Analyse
09:25 Uhr, 11.10.2018

DAX – Die Wölfe heulen, sollte man jetzt kaufen?

Die negativen Nachrichten haben in den letzten Tagen klar überwogen. Aber es heißt auch: Kaufen, wenn die Kanonen donnern. Ist es im DAX bereits soweit?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.712,50 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.712,50 Pkt (XETRA)

Die Berichterstattung um den DAX war in den letzten Tagen bärisch geprägt. Dies ist auch kein Wunder, wenn man sich die Kursverluste der letzten Tage ansieht. Aber ist das auch begründet oder wird hier übertrieben?

Der DAX hat eine lange Rally hinter sich. Aber seit über einem Jahr kommt er trotz neuer Allzeithochs aus dem November 2017 und Januar 2018 im Bereich um 13.525 Punkte nicht mehr voran. Die Kursverluste der letzten Tage haben den DAX gestern auf ein neues Jahrestief und damit auch auf den tiefsten Stand seit Februar 2017 geführt. Vorbörslich wurde der DAX heute von Lang & Schwarz bereits bei 11.474 Punkten getaxt. Diese Taxe liegt etwas über 100 Punkte unter der Nackenlinie einer größeren SKS-Topformation, die sich seit über einem Jahr abzeichnet. Allerdings ist die knapp darunter liegende Unterstützung bei 11.430 Punkten intakt.

Das entscheidende ist nun aber, dass die Bewegung seit Sommer letzten Jahres exakt einer Wolfe Wave Kaufformation entspricht. Nachfolgend kurz die Regeln für eine solche Formation:

  1. Nach einem ersten Hoch muss ein kleines Korrekturtief ausgebildet werden (Punkt 1)
  2. Nach dieser Korrektur muss ein neues Rallyhoch erreicht werden (Punkt 2)
  3. Anschließend kommt es zu einer scharfen Korrektur, die den Basiswert unter den Punkt 1 führt (Punkt 3)
  4. Ausgehend von diesem Tief kommt es noch einmal zu einer Rally, die den Basiswert auf jeden Fall über den Punkt 1 führen muss
  5. Ausgehend vom Punkt 1 werden nun 2 Linien in den Chart gezeichnet. Die erste Linie verbindet die Punkte 1 und 3. In der Verlängerung dieser Linie befindet sich ein potenzieller Kaufbereich (Punkt 5). Zudem werden die Punkte 1 und 4 über eine Linie miteinander verbunden. Diese Linie stellt die Zielzone dar.

Der DAX fiel mit dem jüngsten Kurssturz bis in die potenzielle Kaufzone.

Es gibt natürlich gewichtige Gründe, die gegen ein Rally sprechen. Die Weltwirtschaft kühlt ab. Steigende Zinsen bereiten Sorgen. Anleihen werden dadurch wieder zu einer Konkurrenz für Aktien. Italiens Haushaltspolitik fördert nicht gerade Vertrauen. Dazu haben wir den schwellenden Handelskrieg, die Brexitverhandlungen, die kaum Fortschritte machen usw. usw. Zudem steigen die Notenbanken immer mehr aus ihrer ultralockeren Zinspolitik der letzten Jahre aus. Aber dazu sei eines gesagt: Das Ende von QE in der Eurozone bedeutet noch lange nicht den Schwenk zu einer restriktiven Geldpolitik. Die Geldpolitik der EZB bleibt auch nach Ende von QE noch expansiv, nur halt nicht mehr so extrem.

DAX-Chartanlyse (WolfeWave-Variante)
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    L&S

Wie könnte man taktisch vorgehen?

Wenn man sich dazu entscheidet, auf die Wolfe Wave zu setzen, dann könnte man folgendermaßen agieren:

Man könnte im DAX eine Longposition im Bereich um 11.500 Punkte eröffnen. Eine Absicherung böte sich etwa 1,5 % unter der Marke bei 11.430 Punkten an. Das ergäbe ein Stopp Loss bei 11258 Punkten. Damit würde man bei einer solchen Position ein Risiko von 242 Punkten eingehen. Die Wolfe-Wave könnte den DAX in den nächsten Wochen in Richtung 12.547 Punkte und auf Sicht von mehreren Monaten sogar in Richtung 14.500 bis 14.750 Punkte führen. Im Falle des ersten Ziels ergäbe sich damit eine Chance von 1047 Punkten. Sollte der DAX sogar in den Bereich um 14.500-14.750 Punkte vordringen, ergäbe sich die Chance auf 3.000 Punkte. Für die weitere Rechnung nehme ich nur das erste Ziel.

Wir haben also auf der einen Seite ein Risiko von 242 Punkten und auf der anderen Seite eine Chance von 1047 Punkten Das ergibt ein CRV von 4,32. Das hört sich schon einmal gut an.

Nun kommen wir zum Erwartungswert: An dieser Stelle muss man leider schätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Wolfe Wave voll durchschlägt. Eine statistische Auswertung dieser Formation liegt mir nicht vor. Ich schätze daher einmal eine Wahrscheinlichkeit von 25 %, dass der DAX das erste Ziel erreicht. Damit ergibt sich folgende Rechnung:

(0,25*1047)-(0,75*242)= 261,75-181,50 = 80,25.

Die Erwartung ist also, dass man bei vielen solcher Trades im Schnitt 80,25 Punkte verdient.

Die große Schwäche dieser Rechnung ist die Schätzung für die Eintrittswahrscheinlichkeit. Senkt man diese Schätzung auf 19 %, dann ist nach Kosten an einem solchen Trade bereits nichts mehr zu verdienen.

Kurz noch zum Alternativszenario: Sollte sich die SKS voll durchsetzen, dann ergäbe sich ein theoretisches Ziel bei minimal über 10.000 Punkten.

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12 Kommentare

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  • DiNase
    DiNase

    denke, dax kl. erholung now ja, tief im kasten? eher nicht.

    09:09 Uhr, 13.10.2018
  • wolp
    wolp

    Easy going, easy money, geklingelt hat's in der Kiste. Merci

    00:07 Uhr, 13.10.2018
  • gabriel007
    gabriel007

    diese analyse ist sehr enlich suz meine analyse gestern noch ein sl fishint bei 400 lso crash sieht anders aus

    13:57 Uhr, 12.10.2018
  • Austrochris
    Austrochris

    Es rappelt in der Kiste !! Ausbruch über 1214 !!

    Wenn ich mir das Szenario weltweit so anschaue kommt da was ! Nichts gutes !

    Der 34 jährige Bullrnmarkt der 30 Jahres Anleihen ist hinter uns . Ausbruch OKT 2018

    Die Chinesen werten massiv ab und somit sind die 20 % Zoll bald eingepreist !

    Die Schwellenländer verzweifeln am starken Dollar und den Zinsen , wobei die eigenen Währungen einbrechen !

    Die Fed macht nichts und will weiter Zinsen erhöhen !

    Über 700 Miliarden Dollar in Aktien in den USA sind kreditfinanziert !!

    usw usw !!

    Es rappelt in der Kiste !!

    17:15 Uhr, 11.10.2018
  • RoadyO
    RoadyO

    Der nächste Crash wird der letzte für Euro, Dollar etc. sein und vorher werden die "Mehrwisser" in Gold, Goldminen etc. umschichten da hier quasi nichts passiert sehe ich das aktuelle Geschehen als Bärenfalle die mit dem Start der Jahresendrally endet.

    13:06 Uhr, 11.10.2018
    1 Antwort anzeigen
  • AndyBörse
    AndyBörse

    Wenn's Daimler für 29 € und Adidas für 77 € gibt, dann schlag ich zu.

    09:59 Uhr, 11.10.2018
  • maierbcn
    maierbcn

    Das kann doch wohl nicht ernst gemeint sein.

    Solche Beiträge werden wohl nur zur Belustigung der Leser veröffentlicht.

    09:58 Uhr, 11.10.2018
  • Austrochris
    Austrochris

    Ausserdem hat bis dato keine Kanone gedonnert . Das ist maximal ein " Tönchen von einem Bönchen "

    09:52 Uhr, 11.10.2018
  • AndyBörse
    AndyBörse

    Ich bin dann mal short 😊

    09:49 Uhr, 11.10.2018
  • Austrochris
    Austrochris

    Der blaue Pfeil hier , ist sehr in Euphorie eingebettet . Heisst ja nicht automatisch , wenn die Unterstütung hält , dass der Index nach oben schiesst !

    Oder ist heute das Problem mit dem Handelstreit , Schwellenländern , etc gelöst !!!!

    09:48 Uhr, 11.10.2018

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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