Analyse
18:07 Uhr, 15.02.2016

DAX Big Picture - Auf des Messers Schneide

Kann sich der Markt aus der vorliegenden Situation quasi wie Münchhausen am eigenen Schopf nach oben herausziehen ? Viele meiner Kollegen favorisieren derzeit das Scenario einer relevanten Erholung ...

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.206,84 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 9.206,84 Pkt (XETRA)

Ich selbst stehe der gegenwärtigen technischen Chartlage bisher noch skeptisch gegenüber. Das ist aber nicht untypisch für meine Vorgehensweise, einen bestehenden Trend solange weiter in die Zukunft zu projizieren, bis es nicht mehr anders geht.

In den US Indizes kamen die Gegenbewegungen letzte Woche an charttechnisch ganz entscheidenden Stellen. Die Indizes waren kurz vor dem Durchfallen nach unten. Die vorgelagerten Kursmuster sind aus meiner Sicht bärisch, sie signalisieren Instabilität. Ich möchte diese Woche sehen, wie sich die bullischen Wochenreversalkerzen letzter Woche auswirken. Gelingen Anschlußkäufe oder beginnt die Musik wieder zu bröckeln ? Die US Indexvorgaben sind maßgeblich, ohne einen festeren US Markt, hat es der europäische schwer.

Anbei der langfristige Kursverlauf des DAX im Monatschartintervall. Eine Kerze steht für einen Monat, der Chart zeigt das so genannte Big Picture.

Die massive Korrektur seit April 2015 ist vergangene Woche auf der Aufwärtstrendlinie seit 2009 (grün gestrichelt) bei 8.800 Punkten aufgetroffen. Hier verläuft auch das untere Bollingerband (im Monatschartintervall).

Liegt derzeit eine Situation wie 2011 vor ? Ich habe das Setup mit dem Buchstaben B rot markiert. Der DAX konnte 2011 auf dem unteren Bollingerband einen Boden ausbilden und anschließend mittel- und langfristig steigen.

Oder liegt aber eine Situation wie 2008 vor ? S. mit A markierter Kursbereich. Der DAX konnte auf dem unteren Bollingerband keinen Boden ausbilden, brach es signikant nach unten und ging in einen echten Crash über. Stichwort Bear Stearns und Lehman Brothers.

Eines ist klar. Der DAX befindet sich derzeit im Bereich einer mittelfristigen Schaltstelle. Entweder oberhalb von 8.800 Punkten startet tatsächlich eine Rally oder aber der Markt läuft Gefahr, nach unten durchzufallen. Nehmen Sie mich gerne als Kontraindikator, ich sehe derzeit noch immer die Wahrscheinlichkeit für eine Korrekturfortsetzung als größer an als die einer Rally.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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