Kommentar
09:21 Uhr, 28.01.2020

DAX erholt sich vom Ausverkauf – Korrektur ja, Panik nein

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Börse in Hongkong wird wie geplant morgen wieder öffnen – auf den ersten Blick nur eine Meldung, bei genauerem Hinschauen aber auch ein Signal, das für Beruhigung und Zuversicht unter den Anlegern führt. So können sich die Börsen trotz einer weiter steigenden Zahl an Infektionen in China und auch dem ersten bestätigten Krankheitsfall in Deutschland vom gestrigen Ausverkauf zunächst erholen. Es kann gut sein, dass auf den „schwarzen Montag“ gestern nun ein so genannter „Turnaround-Tuesday“ folgt, auf den hin sich die Kurse im Wochenverlauf wieder erholen – ein Phänomen, welches in den vergangenen Wochen öfter zu beobachten war.

Apple, die heute nach Börsenschluss in den USA ihre Quartalszahlen melden, werden in der japanischen Finanzzeitung Nikkei dahingehend erwähnt, dass man bei Zulieferern zehn Prozent mehr iPhones bestellt habe. Offenbar läuft das Geschäft mit den Endverbrauchern ganz gut. Auch andere Technologieunternehmen werden in dieser Woche der Wall Street ihre Zahlen präsentieren. Positive Überraschungen haben durchaus das Potenzial, das Virus-Thema weiter in den Hintergrund zu drängen.

Dass die Börsen das Wuhan-Virus zum Anlass genommen haben, um eine längst überfällige Korrektur einzuleiten, aber die Anleger nicht in Panik ausbrechen, kann man unter anderem am Goldpreis ablesen. Dieser ist zwar an den wichtigen Widerstand bei 1.584 US-Dollar herangelaufen, überschreitet diesen aber bislang nicht.

Und ein Markt, der trotz des chinesischen Neujahres die ganze Zeit handelt, ist die chinesische Währung – etwas gegenüber dem US-Dollar. Dort haben die Marktteilnehmer die mit der Unterzeichnung des Phase-1-Handelsvertrages zwischen China und den USA eingeleitete Wende des Yuan nach oben in den vergangenen Stunden nicht wieder komplett ausgepreist. Das Coronavirus hat also nicht dazu geführt, dass eine wirtschaftliche Erholung Chinas in Frage gestellt wird. Es kam lediglich zu einer technischen Gegenbewegung. Somit lässt sich auch auf diesem Markt bislang keine Panik der Investoren ausmachen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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