Analyse
06:20 Uhr, 12.03.2016

DAX - Das ist doch eine 100%ige KAUFCHANCE

Die EZB unter Mario Draghi hat in der zurückliegenden Woche die zweite QE Bazooka gezündet. Dies müßte eigentlich die Kurse mittelfristig gen Norden treiben ...

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.831,13 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 9.831,13 Pkt (XETRA)

In der zurückliegenden Woche hat Mario Draghi, seines Zeichens Chef der EZB, die Katze aus dem Sack gelassen. Man kann das so klar ausdrücken, die EZB hat die zweite geldpolitische Bazooka gezündet.

Eine umfassende, präzise Zusammenfassung der Ereignisse um den EZB Leitzinsentscheid von Oliver Baron finden Sie hier: Link - Bitte hier klicken.

Eine sehr gute Bewertung dieses historischen Leitzinsentscheids von Daniel Kühn finden Sie hier: Link - Bitte hier klicken.

In dem folgenden DAX Chart habe ich den Zeitpunkt der beiden großen geldpoltilischen Lockerungspakete der EZB gekennzeichnet. Rein kurstechnisch ist die Wirkung des ersten QE Pakets verpufft. Der Index befindet sich seit April 2015 in einer zeitlich und preislich ausgedehnten Korrektur. Der DAX steht bisher in 2016 noch mit 8,5 % im minus.

Mit der umfangreichen Ausgestaltung der in dieser Woche gezündeten QE Bazooka dürfte die EZB allerdings mehr getan haben, als der Markt erwartet hat. Diesmal wurde im Vorfeld nicht forciert verbal interveniert, um den Überraschungseffekt nicht zu nivellieren.

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DAX.

Die gestrige Marktreaktion ist unglaublich wertvoll für uns Charttechniker. Der vorgestrige Fehlausbruch und Highvola-Tag wurde direkt gekauft. Ein Fehlausbruch ist normalerweise ein bärisches Signal. Wird er aber direkt im Anschluß konsequent gekauft, was am gestrigen Freitag eindeutig der Fall war, dann handelt es sich wiederum um ein stark bullisches Signal. Der Fehlausbruch vom Tag des Leitzinsentscheides war also ein Fake Out, ein "falscher" Fehlausbruch.

Ich kann mich an einen der letzten EZB Leitzinsentscheide erinnern. Ich meine den, an dem Draghi enttäuschte und der verbalen Intervention der Vortage und -wochen nichts Handfestes folgen ließ. Stadtdessen wies er darauf hin, dass man noch etwas zuwarten und die Datenlage begutachten wolle.

An diesem Tag gab es auch sehr starke Bewegungen in den Indizes und im Euro gegenüber dem US-Dollar. Einen Teil des spekulativen Geldes (Hedgefonds und Makro-Trader) hatte es auf dem falschen Fuß erwischt. Sie hatten direkt vor dem Termin EUR/USD leerverkauft. Als Draghi dann nicht lieferte, gab es eine starke EUR/USD Bewegung in die Gegenrichtung.

Warum ?

Weil all die, die auf dem falschen Fuß erwischt wurden, ihre Positionen schnell zurückkaufen mußten. (In den Reportings konnte man dann nachlesen, dass große Hedgefonds an diesem einen Tag rund 1-8 % auf das Gesamtkapital verloren hatten. Von wegen die EZB ist Freund der Hedgefondsbranche. Das war ihr zuvor vorgeworfen worden.)

Der DAX hat seit Beginn des Jahres innerhalb seines fast einjährigen Abwärtstrendkanals einen inversen SKS Boden ausgebildet. Dieser charttechnische Boden in Kombination mit der EZB QE Bazooka dieser Woche dürfte unter halbwegs normalen Marktbedingungen den DAX mittelfristig nach oben bewegen. Ziele einer solchen regulären Erholung wären 10.250 Punkte und anschließend die rund einjährige Abwärtstrendlinie (rot gestrichelt) bei ca. 10.800-10.900 Punkten.

ABER.

Der große Transformationsprozeß, in dem sich die Märkte seit Ende 2014 befinden, sieht kommende Woche einen US Leitzinsentscheid vor. Die Federal Reserve macht seit Ende 2014 genau das Gegenteil dessen, was BoJ und EZB machen, sie fährt die ultralockere Geldpolitik sukzessive zurück. Erst wurde das US QE eingestellt, dann kam es Ende 2015 zur ersten US Leitzinsanhebung. Wenn die Federal Reserve nächste Woche wider Markterwartung doch einen zweiten Zinsschritt einleitet, würde dies den US Aktienmarkt unter Druck bringen.

Wir haben seit April 2015 gesehen, dass die FED Aktionen die von BoJ und EZB rein kurstechnisch ausstechen. Zieht die FED die geldpolitischen Zügel mehr an, fällt der Markt weltweit. Also ist entscheidend, was auf dem US Leitzinsetnscheid kommende Woche bekanntgegeben wird. Warnend möchte ich noch darauf hinweisen, dass diverse Auswertungen darauf hinweisen, dass die Kurszuwächse an den US Börsen in den zurückliegenden Wochen bisher vor allem durch Shortcovering zustandegekommen sind. Also keine echten Käufe.

Anbei der Link zu unserem Wirtschaftskalender: http://www.godmode-trader.de/wirtschaftsdaten-kalender

Ja, ich weiß, mir geht der Markt auch auf den Keks. Die Chancen für eine umfassende DAX Erholung in Richtung 10.800-10.900 Punkte sind da. Es würde sich hierbei um eine Erholung INNERHALB des einjährigen Abwärtstrendkanals handeln. Fällt der DAX unter 9.135 Punkte ab, würde dies den inversen Boden zerstören.

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Anbei ein Performance-Snapshot meines öffentlich gehandelten Realdepots.

Es handelt sich um ein Realdepot, das explizit aggressiv gehandelt wird. Die Performance in 2016 liegt bei 31,84 %, was eine deutliche Outperformance gegenüber dem DAX ist, der auf Jahressicht noch mit 8,5 % im Minus steht. Es wird aggressiv gehandelt und es wird "alles" gehandelt. Wenn mir der DAX persönlich noch zu unsicher ist, wechsle ich also auf Öl oder Gold.

Eines ist aber auch klar. Die Marktverhältnisse sind seit Mitte 2015 schwierig. In 2015 war ich zeitweise mit über 70 % im plus, nur um dann bis Jahresende die Gewinne komplett abzugeben. Sei's drum.

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Nächste Woche bin ich in Österreich unterwegs.

Wien, Graz, Linz

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Sie sind herzlich eingeladen.

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So, und abschließend, habe ich noch ein schönes Bildchen für alle Leserinnen und Leser :-)

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  • 2 Antworten anzeigen
  • LAMBO_BABY
    LAMBO_BABY

    Bin ja kein Bild Leser aber das sind wahre Worte: 0% Zinspolitik wie Crystal... lol

    http://www.bild.de/geld/wirtschaft/roland-tichy/nu...

    20:34 Uhr, 13.03.2016
    1 Antwort anzeigen
  • Jörg Eberlein
    Jörg Eberlein

    Die Märkte sind stabil genug, ich gehe von einer Erhöhung der FED um 0,25 Basis Punkte aus.

    19:57 Uhr, 13.03.2016
  • LAMBO_BABY
    LAMBO_BABY

    ezb, druckerpresse, euro... wenn die sachsen wahl bundesweit schule macht ist dragi bald geschichte und ein ungar, pole oder deutscher ist bald ezb präsident. Die gesellschaft wird in zeiten der krisen extremer und in usa steigt trump empor! Mal schauen wie derdax morgen auf den politischen umscheung reagieren wird. ,o)

    18:47 Uhr, 13.03.2016
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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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