DAX auf der Suche nach einem Boden – Keine Rückkehr der Risikobereitschaft erkennbar

Der Risiko-Mix aus geopolitischen Spannungen, einem steigenden Ölpreis und damit der Aussicht auf weiter hohe Inflationsraten und höhere Zinsen sorgt dafür, dass Anleger gerade einen weiten Bogen um Aktien machen. Auch zum Wochenstart ist keine Rückkehr ihrer Risikobereitschaft zu erkennen.

​​​​​​​Der Deutsche Aktienindex ist vor dem Wochenende unter die 200-Tage-Linie gefallen und der US-Technologieindex kämpft jetzt mit seinem Tief von Anfang Oktober vergangenen Jahres. Und erst am Mittwoch bekommt die Börse hoffentlich etwas mehr Gewissheit über das Tempo des geldpolitischen Kurswechsels der US-Notenbank Fed. Es bleiben also noch drei Handelstage der Unsicherheit mit dem Risiko, dass sich die Talfahrt am Mittwochabend noch einmal beschleunigt.

Steigende Zinsen führen zu geringeren Kurs-Gewinn-Verhältnissen bei Aktien, da der Barwert künftiger Gewinne sinkt. Auch wenn die Erwartungen an das Gewinnwachstum in den vergangenen vier Wochen also ungefähr gleichgeblieben sind, muss allein der steigende Zins zu fallenden Kursen führen, um die Bewertung konstant zu halten. Wenn Unternehmen in diesem Umfeld dann noch ein geringeres Wachstum melden, potenziert sich dieser Effekt, wie man gut am Beispiel von Netflix in der vergangenen Woche sehen konnte.

Für den Moment ist im DAX keine Bodenbildung zu erkennen. Die Schnäppchenjäger bleiben dem Markt fern, auch weil der Ölpreis bereits wieder steigt und damit erneut den Bereich der letztwöchigen Hochs testet.

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