Kommentar
09:48 Uhr, 10.10.2019

DAX abwartend vor Gesprächsbeginn – Alles, was nach Abbruch riecht, könnte die Schleusen öffnen

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Erwartungen an die heutige Fortsetzung der Handelsgespräche zwischen den USA und China sind in den vergangenen Tagen um Einiges zurückgekommen. Deshalb dürften sich auch die Enttäuschung und die entsprechenden Kursverluste in Grenzen halten, wenn auch nur über Teilaspekte eine Einigung erzielt wird. An ein Freihandelsabkommen in naher Zeit glaubt an der Börse sowieso niemand mehr.

Auf der anderen Seite könnte allerdings alles, was nach Abbruch ohne Annäherung aussieht, die Schleusen öffnen und sowohl an der Wall Street als auch in Frankfurt für eine stärkere Korrektur sorgen. Und weit liegen die Widerstände aus technischer Sicht nicht entfernt. Beim DAX geht es um die Marke von 11.853 Punkten, die weiteres Potenzial nach unten freisetzen dürfte.

Zumindest die Notenbanken stehen Gewehr bei Fuß, wenn auch nur ihre letzten Mittel auszuschöpfen, um Schlimmeres an den Finanzmärkten zu verhindern. So geht aus dem gestern Abend veröffentlichten Protokoll der US-Notenbank hervor, dass die Sorgen vor einer konjunkturellen Abschwächung in den USA in den Köpfen der Geldpolitiker präsent sind, was wiederum bedeutet, dass sie bereitstehen, die Zinsen weiter zu senken.

Ende Oktober schon könnte der Leitzins in den USA um weitere 25 Basispunkte nach unten gesetzt werden.Auch am Repo-Markt ist die Federal Reserve wieder aktiv – erst sporadisch, jetzt dauerhaft mit Hunderten Milliarden Dollar. Dieses Verhalten ist ein Indiz für die großen Schäden, die der Handelskrieg bereits angerichtet hat. Retten kann uns die Fed vor diesen Schäden nicht. Sie kann sie nur abmildern.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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