Analyse
12:15 Uhr, 29.05.2018

DAX, Dow Jones & Co. – Konsolidierung schon wieder fast zu Ende?

Nach einigen Konsolidierungstagen befindet sich der DAX in einer wichtigen Phase. Können sich die Bullen wieder in den Vordergrund schieben?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.678,02 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 24.753,09 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.678,02 Pkt (XETRA)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 24.753,09 $ (NYSE)
  • Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 75,435 $/Barrel (Commerzbank CFD)
  • US 10Y Bond Yield - Kurs: 2,882 % (Bonds)
  • Henkel AG & Co. KGaA Vz - WKN: 604843 - ISIN: DE0006048432 - Kurs: 107,500 € (XETRA)

Zuletzt bestimmte in Deutschland vor allem die Diskussion um Italien, die dortige inzwischen gescheiterte Regierungsbildung und die Folgen für den Euro die politische und wirtschaftliche Diskussion. Zudem ließ in den letzten drei Tagen ein relativ scharfer Ölpreisrückgang aufhorchen. Die Zinsentwicklung wird auch in den kommenden Wochen und Monaten ein wichtiges Thema bleiben. An dieser Stelle gab es aber zuletzt eine gewisse Entspannung.

Wichtige Termine:

  1. Mai 2018 – USA: Verbrauchervertrauen
  2. Mai 2018 – DE: Arbeitslosenzahl
  3. Mai 2018 – DE: Verbraucherpreise
  4. Mai 2018 – USA: BIP Q1 
  5. Mai 2018 – EWU: Verbraucherpreise
  6. Juni 2018 – USA: Neugeschaffene Stellen
  7. Juni 2018 – USA: ISM-Einkaufsmanagerindex

Hauptversammlungen:

  1. Mai 2018 – Rocket Internet
  2. Mai 2018 – DEAG Deutsche Entertainment AG

DAX – Im Konsolidierungsmodus

Nach dem Jahrestief bei 11.726 Punkten vom 26. März 2018 drehte der DAX richtig auf und legte eine steile Rally hin. Diese führte ihn über mehrere kleine Zwischenstationen bis über den Widerstand bei 13.137 Punkten auf ein Hoch bei 13.204 Punkten. Dieses Niveau konnte der Index allerdings nicht halten. Bereits zwei Handelstage nach dem Hoch durchbrach er seinen steilen Aufwärtstrend der letzten Wochen. Nach einem Pullback an diesen Trend steht der DAX seit der gestrigen Eröffnung wieder unter Druck und fällt heute Morgen auf ein neues Tief innerhalb dieser Konsolidierung zurück. Die Unterstützung bei 12.745 Punkten bietet keinen Halt. Der Index nähert sich direkt der wichtigen Marke bei 12.640 Punkten an. Ziemlich exakt dort liegt auch das 38,2 % Retracement der Aufwärtsbewegung seit dem Jahrestief. Als Notfallunterstützung dient noch der EMA 200, der aktuell bei 12.596 Punkten verläuft.

Der DAX ist damit nach wenigen Konsolidierungstagen bereits in einer entscheidenden Unterstützungszone angekommen. Im Bereich um 12.640 Punkte könnte sich im Laufe der Woche ein kleiner Boden entwickeln. Dabei ist aber mit einem kurzen Rückfall unter die wichtigen Unterstützungen im Sinne eines Stopp-Fischens zu rechnen. Nach erfolgreicher Bodenbildung könnte der DAX wieder gen Norden blicken und in der ersten Junihälfte sogar den Bereich um das Allzeithoch bei 13.596 Punkten erreichen. Sollte es allerdings zu einem signifikanten Rückfall unter den EMA 200 kommen, wäre eine weitere Rally wohl für Monate verschoben. In diesem Fall müsste mit Abgaben in Richtung 12.291 und möglicherweise sogar in Richtung Jahrestief gerechnet werden.

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DOW JONES hängt fest

Der Dow Jones fiel nach einem steilen Abverkauf Ende Januar 2018/Anfang Februar 2018 auf ein Tief bei 23.360 Punkten zurück. Dieses Tief testete der Index am 02. April 2018 erfolgreich. Am 03. Mai näherte er sich diesem noch einmal stark an, drehte aber deutlich darüber wieder nach oben ab. Anschließend erholte sich der Index, durchbrach dabei sogar den Abwärtstrend seit dem Allzeithoch. Allerdings scheiterten zuletzt zwei Ausbruchsversuche über den Widerstand bei 24.859 Punkten. In den letzten Tagen gab der Index wieder etwas nach. Noch hält aber der Unterstützungsbereich um 24.622 bis 24.492 Punkte.

Solange dieser Bereich hält, hat der Dow Jones die Chance auf einen signifikanten Ausbruch über 24.859 Punkten. Aber erst mit einem signifikanten Ausbruch ergäbe sich ein Kaufsignal, das eine weitere Aufwärtsbewegung in Richtung 26.000 Punkte und sogar knapp darüber. Sollte der Index allerdings unter 24.492 Punkte abfallen, dann würden weitere Abgaben in Richtung 24.100 oder sogar 23.531 Punkte drohen.

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BRENT – Nur ein kurzer Rücksetzer?

Brent legte in den letzten Wochen eine starke Rally hin und setzte damit die Aufwärtsbewegung seit Januar 2016 fort. Im Rahmen dieser Bewegung kletterte die Ölsorte auf ein Hoch bei 80,46 USD. Am 22. Mai prallte Brent an diesem Hoch ab, seitdem befindet es sich in einer Konsolidierung. Dabei fiel sie gestern auf und sogar knapp unter die Unterstützung durch das letzte Zwischenhoch bei 75,43 USD zurück. Heute pendelt Brent um diese Marke.

Trotz des relativ deutlichen Kursrückgangs in den letzten Tagen ist die mittelfristige Aufwärtsbewegung in Brent noch völlig intakt. Selbst ein signifikanter Rückfall unter 75,43 USD würde daran noch nicht viel ändern. In diesem Fall müsste allerdings von einer weiteren Konsolidierung bis in etwa an das Januarhoch bei 71,25 USD ausgegangen werden. Dort bestünde allerdings eine gute Chance auf eine Bodenbildung und eine anschließende Rally. Diese könnte Brent auf Sicht von einigen Monaten sogar in die Nähe des dreistelligen Bereichs führen. Kritisch wird es aus mittelfristiger Sicht erst mit einem Rückfall unter 71,00 USD. Dann würden nämlich Abgaben bis rund 62 USD drohen.

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US-Anleihen Renditen (10jährige) – Kurzfristig Entspannung an der Zinsfront

Die Zinsen auf 10jährige US-Staatsanleihen befinden sich seit einem Tief bei 1,346 % aus dem Juni 2016 in einer steilen Rally. Dabei kletterte der Zinssatz an bzw. sogar knapp über das Hoch aus dem Dezember 2013 bei 3,034 %. Dieses Hoch kann als Nackenlinie eines großen Doppelbodens angesehen werden. Das erste Tief stammt dabei aus dem Sommer 2012.

In der vorletzten Woche gelang ein Anstieg über diesen wichtigen Widerstand. In der Spitze lag die Rendite bei 3,108 %. Seitdem fällt sie aber deutlich zurück. In der letzten Woche fiel der Zinssatz auf das letzte Zwischenhoch bei 2,929 % zurück. In dieser Woche notiert er darunter. Damit kann der Ausbruchsversuch über die potenzielle Nackenlinie bei 3,034 % als Fehlausbruch angesehen werden.

An der Zinsfront sollte es kurzfristig zu Entspannung kommen. Weitere Rückgänge bis in den Bereich um 2,65/60 % sind kurzfristig zu erwarten. Von dort aus könnte dann allerdings ein neuer Angriff auf den Widerstandsbereich um 3,034 % starten. Ein Rückfall unter signifikanter Rückfall 2,604 % erscheint aktuell wenig wahrscheinlich, würde aber im mittelfristigen Kontext eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung seit Sommer 2012 andeuten.

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Henkel – Ist das schon ein Boden?

Henkel befindet sich seit einem Allzeithoch bei 129,90 EUR aus dem Juni 2017 in einer Abwärtsbewegung. Im Rahmen dieser Bewegung fiel der im DAX gelistete Wert auf ein Tief bei 103,00 EUR zurück. Ende April 2018 notierte der Hersteller verschiedenster Markenprodukte sogar unter diesem Tief, erholte sich aber schnell wieder darüber.

Die Bewegung seit Ende März kann als ein kleiner Boden angesehen werden. Am 22. Mai erfolgte der Ausbruch über die aktuell bei 106,17 EUR verlaufende Nackenlinie. Allerdings wurde mit diesem Ausbruch bisher kein weiterer Rallschub eingeleitet, denn die Henkel-Aktie hängt am Abwärtstrend seit 03. November 2017 fest. Dieser verläuft heute bei 104,10 EUR.

Noch sieht Henkel nicht prickelnd aus. Denn noch ist die Aktie zwischen Nackenlinie und Abwärtstrend gefangen. Aber ein Ausbruch aus diesem „Gefängnis“ könnte eine dynamische Trendbewegung einleiten. Im Falle des Ausbruchs nach oben könnte es zu einem schnellen Run in Richtung 114 EUR kommen. Im Falle eines Rückfalls unter 106,17 EUR droht ein Bruch der Unterstützung bei 103,00 EUR und ein anschließender Abverkauf in Richtung 97,50 EUR.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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