Analyse
20:34 Uhr, 23.02.2022

DAX - Die Kurse werden derzeit von Russland gemacht

Putin ist am Zug. Kommt es zu einer Ausweitung der russischen Invasion ? Ja oder nein ? Davon hängt ab, wie sich der DAX bewegen wird.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 14.631,36 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 14.631,36 Pkt (XETRA)

War es das schon nach unten ? Bleibt es bei einem Eintages-Sell Off von vorgestern ? Die Antwort lautet: Derzeit hängt das Kursgeschehen an den Finanzmärkten stark von dem Verlauf des Ukraine/Russland-Konflikts ab. Die Treffen zwischen Blinken und Lawrow und zwischen Biden und Putin wurden von den Amerikanern abgesagt. Putin ist am Zug. Kommt es zu einer Ausweitung der russischen Invasion ? Ja oder nein ? Davon hängt ab, wie sich der DAX bewegen wird. Wenn es zu keiner Ausweitung kommt, dürfte der DAX das Rebreak über 14.800 schaffen und das mittelfristige Chartbild würde sich schnell wieder aufhellen. Eskaliert der Konflikt weiter, dürfte der DAX weiter fallen. S. dünner grauer Prognosepfeil.

In seiner TV-Ansprache hat Putin über die Bedeutung oder aus seiner Sicht Nichtbedeutung des Staates der Ukraine referiert. Aber ebenso Äußerungen zur Bedeutung und Nichtbedeutung anderer Anrainerstaaten gemacht. Ich frage mich warum ? Die Besorgnis der baltischen Staaten, aber auch Polens und sogar auch Finnlands dürfte nach der Rede noch größer geworden sein. Man rückt damit noch näher an die USA heran. Und auch Deutschland hat die ausgestreckte Hand, die Dialog anbietet, ein Stück zurückgezogen und NS2 in Frage gestellt.

Vielleicht ist es diese "Werfe den Markt fortlaufend mit Äußerungen zu, halte so die Spannung hoch und den Fokus der weltweiten Medien auf dich gerichtet"-Strategie, so wie sie Trump während seiner Amtszeit anwandte. "Ja, wir haben einen Vertrag mit China. Das sieht gut aus". "Nein, China beutet uns aus. Sanktionen, Sanktionen" "Ich habe ein gutes Verhältnis zu Xi, wir packen das". Trump blödelte nahezu täglich mit neuen Ansagen herum. Man wusste über weite Strecken nicht, wie der Stand der Verhandlungen ist und was er überhaupt wollte. Je nach Aussage Trumps stiegen die Märkte oder krachten nach unten. Dieses direkte Beeinflussen der Finanzmärkte dürfte Russland und China nicht entgangen sein. Und natürlich stellt sich für die die Frage, ob es möglich ist, im Rahmen von Konflikten und Kriegen die Finanzmärkte zu beeinflussen und darüber "anzugreifen".

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3 Kommentare

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  • Juancor
    Juancor

    Gold und Öl steigen deutlich. Befürchte, dass die Würfel schon gefallen sind.

    Hab da auch meine Zweifel, an den Sanktionen.

    Befürchte, dass die den Konflikt noch anheizen, weil Russland inzwischen ja nichts mehr zu verlieren hat.

    Würde mich nicht wundern, wenn demnächst öfters mal irgendwelche Webseiten in Deutschland nicht mehr funktionieren werden -> Cyberangriffe

    Ah ja, und natürlich eine neue Flüchtlingswelle

    Und steigende Energiepreise.

    Wieso also nicht verhandeln?

    06:27 Uhr, 24.02. 2022
  • dinho37
    dinho37

    Zusatz: Ich schaue auch in die russischen Medien und da wird der Situation oftmals mit Sarkasmus begegnet, welcher mMn aus einer Resignation/Frust über die Abseitsstellung der Russen resultiert. Sind wir ehrlich, die Gelegenheit für eine dimplomatische Lösung gab es, was es nicht gab war auch nur ein Versuch des Westens irgendeinen Kompromiss zu finden. Warum weshalb, kann sich jeder (versuchen) ein eigenes Bild zu machen. Einfach scheint es aktuell nicht, bei der wenig ausgewogenen Berichterstattung.

    22:40 Uhr, 23.02. 2022
  • dinho37
    dinho37

    "Äußerungen zur Bedeutung und Nichtbedeutung anderer Anrainerstaaten gemacht. Ich frage mich warum ?"

    Weil er ein Spieler ist und die künstlich Erzeugte Panik noch zusätzlich anheizt. Er macht sich einen Spaß draus. Denn es ergibt keinen Sinn, egal aus welchen Blickwinkel betrachtet, auf Konfrontation mit NATO Staaten zu gehen. Außerdem ist er ein Pragmatiker und kein Psychopat.

    22:36 Uhr, 23.02. 2022

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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