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18:38 Uhr, 30.11.2008

Datenmissbrauch: Telekom will Strafanzeige erstatten

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München (BoerseGo.de) - Nach der Datenpanne bei rund 4.000 Kunden will die Deutsche Telekom gegen die Urheber hart vorgehen. "Soweit wir einen Hinweis auf einen oder mehrere Täter haben, werden wir Strafanzeige erstatten", sagte Telekom-Vorstand Manfred Balz in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Focus". "Bisher wissen wir, dass die an uns zurückgelangten Kunden-Listen nicht von uns erstellt wurden," so der seit 21. Oktober neu ernannte Vorstand für Datenschutz und Recht.

Dennoch werde man Anfang der Woche ein Schreiben an Kunden senden, die von Anrufen von Fremdfirmen oder auch möglichen Abbuchungen von Fremdbeträgen betroffen seien, so der bisherige Chefjustitiar. "Wichtig ist, dass die Kunden Kontoauszüge im Lastschriftverfahren regelmäßig auf fremde Abbuchungen kontrollieren. Ansonsten suchen wir die Verursacher noch", so Balz. Der promovierte Jurist vermutet, dass eine von der Telekom beauftragte Vertriebsfirma Daten wie Telefonnummern und Bankverbindungen missbraucht habe.

Unterdessen ist die Telekom offenbar Opfer von einem Hackerangriff geworden. Nach Focus-Informationen haben sich Hacker mit Phishing-Programmen die Passwörter von Kunden erschlichen und Rufumleitungen auf teure Nummern im Ausland gelenkt.

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte berichtet, in mehreren Fällen seien Telekom-Kunden innerhalb weniger Tage Auslandsgebühren bis zu 1.000 Euro in Rechnung gestellt worden. Unternehmenssprecher Ralf Sauerzapf erläuterte, die Hacker hätten die Anrufe beispielsweise auf Handy-Nummern in Taiwan umgeleitet. Kunden, denen nach einem Hackerangriff teure Auslandsverbindungen in Rechnung gestellt worden seien, werde der Schaden ersetzt, sagte der Sprecher. Der Schaden liege im unteren sechsstelligen Bereich. Sauerzapf versicherte, dass es keinerlei Zusammenhang mit den Skandalen um gestohlene Kundendaten bei der Telekom gebe.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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