Kommentar
08:38 Uhr, 30.06.2022

DAX auf dem Weg in Richtung Jahrestief – Technisch sieht es gar nicht gut aus

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Aus Sicht der Charttechnik sieht der Deutsche Aktienindex im Moment gar nicht gut aus. Dem Index droht jetzt ein weiterer Absturz um über 1.500 Punkte vom aktuellen Niveau aus, sollte das Tief von Anfang März bei 12.432 Zählern nicht verteidigt werden können. An der Wall Street orientiert sich der S&P 500 offenbar stark an der 200-Wochen-Linie bei 3.642 Punkten. Diese war zumindest in der vergangenen Woche der Ansatzpunkt für eine Erholung.

Die Investoren beginnen angesichts der steigenden Zahl von einkassierten Ergebnisprognosen durch die Unternehmen damit, ihre Kaufmarken für Kurse, die sie als wieder günstig erachten, deutlich nach unten zu korrigieren. Auch wenn die Preise für Aktien bereits stark gefallen sind, würde eine ganze Reihe solcher Ergebniskorrekturen bedeuten, dass Aktien selbst auf dem aktuellen Niveau gar nicht so günstig bewertet sind.

Der fundamentale Boden im DAX droht angesichts der Angst vor einer Welle an Gewinnwarnungen wegzubrechen. Die Wirtschaft braucht Energie, und wenn deren Versorgung nicht mehr sichergestellt ist, geht es um Risikobegrenzung und nicht mehr um Wachstum und Expansion. Die deutsche Wirtschaft ist gerade dabei, in eine Art Notfallmodus zu schalten.

Spannend wird es heute auch im Bitcoin. Die Anleger am Kryptowährungsmarkt haben sich in den vergangenen Tagen und Wochen sehr stark am Aktienmarkt orientiert. Kommt es dort zu einer neuerlichen Verkaufswelle, könnte Bitcoin die 20.000-Dollar-Marke nachhaltig verlieren. Ein neuer dynamischer Rutsch in den 10.000er Bereich könnte die Folge sein. Dort erst liegen die nächsten größeren charttechnischen Unterstützungen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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