prozent auf annualisierte 6,54 Millionen Einheiten gestiegen und haben damit die Konsensschätzung von 6,1 Millionen übertroffen. Die Verkäufe wurden dabei unterstützt von einem 34-Prozent-Anstieg in Tourismis-orientierten Landkreisen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Wachstum von 21 Prozent, der mittlere Verkaufspreis legte um 14,8 Prozent im Vergleich zu 2019 zu. Der zur Verfügung stehende Bestand an verkäuflichen Häusern sank auf ein neues Allzeit-Tief und dürfte damit für weiter anziehende Preise sprechen. Immobilien brauchten im Durchschnitt nur 21 Tage um sich zu verkaufen, was ebenfalls einen neuen Rekordwert markiert. Typischerweise vergehen vom Listing zum Abschluss 31 Tage.
  • Wie aus einer von Bloomberg zitierten McKinsey-Studie hervorgeht, droht der Hälfte aller europäischen Unternehmen mit kleiner oder mittlerer Größe im nächsten Jahr ein Insolvenzverfahren, wenn die Umsätze weiter stagnieren. Die Untersuchung wurde allerdings bereits vor dem gegenwärtigen Anstieg der Fallzahlen im August durchgeführt.
  • Eurozone: Verbrauchervertrauen im Oktober (vorläufig) bei -15,5 Punkten. Erwartet wurden -15,0 Punkte nach -13,9 Punkten im Vormonat.
  • USA: Index der Frühindikatoren im September +0,7 %. Erwartet wurden +0,8 % nach +1,2 % im Vormonat (m/m).
  • Nach Angaben von Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, befinden sich die Stimulus-Verhandlungen in den USA mit der Trump-Administration auf einem guten Weg. Ein entsprechendes Gesetz sei bald reif für eine Unterschrift. Das Repräsentantenhaus könnte noch vor der Wahl eine Vorlage verabschieden, so Pelosi.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche überraschend gesunken. Nach revidiert 842.000 Erstanträgen in der Vorwoche sank die Zahl der Erstanträge auf 787.000, während die Volkswirte der Banken eigentlich mit einem Anstieg auf 860.000 gerechnet hatten. Der starke Rückgang inklusive der Abwärtsrevision des Vorwochenwertes ist aber auf einen Sondereffekt zurückzuführen. Der Bundesstaat Kalifornien hatte vorübergehend keine Zahlen mehr gemeldet, um neue Systeme einzubinden. Die Zahl der fortgesetzten Anträege auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche auf 8,373 Millionen gesunken, von revidiert 9,397 Millionen in der Vorwoche. Erwartet wurden 9,500 Millionen.
  • Ein weiterer Gaststätten-Wirt hat vor Gericht gegen seine Versicherung gewonnen, die sich geweigert hatte, für Einnahmeausfälle im Zuge der Corona-Pandemie aufzukommen. Das Landgericht München I sprach der Gaststätte Emmeramsmühle gut 427 000 Euro zu. Die Versicherung hatte sich geweigert, zu zahlen, nach Überzeugung des Gerichts aber zu Unrecht. (Link: Pressemitteilung des Gerichts)
  • Die Zahl der Covid-Neuinfektionen in Deutschland steigt sprunghaft. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wurden innerhalb von 24 Stunden 11.287 neue Infektionen gemeldet, womit erstmals die Marke von 10.000 Fällen überschritten wurde. RKI-Präsident Lothar Wieler warnte vor einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus. "Wir müssen damit rechnen, dass sich das Virus in Deutschland, zumindest in einigen Regionen, auch weiterhin stark ausbreiten wird und dass sich das Virus sogar unkontrollierter ausbreiten kann", sagte Wieler. Deutschland insgesamt hat inzwischen den Warnwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage überschritten und gilt damit als Risikogebiet.
  • Das GfK-Konsumklima ist für November auf minus 3,1 Punkte gesunken. Erwartet wurden minus 2,9 Zähler nach revidiert minus 1,7 Punkten (zunächst: minus 1,6 Zähler) im Vormonat. "Die rasant steigenden Infektionszahlen führen zu Verschärfungen Pandemie-bedingter Einschränkungen. Zudem steigt die Furcht vor einem weiteren Lockdown, sollte das Infektionsgeschehen in den kommenden Wintermonaten außer Kontrolle geraten", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
  • Die US-Wirtschaft ist nach Einschätzung der US-Notenbank Fed zuletzt in allen Notenbankdistrikten gewachsen, wobei das Wachstumstempo in den meisten Distrikten als leicht bis moderat eingestuft wurde. Dies geht aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Beige Book der Fed hervor. Die Beschäftigung legte laut Fed in fast allen Distrikten zu, allerdings nur leicht.

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