Kommentar
22:15 Uhr, 27.12.2018

DAX fällt auf neues Zwei-Jahres-Tief - US-Verbrauchervertrauen trübt sich deutlich ein

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  • FHFA-Hauspreisindex legt wie erwartet zu
  • USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken leicht
  • Indexänderungen in MDAX und SDAX werden wirksam
  • Deutsche Konzerne gehen optimistisch ins neue Jahr
  • Hochtief: Auftrag für zweite Münchener S-Bahn-Stammstrecke
  • Mitspracherecht von Aktionären soll gestärkt werden
  • Vinci erwirbt Mehrheitsanteil an Flughafen Gatwick
  • Zeal Network und Lotto24 schließen Business Combination Agreement
  • USA planen Maßnahmen gegen Huawei und ZTE
  • Amazon: Bestes Weihnachtsgeschäft aller Zeiten
  • US-Haushaltsstreit: Trump beharrt weiter auf Geld für Grenzmauer

DAX & Wall Street

  • Nach einer dramatischen Achterbahnfahrt der Wall Street an Weihnachten hat der deutsche Aktienmarkt am ersten Handelstag nach den Feiertagen deutliche Kursverluste verbucht. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 2,37 Prozent bei 10.381,51 Punkten. Zuvor war der Index im Tief aber sogar bis auf 10.279,20 Punkte gefallen und hatte damit den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren erreicht. Neben dem Regierungs-Shutdown in den USA belasten weiter die Kritik von US-Präsident Donald Trump an der US-Notenbank Fed sowie der Handelsstreit mit China die Stimmung. In den USA war am Montag der schwächste Heiligabend-Handel aller Zeiten verzeichnet worden. Allerdings erholten sich die wichtigsten US-Indizes am 2. Weihnachtstag deutlich und konnten knapp fünf Prozent oder mehr zulegen. Zur morgigen sogenannten Jahresschlussbörse endet der Xetra-Handel bereits um 14.00 Uhr. In den USA findet sowohl am Freitag als auch an Silvester regulärer Handel statt.
  • Der Dow Jones verwandelte heute dank einer furiosen Last-Minute-Rally ein Minus von 2,6 Prozent in ein Plus von 1,14 Prozent um. Zeitgleich zur Kursexplosion kam es bei langlaufenden Anleihen zu einem Sell-Off, was darauf schließen lässt, dass auch heute wieder große Pensionsfonds ihre Portfolios ausbalancierten. Die heute gemeldeten Erstanträge zeugen weiter von einem sehr starken Arbeitsmarkt, das CB Consumer Sentiment lief im Dezember den zweiten Monat in Folge zurück, verbleibt aber mit rund 128 Punkten weiterhin auf hohem Niveau.

Unternehmensnachrichten

  • Der Energiekonzern Uniper verhandelt mit dem tschechischen EPH-Konzern von Milliardär Daniel Kretinsky über den Verkauf seines Frankreich-Geschäfts. EPH hat bereits ein verbindliches Angebot abgegeben, wie die Unternehmen mitteilten. Details des Angebots wurden aber nicht genannt.
  • Der Börsenbetreiber Euronext hat ein Übernahmeangebot in Höhe von 625 Millionen Euro für die norwegische Börse Oslo Bors VPS unterbreitet.
  • JPMorgan hat in den USA ein Verfahren wegen "Phantom-Aktien" im Zusammenhang mit der Ausgabe von sogenannten American Depositary Receipts (ADRs) gegen Zahlung von 135 Millionen Dollar beigelegt. Die US-Bank hatte teilweise ADRs ausgegeben, ohne die Aktien bereits zu besitzen.
  • Die RWE-Ökostromtochter Innogy gliedert den Bereich Elektromobilität in eine eigene Gesellschaft aus. "Ab 1. Januar 2019 geht die neue Firma 'innogy eMobility Solutions' mit Sitz in Dortmund an den Start", teilte das Unternehmen mit.
  • Die Anfang Dezember bekanntgegebenen Indexänderungen in MDAX und SDAX werden heute wirksam. Der Medizintechnik-Hersteller Carl Zeiss Meditec steigt in den MDAX auf und ersetzt dort den Ticketvermarkter CTS Eventim, der in den SDAX absteigt. In den SDAX steigt zudem Knorr-Bremse auf. Die Aktien des Herstellers von Bremssystemen ersetzen die BayWa-Aktien.
  • Deutsche Konzerne gehen trotz hoher Risiken aus der Weltwirtschaft optimistisch ins neue Jahr. Eine Mehrzahl der Branchenverbände rechnet für 2019 sogar mit steigenden Umsätzen oder Ergebnissen, so ein Bericht des "Handelsblatts".
  • Die bisherige Förderprämie für US-Kunden des Automobilherstellers Tesla dürfte im neuen Jahr halbiert werden und soll schon bald ganz auslaufen. Bereits zum Jahresbeginn sinkt für Käufer von Elektroautos in den USA die staatliche Förderprämie von 7.500 US-Dollar auf 3.750 US-Dollar. Ein halbes Jahr später wird der Betrag ein weiteres Mal halbiert, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Anfang 2020 läuft die Förderung komplett aus.
  • Der Baukonzern Hochtief hat zusammen mit dem Schweizer Wettbewerber Implenia den Auftrag für den Bau der sogenannten zweiten Stammstrecke der S-Bahn in München erhalten. Unter der Federführung von Implenia wird der zentrale Haltepunkt Marienhof entstehen. Das Auftragsvolumen beträgt rund 400 Millionen Euro, wobei beide Unternehmen zur Hälfte an der Arbeitsgemeinschaft beteiligt sind.
  • Das zum französischen Vinci-Konzern gehörende Unternehmen Vinci Airports erwirbt für rund 2,9 Milliarden Pfund einen Anteil von 50,01 Prozent am zweitgrößten Londoner Flughafen Gatwick.
  • Die Panne der Regierungsmaschine Ende November mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an Bord wurde offenbar durch einen Fehler der Lufthansa verursacht, so ein Bericht des "Spiegels".
  • Der Onlinehändler Amazon hat in diesem Jahr offenbar das beste Weihnachtsgeschäft aller Zeiten verzeichnet. So hätten die Kunden des Unternehmens weltweit mehr Bestellungen als jemals zuvor im Weihnachtsgeschäft aufgegeben, wie Amazon am Mittwoch mitteilte. Auch der Verkauf von Amazon-Geräten lag auf Rekordniveau. Allein in den USA seien im Weihnachtsgeschäft mehr als eine Milliarde Artikel mit Amazon Prime versendet worden, so das Unternehmen. Die Amazon-Aktien konnten am Mittwoch um 9,45 Prozenzt zulegen.
  • Die Online-Lotterieanbieter Zeal Network und Lotto24 haben einen weiteren Schritt in Richtung einer Fusion unternommen. Beide Unternehmen unterzeichneten am Mittwoch ein sogenanntes "Business Combination Agreement", in dem sich die Unternehmen zur Kooperation verpflichten, um "die notwendigen glücksspielrechtlichen Erlaubnisse zu erhalten, Synergien zu realisieren und Wachstums- und Wertschöpfungsmöglichkeiten zu erschließen".
  • Die USA planen offenbar weitere Maßnahmen gegen die chinesischen Telekommunikationsfirmen Huawei und ZTE. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, erwägt das Weiße Haus eine sogenannte "Executive Order", die es US-Firmen verbieten würde, Equipment der beiden chinesischen Konzerne zu erwerben.

Politik & Konjunktur

  • Das vom Unternehmensverband Conference Board ermittelte US-Verbrauchervertrauen hat sich im Dezember deutlich stärker eingetrübt als erwaret. Der Index fiel um 8,3 Punkte auf 128,1 Zähler, wie am Donnerstagnachmittag mitgeteilt wurde. Erwartet wurde nur ein Rückgang auf 133,5 Punkte.
  • In den USA ist der FHFA-Hauspreisindex im Oktober wie erwartet um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im September hatte der Index um 0,2 Prozent zugelegt. Der Index bildet die Hauskäufe ab, die mit Hypotheken finanziert werden, die von Fannie Mae und Freddie Mac garantiert werden.
  • Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche leicht gesunken. Nach revidiert 217.000 (zunächst: 214.000) Erstanträgen in der Vorwoche wurden in der vergangenen Woche 216.000 Erstanträge verzeichnet. Die Volkswirte hatten mit 217.000 Erstanträgen gerechnet.
  • Der Regierungsstillstand in den USA wird offenbar auch dazu führen, dass manche US-Konjunkturdaten nicht zum geplanten Termin veröffentlicht werden. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, wird das zum US-Handelsministerium während des laufenden Regierungsstillstands keine Konjunkturdaten veröffentlichen. Betroffen seien unter anderem Daten zum Bruttoinlandsprodukt, zur Inflation oder zum Handel. Das Arbeitsministerium will die Daten, für die es zuständig ist, auch während des Regierungsstillstands veröffentlichen.
  • Die EZB rechnet für 2019 mit einer Abschwächung der Weltkonjunktur. "Danach wird sich die Wirtschaft stabilisieren", so die Währungshüter in ihrem jüngsten Wirtschaftsbericht.
  • Das chinesische Handelsministerium hat die Gerüchte über weitere Verhandlungen im Handelsstreit mit den USA im Januar bestätigt, so ein Bericht des chinesischen Staatssender CGTN.
  • Beim Bund liegen nach Berechnungen der Unions-Bundestagsfraktion derzeit ungenutzte Gelder für Investitionen in Höhe von rund 25 Milliarden Euro, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Als Gründe für den Investitionsstau wurden überforderte Planungsämter bei Bund, Ländern und Gemeinden sowie eine ausgelastete Bauwirtschaft genannt.
  • Im Handelsstreit zwischen den USA und China soll in der Woche nach dem 7. Januar soll ein US-Verhandlungsteam nach Peking zu Gesprächen mit chinesischen Regierungsvertretern reisen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider am Donnerstag.
  • Anlegern soll mehr Mitspracherecht in Aktiengesellschaften eingeräumt werden: Das neue Gesetz von Justizministerin Katarina Barley (SPD) soll die Hauptversammlung künftig auch über Gehaltsrichtlinien für Vorstände abstimmen lassen, allerdings soll dieses Votum lediglich einen "beratenden Charakter" haben, so heißt es im Referentenentwurf. Das letzte Wort habe der Aufsichtsrat, so Barleys Vorschlag. "An dieser etablierten Kompetenzordnung soll auch in Zukunft festgehalten werden", heißt es in der Antwort auf eine Anfrage der Grünen, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt.
  • EU-Kommissar Günther Oettinger sieht Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron in Europa geschwächt: "Präsident Macron hat mit seinem Haushaltsplan für 2019, der die Defizitgrenze von 3 % überschreitet, Autorität eingebüßt", sagte Oettinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Entscheidend sei nun, dass "Macron seine Reformpolitik fortsetzt, gerade auf dem Arbeitsmarkt, und Frankreich den Wachstumspfad nicht verlässt". Unter dieser Voraussetzung, so Oettinger, "werden wir eine Staatsverschuldung, die höher liegt als 3 %, als einmalige Ausnahme tolerieren". Sie dürfe aber nicht über 2019 hinaus fortgesetzt werden.
  • Im Haushaltsstreit in den USA zeichnet sich weiter keine Lösung ab. US-Präsident Donald Trump hält an seiner Forderung nach fünf Milliarden Dollar für den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko fest. Der seit Freitag bestehende teilweise "government shutdown" werde anhalten, bis der Kongress das geforderte Geld bewillige, sagte US-Präsident Trump am Mittwoch.
  • Nach einem Besuch von US-Truppen im Irak hat US-Präsident Trump auf dem Rückweg Donnerstagnacht auch einen Zwischenstopp auf dem deutschen US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein eingelegt. Trump und seine Ehefrau Melania posierten mit Soldaten und Offizieren, wie vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichte Bilder zeigen.

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5 Kommentare

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  • Put.in
    Put.in

    Mal davon abgesehen, ob der eine mehr oder weniger in seinen Schulden erstickt: Wie kommt das rüber, wenn die EU mit zweierlei Maß mißt und FR seine Verschuldungskapriolen duldet und sie bei IT nicht akzeptiert...?!🙄

    17:59 Uhr, 27.12. 2018
  • bembes
    bembes

    die Zinsen sollen angeblich steigen und der US-Bond steigt um 30 Stellen = 0,30 Zinspunkte....

    wie passt das zusammen ????

    16:27 Uhr, 27.12. 2018
    1 Antwort anzeigen
  • shark
    shark

    Wenn der US-Finanzminister des Landes,die sechs größten Banken in einerTelefonkonferenz um die Stabilisierung des Marktes bittet ,ist es wenig verwunderlich wenn der Markt in seiner überkauften Situation um über 5% steigt

    Dies zeigt allerdings nur, wie stark der Aktienmarkt angeschlagen ist und wie kritisch die Situation sich darstellt.

    Eigentliche "Achillesferse"dürfte die Realwirtschaft und insbesondere der Immobilienmarkt sein,die einer Manipulation weniger zugänglich sind

    "Als wäre nichts gewesen".als "Überschrift geht daher an der Sachevorbei-auch wenn sich dies primär in USA abspielte. Wir kennen alledings die Bedeutung des US-Marktes etc

    10:01 Uhr, 27.12. 2018

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