Analyse
20:00 Uhr, 25.07.2017

DAX - Bitte nicht, bitte nicht!

Mir hat ein Kollege einen DAX Chart zugesandt, der einem DAX Bullen nicht gefallen kann. Es handelt sich um eine Kursverlaufsanalogie, die einen mittelfristig eher fallenden Index erwarten läßt.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.264,31 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.264,31 Pkt (XETRA)

Es gibt tatsächlich Händler, die nahezu ausschließlich solche Verlaufsanalogien traden. Es handelt sich um eine Teildisziplin der technischen Analyse. Das Kursgeschehen um das ehemalige Allzeithoch im April 2015 wurde auf das unlängst entstandene zyklische Hoch bei knapp 13.000 Punkten gelegt. Es ist gut zu erkennen, dass der vorgelagerte Kursverlauf ähnlich dem DAX Verlauf seit Anfang 2016 ist. Zyklisch und trendtechnisch.

Sollte der DAX sich an das Muster aus dem Jahr 2015 halten, müßte er tendenziell bis in das erste Quartal 2018 fallen.

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Reminder:

Meines Erachtens preist der Markt eine weitere größere US-Dollarabwertung ein. Kurzfristig hat sich der Markt dermaßen mit US-Dollarshortpositionen aufgesogen, dass dieser Positionierungstrend zwar noch trendbestätigend wirkt, kurz- bis mittelfristig aber eigentlich eine starke Gegenbewegung zu erwarten ist. Sprich zeitweise wieder deutlich fallende €, und steigende $ Kurse.

Das beobachtete und besprochene Zeitfenster ist also entscheidend! Wir stecken möglicherweise in den Kinderschuhen einer langfristigen €-Aufwertung und einer langfristigen $-Abwertung. Das ist auch der Grund für folgende Finanzmarktbewegungen:

- Der MSCI Emerging Markets Index bricht seit Wochen über seine mehrjährige Abwärtstrendlinie aus.

- Einige Bereiche des Rohstoffsektors springen wieder an, beispielsweise Industriemetalle. Zuletzt auch die Soft Commodities und Agrar-Rohstoffe.

- Die $-Abwertung ist gut für exportierende US Unternehmen. Der US Aktienmarkt bleibt erstaunlich stark.

- Die €-Aufwertung wirkt als Bremse am europäischen Aktienmarkt, insbesondere bei den großen hochkapitalisierten Aktien. Der DAX bricht heute die Unterstützung bei 12.300 Punkten. Der Index ist damit ab heute technisch angeschlagen.

- Die US Renditen könnten übergeordnet ihren Anstieg fortsetzen, kurzfristig schwingen sie allerdings wieder zurück.

- Steigende US Renditen bedeuten steigende Kurse im US Bankensektor.

- Das Thema Disruption wird weiter im US Internetsektor gespielt. Die ganz großen Buden wie Amazon, Alphabet (Google), Facebook, Netflix etc. haussieren.

Man wird sehen, ob die großen Notenbanken die tektonischen Bewegungen so weiter laufen lassen, oder ob sie ab einem gewissen Punkt wieder reingrätschen.

Sei's drum.

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8 Kommentare

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  • Ridicule
    Ridicule

    Es geht nicht um Rohstoff- und krude Gold-Bitcoin-Analogien (diese sind für die meisten Anleger überhaupt nicht relevant) sondern solche zum Aktienmarkt. Und hierbei auch nicht primär um solche von Ihnen. Vielmehr solche aus verschiedensten Richtungen, Banken, Broker, Tradern ... z.B. wo der SP500 vor der Klippe stehen soll(te). Alles die digitale Tinte nicht wert. Und wenn jetzt ein Trader einen "ganz besonderen" Dax-Chart auskramt, da frage ich mich schon, ist es Geltungssucht oder wird versucht ein paar Schafe den Wölfen zuzutreiben .... sollte der Markt fallen, dann sicherlich nicht wegen einem Chart.

    22:56 Uhr, 25.07.2017
  • Ridicule
    Ridicule

    Sex sells, fear sells ... was sind in den letzten Wochen und Monaten an "Analogien"-Säue durch die Dörfer getrieben worden. Wieviele haben sich als richtig herausgestellt? Ich kann mich nicht an eine erinnern. Wer auf solche Kursverläufe hin handelt, der hat nichts verstanden. Und weil so auf den EURUSD abgehoben wird, vielleicht auch mal die Wahrscheinlichkeit einer Bullenfalle einschätzen.

    22:17 Uhr, 25.07.2017
    1 Antwort anzeigen
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Danke Harry, die Ähnlichkeit ist verblüffend

    21:37 Uhr, 25.07.2017
  • fk08
    fk08

    Wüsste gerne die PnL von solchen Tradern :)

    21:17 Uhr, 25.07.2017
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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