DAX endlich mit temporärem Boden - Öl endlich mit Top - Börsianer endlich wieder mit Freude bei der Sache
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Erwähnte Instrumente
Pikanterweise wurde in der zurückliegenden Woche der Aktienmarkt ohne den eigentlich von vielen Beobachtern erwarteten finalen Sell Off gedreht. Neben nicht ganz so schlechten Quartalszahlenberichten einer Reihe von US Investmentbanken, sorgte die Ankündigung der US Bankenaufsicht SEC, Leerverkäufe von Bankaktien einschränken zu wollen, für einen plötzlich einsetzenden (allerdings künstlichen) Kaufrausch bei Bankaktien. Dies wiederum kam dem breiten Aktienmarkt zugute.
Dem breiten Aktienmarkt kam außerdem zugute, dass der Rohstoffsektor zeitgleich begann, zu korrigieren. Der Ölpreis kam deutlich zurück und bildete endlich eine Signallage aus, die für eine relevante Korrektur sprechen dürfte.
Die Vorzeichen für die kommenden Wochen sehen so aus, dass wir am Aktienmarkt eine deutlich Erholung und bei Öl eine deutliche Korrektur erwarten. Die erwartete Erholung im DAX, sofern sie zustandekommt, wäre als eine Bärenmarktrallye zu klassifizieren. Also eine Erholung im Kontext eines nach wie vor intakten Bärenmarkts. Die Korrektur bei Öl wäre im Sinne einer Korrektur zu werten, aber nicht im Sinne einer ganz großen Trendwende. Und Vorsicht. Es liegt in der Natur des Rohstoffsektors, das er ziemlich inhomogen aufgebaut ist. Nicht alle Subsektoren dürften nachgeben!
Aufgrund der vorliegenden charttechnischen Signallage habe ich mir die Finanzmärkte sehr genau zu Gemüte geführt und ausgewertet. Es gibt viel zu berichten. Es ist jetzt 15.30 Uhr und ich will nicht einen großen Bericht auf einmal schreiben, weil dies zu Lasten des Veröffentlichungszeitpunkts gehen würde. Deshalb dieser Kommentar schon einmal vorweg.
Im Verlauf des Abends werde ich einen umfassenden Kommentar veröffentlichen, der eine Vielzahl von weiteren Basiswerten beinhalten wird. Natürlich wieder an dieser Stelle.
Nun aber zum aktuellen Bericht ...
Zunächst eine kurze Zusammenfassung eines institutionellen Researchberichts der Landesbank Baden-Würtemberg mit statistischen Auswertungen bisheriger Bärenmärkte im DOW Jones, dann ein Blick auf US Banken und Öl und abschließend der Teil, der die meisten von Ihnen interessiert, der DAX ...
Kurze Zusammenfassung interessanter Ergebnisse statistischer Auswertungen bisheriger Bärenmärkte im DOW Jones durch die Landesbank Baden-Würtemberg.
" 5 von 8 Bärenmärkten des Dow Jones sind durch eine Rezession in den Vereinigten Staaten begleitet worden. In diesen 5 Perioden endete der Bärenmarkt mit einem durchschnittlichen Verlust von 33,5 % gegenüber dem zyklischen Hoch. Die durchschnittliche Perioden-Länge betrug 23 Monate."
"Im Durchschnitt war der anfängliche Verlust von 20 % (Eintritt in den Bärenmarkt) in der Regel ein Ausgangspunkt für mindestens eine kurzfristige Erholung am Aktienmarkt. ...."
Anmerkung am Rande.
Vom Hoch im August 2007 bis zum Tief vergangener Woche hatte der DOW Jones ca. 23% verloren.
Intermarketgesichtspunkte sind wichtiger Teil der (chart)technischen Analyse.
Merken Sie sich folgende Intermarketregel :
1.) Ein steigender Ölpreis ist in den vergangenen Jahren über weite Strecken mit einem gleichzeitig steigenden Aktienmarkt einhergegangen. Es besteht übergeordnet auf Sicht einer Jahre also keine gegenläufige Korrelation.
2.) Ein fallender Ölpreis geht oft einher mit einem steigenden Aktienmarkt. Ein fallender Ölpreis entlastet den Aktienmarkt.
Schauen Sie sich den Kursverlauf von Öl und dem US Bankenindex im Vergleich an.
Betrachtet man die Kursentwicklungen seit 2007, so stellt man fest, dass der Ölpreis Anfang 2007 bei 50 $ pro Barrel sein Tief ausbildete und dann steil anstieg. Im ersten Quartal 2007 bildeten die Banken zeitgleich ihr Allzeithoch aus, um zunächst moderat, dann immer steiler zu korrigieren.
Letzte Woche gab es das durch Shortcovering getriebene gewaltige Reversal im US Bankindex ($BKX), gleichzeitig deutliche Abgaben im Ölpreis. Dies unterstreicht die These, dass sie die Trends zeitgleich drehen könnten.
Gleichzeitig drehende Trends in unterschiedlichen Finanzmärkten. Hier zeigt sich sehr gut, dass Diversifizierung in korrelierende Märkte Risiken bergen kann. Sie sind mit 3 % Risiko short auf Aktien und mit 3 % long auf Öl ? Sie sind der Ansicht gut diversifiziert zu sein ?
Werden entsprechend der Annahme temporär (!) die Trends bei Aktien und Öl gedreht, bedeutet dies, dass Sie mit 6% in korrelierenden Märkten positioniert sind. Es bedeutet, dass Sie mit 6% aus dem Markt ausgestopt werden könnten.
DAX : 6.382 Punkte
Schauen Sie mal. Das März-Tief 2008 wurde bereits auf der Unterstützung bei 6.160 Punkten ausgebildet und in der vergangenen Woche nun ein bullisches Reversal wieder im Bereich dieser Unterstützung.
Der lange untere Schatten der letzten Wochenkerze zeigt Ihnen an, dass der DAX innerhalb der Woche die 6.160er Unterstützung brach, - Stops wurden abgeholt, eigentlich eines neues Verkaufssignal ausgelöst - , dann aber zum Ende der Woche wieder zurückkehren konnte.
Solche "Fake outs", solche "Failures" sind oft Basis für eine deutliche Kursbewegung in Gegenrichtung des Fakes, also im vorliegenden Fall nach oben.
Es gilt festzuhalten, dass die Wahrscheinlichkeit für eine mögliche Bärenmarktrallye auf Sicht einiger Wochen, möglicherweise sogar weniger Monate, außerordentlich hoch ist. Eine solche Bärenmarktrallye könnte den Index in Richtung 6.650 Punkte, anschließend sogar 6.950 Punkte tragen.
Fällt der DAX unter das Tief der Vorwoche von 5.999 Punkte, wäre dies kritisch zu sehen. Unter 5.999 Punkte wäre schlagartig die Wahrscheinlichkeit zugunsten einer direkten Korrekturausdehnung in Richtung 5.730 Punkte erhöht.
Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de
Hinweis zur Kommentarübersicht : Bitte klicken.
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