DAX® - Eine Vielzahl an Warnsignalen
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Eine Vielzahl an Warnsignalen
In den letzten Tagen hatten wir fast schon gebetsmühlenartig die besondere Extremkonstellation bei den Bollinger Bändern thematisiert. Sowohl auf Tages- als auch auf Wochenbasis haben sich diese sehr stark zusammengezogen. In der höheren Zeitebene ist der Abstand zwischen den Begrenzungen des Volatilitätsindikators sogar der geringste der gesamten DAX®-Historie. In dieser Gemengelage musste die deutschen Standardwerte gestern ein Abwärtsgap (15.827 zu 15.755 Punkte) hinnehmen. Doch nicht nur das: Der Rutsch unter die 50-Tages-Linie (akt. bei 15.708 Punkten) bzw. unter das untere Bollinger Band (auf Tagesbasis akt. bei 15.692 Punkten) bringt die deutschen Standardwerte in zusätzliche Schwierigkeiten. Schließlich erhöhen beide Weichenstellungen die Gefahr, dass sich der erwartete Vola-Impuls auf der Unterseite entlädt. Ein nachhaltiges Verletzen des Tiefs von Mitte August bei 15.622 Punkte würde die charttechnischen Herausforderungen nochmals deutlich vergrößern, denn dann müsste die Kursentwicklung der letzten Wochen als Doppeltop mit einem Rückschlagpotenzial von 400 Punkten interpretiert werden. Einen weiteren Belastungsfaktor liefert unsere Sonderauswertung zur Wertentwicklung nach Indexveränderungen (siehe unten).
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
40 ist die neue 30: DAX® nach Indexanpassungen
Der DAX® bekommt Zuwachs. Am 20. September steigen zehn neue Mitglieder in die erste Börsenliga auf. Es ist die größte Anpassung in der Geschichte des deutschen Leitindex. Für dieses historische Ereignis haben wir ein wenig in der Vergangenheit des DAX® gegraben und einige interessante Erkenntnisse zu Tage gefördert. In unserer heutigen Analyse betrachten wir nämlich die durchschnittliche Entwicklung des DAX® rund um ehemalige Verkettungstermine. Dabei haben wir uns insbesondere die Frage gestellt, ob und wie sich eine Indexveränderung kurzfristig auf den weiteren DAX®-Verlauf auswirkt. In die Analyse eingeflossen sind alle regulären Indexanpassungen (ohne Börsengänge, Fusionen und Übernahmen) seit 1987. Insgesamt handelt es sich hierbei um 19 Anpassungstermine. Lediglich fünf davon (26,3 %) brachten eine positive Tagesrendite. Mit einer durchschnittlichen Rendite von -0,70 % stellt der Tag der Indexanpassung eine besondere Herausforderung dar. Vergleicht man die durchschnittliche Wertentwicklung des DAX® 20 Tage vor und nach dem Anpassungstermin, so wird eines besonders deutlich: Nach der Indexanpassung legt der DAX® erst einmal den Rückwärtsgang ein (siehe Chart; Fortsetzung unten).
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, eigene Berechnungen²
Veränderungen brauchen ihre Zeit
In der Spitze verliert der DAX® durchschnittlich 2,27 % nach der Indexanpassung. Sein Tief erreicht das Aktienbarometer erst am 12. Tag danach, ehe eine dynamische Erholung die erlittenen Verluste weitestgehend ausmerzt. Auffällig ist zudem, dass sowohl die Trefferquote als auch die durchschnittlichen Tagesrenditen vor dem Verkettungstermin deutlich besser ausfallen als danach. Nach der Indexanpassung müssen sich Investoren also erst einmal neu sortieren. Im September 2021 hat sich der deutsche Leitindex bisher vergleichsweise unterdurchschnittlich entwickelt. Zusätzlicher Gegenwind kommt derzeit vom US-Präsidentschafts- sowie vom Dekadenzyklus. Als „Sahnehäubchen“ fällt die Indexumstellung in den unmittelbaren Dunstkreis der Bundestagswahl am 26. September. Typischerweise neigen die Tage um den Wahltermin ebenfalls zur Schwäche (siehe „HSBC Daily Trading" vom 6. September). Fazit: Indexveränderungen scheinen dem DAX® in den ersten Tagen nach dem Anpassungstermin schwer im Magen zu liegen. Vor allem der Anpassungstag selbst erzeugt das Gegenteil von Aufbruchsstimmung. Im Schnitt dauert es 12 Tage, bis der DAX® die Veränderungen verarbeitet hat und wieder den Weg gen Norden sucht.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer