Analyse
10:45 Uhr, 30.10.2018

DAX, DOW JONES & Co. – Korrektur dauert an

Die Indices befinden seit Anfang Oktober in starken Abwärtsbewegungen. Naht langsam ein Boden oder ist es bis dahin noch ein weiter Weg?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.267,37 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 24.442,92 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.267,37 Pkt (XETRA)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 24.442,92 $ (NYSE)
  • Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 76,985 $/Barrel (Commerzbank CFD)

Gestern bestimmte in Deutschland die Politik und da vor allem die Personalpolitik wieder einmal die Diskussion. Denn die Bundeskanzlerin Angela Merkel gab bekannt, dass sie im Dezember nicht mehr für den Vorsitz ihrer Partei kandidieren wird. Dies wird von den Kommentatoren allgemein als Beginn ihres Rückzugs aus der Politik gewertet, zumal sie selbst ankündigte auch 2021 nicht mehr zur Bundestagswahl anzutreten.

Der DAX reagierte darauf gestern mit einer Art Freudensprung. Dies mag etwas seltsam erscheinen, denn unter ihrer Kanzlerschaft hat sich die deutsche Wirtschaft trotz der Finanzkrise 2008/09 gut entwickelt. Deutschland war das Land in der EU, das diese Krise mit oder sogar am besten durchgestanden hat. Den Euro gibt es trotz aller Unkenrufe noch immer. Zu beiden Dingen hat sie meines Erachtens ihren Teil beigetragen. Alleinverantwortlich war sie aber sicherlich nicht. Unter ihrer Kanzlerschaft hat sich Deutschland insgesamt positiv entwickelt. Das BIP liegt deutlich höher als bei ihrem Amtsantritt, die Steuereinnahmen sind massiv höher, die Staatsschulden sind deutlich gesenkt worden und die Arbeitslosigkeit ist beständig zurückgegangen.

Einige andere Dinge sind sicherlich nicht gut gelaufen. Die Mietpreise sind explodiert, teilweise außer Kontrolle geraten. Der Niedriglohnsektor ist immer noch groß. In vielen öffentlichen Bereich gibt es eine Art Investitionsstau. Gelder, die für Infrastrukturmaßnahmen zur Verfügung stehen, werden nicht abgerufen. Zuletzt wurde die politische Diskussion aber auch von vielen unnötigen Streitereien geprägt. Es macht den Eindruck, dass die aktuelle Koalition kaum mehr vernünftig regiert, sondern sich hauptsächlich streitet. Insofern wurden die Koalitionsparteien bei den letzten beiden Landtagswahlen zu Recht abgestraft.

Termine:

30.Oktober 2018 – DE: Arbeitslosenzahlen

30.Oktober 2018 – EWU: Wirtschaftsstimmung Oktober

30.Oktober 2018 – EWU: BIP Q3

30.Oktober 2018 – DE: Verbraucherpreise (Vorabschätzung)

30.Oktober 2018 – US: Verbrauchervertrauen Conference Board

31.Oktober 2018 – EWU: Verbraucherpreise Oktober

31.Oktober 2018 – US: ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar

01.November 2018 – US: ISM Einkaufsmanagerindex

02.November 2018 - US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar

DAX – Nur kurzfristige Erholung

Der DAX befindet sich seit Wochen und Monaten in einer Abwärtsbewegung. Am 11. Oktober 2018 fiel der Index erstmals auf und sogar knapp unter die Nackenlinie einer großen SKS-Topformation zurück, nachdem er zuvor schon seinen langfristigen Aufwärtstrend seit März 2009 durchbrochen hatte. Zunächst versuchte der Index an dieser Nackenlinie noch einen Boden auszubilden. Dies gelang ihm aber nicht. Am 23. Oktober riss der Index ein Abwärtsgap zwischen 11.497,10 und 11.394,20 Punkten. Damit durchbrach er auch die Unterstützung bei 11.430 Punkten. Anschließend fiel er auf 11.051,00 Punkte zurück. Von dort aus erholte sich der DAX seit Freitag etwas. Gestern drang er sogar in das Abwärtsgap ein, schließen konnte er es aber nicht. Heute eröffnete der Index wieder an der Unterkante des Gaps, gibt aber seitdem wieder nach und notiert im negativen Bereich.

Die Erholung seit Freitag ist wahrscheinlich nur kurzfristiger Natur. Ein größerer Boden deutet sich bisher nicht an. Im Idealfall kommt es dabei zu keinem Tagesschlusskurs über 11.430 Punkte. Anschließend könnte der DAX wieder nach unten abdrehen. Die mittelfristigen Abwärtsziele liegen bei ca. 10.802 und sogar bei ziemlich exakt 10.000 Punkten. Erst ein Anstieg über 11.726 Punkten würde das Chartbild wieder aufhellen.

DAX-Chartanalyse
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    L&S

DOW JONES – Kein Boden in Sicht

Seit dem Allzeithoch vom 03. Oktober 2018 bei 26.951,80 Punkten befindet sich der Dow Jones in einer starken Abwärtsbewegung. Am Freitag setzte der Index auf dem Aufwärtstrend seit 02. April 2018 auf. Gestern fiel der Index nach einer kleinen Erholung unter diesen Aufwärtstrend, rettete sich aber zum Schlusskurs auf diesen Trend, der heute bei 24.450 Punkten verläuft.

Die Abwärtsbewegung ist weiterhin intakt. Auch wenn der Aufwärtstrend gestern noch einmal gehalten hat, wurde die Abwärtsbewegung der letzten Wochen doch auch bestätigt.

Dieser Aufwärtstrend könnte also jederzeit fallen. Anschließend wären weitere Abgaben in Richtung 23.360 Punkte und damit auf das Jahrestief zu erwarten. Ein Anstieg über 25.166 Punkte würde das Chartbild etwas aufhellen.

Dow Jones Industrial Average-Chartanalyse
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    TTMzero Indikation

BRENT OIL - Tiefer Rückfall

Brent brach am 24. September 2018 über das bisher Hoch der Aufwärtsbewegung seit Januar 2016 bei 80,46 USD nach oben aus. Dieser Ausbruch sollte eigentlich zu einer weiteren Rally bis 87,50-88,00 USD und 91,00 USD führen. Auf 86,71 USD kletterte der Preis der Ölsorte auch. Aber seit diesem Hoch befindet sich Brent wieder in einer Abwärtsbewegung. Dabei fiel der Rohstoff auf die Unterstützung bei 75,58 USD zurück. Diese hält bisher.

Sollte Brent per Tagesschlusskurs unter 75,58 USD abfallen, dann würden weitere Abgaben in Richtung 71,25/00 USD drohen. Damit würde Brent also wieder auf das Tief aus dem August 2018 zurückfallen. Erst ein erneuter Anstieg über 80,46 USD wäre ein neues mittelfristiges Kaufsignal. In diesem Fall könnte Brent doch noch bis ca. 87,50-88,00 USD und später ca. 91,00 USD ansteigen.

Brent Crude - Chartanalyse
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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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