DAX bleibt weiter hinter der Wall Street zurück – Profis verpassen die Rally
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An der Wall Street beschleicht vor dem Hintergrund immer neuer Rekorde die institutionellen Investoren die Angst, hinter ihren Benchmarks zurückzubleiben und ihren Kunden dann erklären zu müssen, in der Rally nicht investiert gewesen zu sein. Die Indizes in New York spielen Katz und Maus mit den Fondsmanagern und Vermögensverwaltern, die sich mehrheitlich auf eine Korrektur eingestellt haben. Ihr verzweifeltes Aufspringen auf den nicht anhaltenden Zug treibt die Börse nun immer weiter nach oben.
Die schwachen Konjunkturdaten aus dieser Woche könnten die Steilvorlage für die US-Notenbank Fed liefern, die Zügel, die sie gerade in die Hand genommen hatte, wieder lockerer werden zu lassen. Und selbst wenn der Startschuss für eine Reduzierung der Anleihekäufe bald fallen sollte, ein Tapering bedeutet nicht, dass Geld aus dem Markt genommen wird. Was jetzt diskutiert wird, ist lediglich, dass weniger Wertpapiere gekauft werden sollen.
Tatsächlich liegen die langfristigen Inflationserwartungen in den USA bei nur 2,1 Prozent und damit nur leicht über der Zielzone der Fed. Sie gehen seit zwei Wochen kontinuierlich zurück. Von dem Bedarf einer hastigen Zinswende kann bei solch gefahrlosen Inflationserwartungen nicht die Rede sein. Die Fed kann ihre Geldpolitik weiter ohne Eile anpassen und das wird von der Wall Street mit neuen Rekordhochs gewürdigt.
Die Erweiterung des Deutschen Aktienindex auf bald 40 Unternehmen wird sicherstellen, dass der deutsche Leitindex stärker ein Spiegelbild der deutschen Wirtschaft ist als bislang. Aktuell liegt das Schwergewicht auf der Chemie-, der Autobranche und deren Zulieferern. Die deutsche Wirtschaft ist aber viel mehr als nur das, wie auch das neue Rekordhoch im MDAX am gestrigen Handelstag zeigt. Die Hoffnung ist, dass ein DAX40 besser mit der Wall Street mithalten kann. Noch hinkt der deutsche Index hinterher.
Es macht allerdings wenig Sinn für Anleger, nur wegen einer möglichen DAX-Aufnahme auf bestimmte Aktien zu setzen. Grundsätzlich könnten zwar notwendige Fonds-Käufe und der Stempel der obersten Börsenliga dazu führen, dass die Unternehmen stärker ins Blickfeld rücken. Allerdings sollten Anleger bei der Auswahl von Aktien primär auf die Fundamentaldaten der Unternehmen achten, allein eine DAX-Zugehörigkeit ist nicht automatisch ein Garant für Kursgewinne.
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