Analyse
21:12 Uhr, 05.02.2015

DAX - Brachial. Direkt. Für Käufer und Leerverkäufer schwierig.

Seit 16.10.2014 ist der Index um rund 30% angestiegen. Die letzte Aufwärtstrendteilstrecke seit 15.01. dieses Jahres verläuft relativ direkt. Käufer kommen nur noch schwierig in den überkaufte Status hinein und Leerverkäufer verbrennen sich die Finger, wenn sie kurzfristige Überhitzungen shorten möchten.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.905,41 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.905,41 Punkte (XETRA)

Das Kursziel des laufenden mittelfristigen Aufwärtsimpulses liegt bei rund 11.300 Punkten. Die Tatsache, dass sie heute nicht, wie viele Trader erwarteten, den Index wegen der unsicheren Lage in Griechenland verkauft haben, spricht für eine enorme technische Stärke. Deutsche Aktien seien im Vergleich zu US-amerikanischen günstig, außerdem fahre nun auch die EZB eine unkonventionelle ultralockere Geldpolitik. Das sind die beiden Hauptgründe für die Kursstärke des DAX, die von den meisten Analysten genannt werden. Der DAX ist kurzfristig extrem überkauft, will aber partout nicht gegenreagieren und etwas ausatmen. Er pressiert vielmehr weiter nach oben.

Das ist der Markt, so wie er "lebt" und wir ihn als aktive Anleger lieben.

Die Austeritätspolitik der zurückliegenden Jahre hat der griechischen Bevölkerung Einiges abverlangt. Sie hat ihr soviel abverlangt, dass sie schlußendlich radikaler wählte. Die linkspopulistische Partei SYRIZA ist nun an der Macht, ihre Mitglieder sind ideologisch angehaucht und haben keine Regierungserfahrung. Es ist so, als ob man einen Kapitän ein großes Schiff navigieren läßt, der noch nie eines gelenkt hat, der sich erst einarbeiten muß und der zudem aufgrund seiner Ideologielastigkeit meint, das große Schiff wie ein Schnellboot schnellen Richtungswechseln unterziehen zu können.

Das Auftreten des griechischen Finanzministers Varoufakis und des griechischen Regierungschefs Tsipras bisher ist unprofessionell. Es sind Anfänger. Ihre Tour durch Europa hat sich für sie als Schuß in den Ofen herausgestellt, die Abfuhr am heutigen Tage durch Wolfgang Schäuble war das I-Tüpfelchen. Zuvor Draghi und am heutigen Tag Schäuble haben den beiden Herren ihre Sensorik wieder zurechtgerückt. Von Termin zu Termin hat sich ihre anfangs großspurige Rhetorik abgeschwächt. Man muß sich schon fragen, welche Strategie die beiden verfolgen. War das bisher ein Bluff ? Oder haben sie die Lage tatsächlich so falsch eingeschätzt ? Wirklich rational scheinen sie nicht zu handeln. Das hat zur Folge dass sie und die Griechenlandthematik schwierig zu kalkulieren sind. Nicht ausgeschlossen, dass sie in den kommenden Wochen entgegen jeglichen ökonomischen Grundverstands handeln werden. Das wiederum könnte ein Risiko für die Märkte werden.

Seien Sie also vorsichtig, wenn Sie sich im Markt bewegen. Vermeiden Sie, zu große Positionsgrößen zu handeln. Ein deutlicher Rückschlag am Markt darf Ihnen als Anleger nicht das Genick brechen.

Das Gros unserer Trader war übrigens gestern und heute bullisch für den DAX geblieben. Es war und ist davon auszugehen, dass die EZB den Griechen nicht das Druckmittel von Marktturbulenzen zugestehen wird.

Relevante Unterstützungen hat der DAX nach unten bei 10.550 und 10.090 Punkten.

13.01.2015 - 21:00 Uhr - DAX Big Picture - Ab heute bin ich wieder DAX Bulle

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8 Kommentare

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  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    ​ihr chart zeigt die Möglichkeiten sehr gut. Ich hatte damit gerechnet, dass die 11000 bereits diese Woche geknackt wird, war ab 10400 long mit nem 10fach faktorzertifikat. War aber diese Woche nicht drin. Variante a) montag gap up und schneller break der 11000, dann die woche weiter durch zu 113xx, danach pull back zunächst bis min 10600. Variante b) kein gap up langsam runter auf 10800. Nachmittags ziehen die amis den dow jones runter und arbeiten den rest der Woche 1/2 wochen kerze nach unten hin ab und ziehen Dax abenfalls runter. Die wochenkerze im dow ruft danach. Da sich dax und dow derzeit jefoch abgekoppelt haben ist es tricky und sogar c) beides parallel möglich. Meine favorisierte variante ist c) also montag früh dax nochmal long nachkauf und dow nach Vormittags hochlauf spätestens ab 14 Uhr wochen short, während der dax long nur 50% verkauft wird, Rest SL auf ES.

    11:15 Uhr, 07.02. 2015
  • Schnörkellos
    Schnörkellos

    An die Redaktion von GMT -

    Wenn Sie der Meinung sind, dass Beiträge von mir "unziemlich" wären, sollten Sie doch die normalen Usancen verwenden, und mich über meine e-mail Adresse kontaktieren - So ist das nicht Journalismus sondern Publizistik nach Gutsherrenart - Grüße

    10:47 Uhr, 07.02. 2015
  • Mr.Go
    Mr.Go

    Harald Weygand, dass Sie in dasselbe Horn blasen, wie die deutschen und EU Politikdarsteller, enttäuscht mich schon. Warum wird denn die neue grich. Regierung verachtet? Weil sie nicht, wie die vorhergehenden Vasallen, den Ausverkauf Griechenlands weiterführen. Es geht der EU doch nur noch darum, die Besitzstände der oberen Zehntausend zu erhalten und zu vermehren. Das einfache Volk ist doch denen allen sch... egal. Wenn Griechenland sein ganzes Tafelsilber verkaufen soll, wie z. Bsp. Energie u. dgl. bedeutet das, keinen Einfluss mehr auf die Grundversorgung, Monopol einiger weniger, steigende Preise usw. - siehe Deutschland. Außerdem, was bringt denn der Verkauf, die

    "paar" Mio sind auch schnell aufgebraucht, während laufende Einnahmen, auch wenn sie nicht so hoch ausfallen, immer noch besser sind. Ein Schuldenschnitt und Lockerung der Sparmaßnahmen sind dazu eine gerechte Gegenmaßnahme gegen die Erpressungspolitik der EU, die Griechenland noch tiefer in ihre ursprüngliche Miesere hineingeritten hat und vielleicht hat ja das einfache Volk auch mal was davon. Die demokratische Wahl entsprach nicht den Vorstellungen der EU u. Deutschland also muss sie bekämpft werden und die Erpressungen werden verstärkt, um Griechenland in die Knie zu zwingen - nach dem Motto "Euch werden wir es zeigen, falsch zu wählen".

    09:37 Uhr, 06.02. 2015
    2 Antworten anzeigen
  • lunita
    lunita

    Sehr viel Kritik von allen Seiten aus Deutschland an der griech. Regierung. Was sollte man dann eigentlich mit solchen machen, wie sie Poroschenko in der Ukraine hat? Ins Irrenhaus schicken?

    Klar, wenn sich Journalisten bereits daran stossen, dass die neue griech. Fuehrung nicht sofort nach Deutschland gejetten sind, sonder der Finanzminister ERST gestern dort vorstellig wurde..., na dann hat man immer noch die Vorstellung alleine die Richtung der anderen Laender bestimmen zu duerfen.
    Die heutigen Missstaende in Griechenland sind sicherlich nicht dieser neuen Regierung zu unterstellen.
    Ich bin kein Linker, kein Grieche, kein..., ich stelle nur fest, dass alles was zuviel links, zuviel rechts steht, ist (vorallem) in Deutschland fast "verboten". Ob das richtig ist...!?

    08:13 Uhr, 06.02. 2015

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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