Analyse
02:00 Uhr, 30.06.2018

DAX - Das sieht leider überhaupt nicht gut aus

In den zurückliegenden Wochen kamen die Indizes der Volkswirtschaften besonders stark unter Abgabedruck, die mit den USA einen Handelskonflikt haben. Darunter auch die europäischen.

Erwähnte Instrumente

  • STXE 600 Automobiles & Parts
    ISIN: EU0009658681Kopiert
    Kursstand: 547,49 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.306,00 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • STXE 600 Automobiles & Parts - WKN: 965868 - ISIN: EU0009658681 - Kurs: 547,49 Pkt (STOXX)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.306,00 Pkt (XETRA)
  • US Kupfer - WKN: 965696 - ISIN: XC0009656965 - Kurs: 2,96400 $/lb (Forex Capital Markets)
  • CNY/USD - WKN: A0M40L - ISIN: CNM099900KS3 - Kurs: 0,15090 $ (FOREX)

Die erste Jahreshälfte 2018 liegt hinter uns, das Gros der europäischen Leitindizes weist auf Halbjahressicht ein Minus auf.

Die Preisskalen der folgenden beiden Charts sind relative Anzeigen. Bezugspunkt ist die Marke von 100. Steht ein Index bei 103 %, dann liegt eine Performance von +3 % vor. Notiert ein Index bei 94 %, liegt eine Performance von -6 % vor.

Auf Sicht von 6 Monaten weisen nur der portugiesische PSI20 und der niederländische AEX ein Plus auf, alle anderen Indizes stehen im Minus. Der schwächste Index ist der schweizer SMI, der in 2018 bisher 10,04 % verloren hat.

SMI: Schweiz Bel20: Belgien AEX: Niederlande CAC40: Frankreich FTSE100: UK SMI: Schweiz PSI20: Portugal IBEX35: Spanien

all-europa / 6-Monatsverläufe im Vergleich
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    L&S

Insbesondere der Sektor der Automobile und Zulieferer steht am europäischen Aktienmarkt unter Abgabedruck. Ausgehend von dem Januarhoch ein Minus von über 20 %. Im STXE 600 Automobiles & Parts sehen Sie ein charttechnisches Naturschauspiel, eine langgezogene multiple SKS Formation, ein klassisches bärisches Trendwendemuster mit Nackenlinie bei 600 Punkten. Am 19. Juni war es soweit, alle Dämme brachen, die 600 Punkteunterstützung wurde aufgegeben. Die Kurse rutschen steil nach unten weg. Der Markt preist den Fortgang des Handelskonflikts konkret präzise ein.

STXE 600 Automobiles & Parts
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    TTMzero Indikation

DAX - Seitwärtskorrekturmarkt seit April 2017 hat es in sich!

Durch die Kursabschläge der beiden letzten Wochen schwingt das Pendel in Richtung großer bärischer SKS Trendwendeformation aus.

Reminder: " Solange der DAX unterhalb der rot gestrichelten Widerstandslinie bei 13.000 notiert, ist er kein Kauf. Ich gehe derzeit davon aus, dass sich das Kursgeschehen des DAX in den nächsten Tagen und Wochen in der hellrot markierten Kurszone aufhalten dürfte. Also zwischen der Unterstützung bei 12.000 und der Widerstandslinie bei 13.000."

Hierzu läßt sich anmerken, dass unterhalb der 12.000er Marke eine weitere Unterstützung bei 11.725 Punkten im Markt liegt.

In dem sich verschmälernden Kurskorridor zwischen 11.725 und 13.000 Punkte dürfte der Markt hin- und herpendeln. Ein Tradingmarkt, sehr schwierig zu handeln! Ein dynamischer Bruch der 11.725er Marke nach unten könnte eine Marktbereinigung einleiten, vergleichbar mit dem, was wir im Automobilsektorindex nach dem Bruch der 600 Punktemarke gesehen haben.

DAX
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    L&S

Seit Mai ist das Marktumfeld gefährlicher geworden, schwieriger zu handeln.

Wenn man merkt, dass der Markt keine guten Signale mehr gibt, gilt es zu adaptieren. Zum einen habe ich die Positionssize stark reduziert, zum anderen die Häufigkeit der Tradingaktionen heruntergefahren. Das sieht man an der Performancekurve meines Realmoneydepots, seit Mai läuft sie auf hohem Niveau seitwärts. Sobald der Markt wieder mehr trendet, komme ich wieder aus der Deckung hervor. Die bisherige Performance 2018 liegt bei +26,55 %. Jeder Monat konnte mit Plus abgeschlossen werden. Ich trade hauptsächlich Indizes, Öl und sporadisch Aktien und Kryptowährungen.

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Soviel zum europäischen Aktienmarkt.

Jetzt geschwind ein Blick auf den festlandchinesischen, weil sich dort auch einiges tut.

Handelskonflikt: China wertet den Yuan massiv ab. Seit Ende April. Sie haben sich das mit Fortgang des Handelskonflikts anscheinend wieder anders überlegt. Mal sehen, wie Trump reagiert. Derzeit hat man das Gefühl, dass er sein Blatt ein klein wenig überreizt. Er macht Fronten in alle Richtungen auf, der Handelskonflikt oder -krieg richtet sich gegen Europa, China, Japan, Kanada, Mexiko, zuletzt auch gegen Indien und Rußland. Außerdem wurden Sanktionen gegen den Iran verhängt. Europäer, Chinesen, Russen, seit gestern auch die Kanadier haben bereits als Reaktion Strafzölle auf US Produkte erhöht bzw. neu eingeführt.

Der chinesische Präsident Xi warnte unlängst, dass im Falle eines "full scale" Handelskriegs die PBoC keine US Staatsanleihen kaufen werde und den bestehenden Bestand verringern werde. Japan und Rußland stoßen seit geraumer Zeit sehr große Mengen US Staatsanleihen ab. Der Markt ist aber so liquide, dass sich diese Verkäufe kaum bemerkbar gemacht haben.

Man wird sehen.

CNY/USD
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China fragt nach wie vor über 50 % des weltweiten Kupferangebots nach. Der Kupferpreis ist nach wie vor ein China-Konjunkturindikator und Kupfer scheint seit Oktober 2017 zu toppen. Die entscheidende Unterstützung liegt bei 2,94 USD. Kupfer notiert zum Ende dieser Woche wieder im Bereich dieser Unterstützung. Wird sie gerissen, besteht die Gefahr eines Sell Offs.

US Kupfer
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Big Picture Chart des Shanghai Composite Index. Dieser Index gilt als der maßgebliche chinesische Index.

Die seit Februar dieses Jahres laufende Korrektur nähert sich der Aufwärtstrendlinie seit 1996. Seit 1996 bewegt sich der Index auf dieser Trendlinie, sie liegt derzeit bei ca. 2.750 Punkten im Markt. Es wird sich zeigen, ob der bisher eskalierende Handelskonflikt den Index merklich unter die 22-jährige Aufwärtstrendlinie fallen läßt. Unter langfristigen Gesichtspunkten eine hochinteressante Situation. Gut möglich, dass der Handelskonflikt den Index unter besagte Trendlinie drückt.

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4 Kommentare

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  • plungeboy
    plungeboy

    Wenn Sie zum einen sagen, dass die Indizes der Länder am meisten unter Druck stehen, die vom Handelsstreit mit den USA betroffen sind und zum anderen der SMI am schwächsten performt hat: ist denn die Schweiz auch am meisten vom Handelsstreit mit den USA betroffen?

    13:09 Uhr, 30.06.2018
    2 Antworten anzeigen
  • Lucky Luciano
    Lucky Luciano

    Guten morgen Herr Weygand. Man schätzt Ihre Arbeit sehr auf GMT, aber schlafen Sie nachts um 02:00 nicht? Schlafen Sie überhaupt?

    07:10 Uhr, 30.06.2018

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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