Kommentar
08:50 Uhr, 04.03.2025

DAX 23.000, Trump stoppt Nachschub

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Krise, welche Krise?

Während das politische Europa nach dem freitäglichen Wortgefecht im Weißen Haus zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einerseits sowie dem US-Präsidenten Donald Trump und seinem Vize James „JD“ Vance andererseits hellauf entgeistert war, wurden am Aktienmarkt schon mal die möglichen Folgen einer Abkehr der USA von ihren NATO-Bündniszusagen und der daraus resultierenden Erhöhung der Ausgaben für Verteidigung in den europäischen Staaten eingepreist. Vor allem Rüstungswerte trieben die Hausse an. Im DAX zogen Anteilsscheine der Rheinmetall AG um 14% in die Höhe.

Große Sondervermögen gefordert

Das ist kein Wunder, denn es sind große Zahlen in Umlauf gebracht worden. Das Sondervermögen für die Bundeswehr könnte von 100 Mrd. Euro auf bis zu 400 Mrd. Euro aufgestockt werden. Aus der EU winken Mittel in ähnlicher Größenordnung, dazu erhebliche Beträge für die Ertüchtigung der Infrastruktur. Schnell könnte die erste Billion erreicht werden. Ob es kommt, ist alles andere als gewiss. Aber solche Summen wecken Phantasien. Näheres könnte schon Ende der Woche feststehen, wenn sich die EU-Staaten am Donnerstag zu einem Sondergipfel zum Ukraine-Krieg treffen.

Verbrenner-Aus verschoben?

Automobilwerte profitierten gestern von einer anderen Nachricht. Die EU-Staaten werden nicht wie geplant am heutigen Tag über das Verbot von Verbrennungsmotoren in Neuwagen ab 2035 abstimmen. Das Votum wurde aus der Tagesordnung des Ministerrates gestrichen, teilte ein Sprecher der EU mit. Damit ist es zunächst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben.

Trump setzt Ukraine-Hilfen aus

In der Nacht kam aus Washington die Nachricht, dass US-Präsident Trump die Militär-Hilfe der USA für die Ukraine aussetzt. Es handelt sich um Mittel und Material, dass noch von Trumps Amtsvorgänger Joseph Biden versprochen worden war. Die Hilfe wird dabei voraussichtlich nicht dauerhaft eingestellt, sondern solange unterbrochen, bis der ukrainische Präsident Selenskyj Schritte für Friedensverhandlungen mit Russland unternimmt. Welcher Art diese Schritte sein müssen und welche weiteren Folgen für die Verhandlungen daraus entstehen, ist zur Stunde ungewiss. Sicher ist nur, dass Trump seinem ukrainischen Amtskollegen damit die Pistole auf die Brust setzt, denn ohne US-Hilfe wird die Ukraine dauerhaft der russischen Armee kaum standhalten können. Konjunkturdaten scheinen angesichts der Nachrichtenlage beinahe nebensächlich. Von der US-Konjunktur gab es eine eher ernüchternde Botschaft. Der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe sank im Februar von 50,9 auf 50,3. Erwartet worden war laut Ökonomen-Befragung nur ein leichter Rückgang um 0,1 Indexpunkte. Heute ist weitgehend Leere auf dem Kalender. Allerdings treten die Strafzölle der USA für Importe aus Kanada und Mexiko in Kraft.

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