Datenklau im Gesundheitsministerium: Bechtle-Mitarbeiter im Verdacht

Berlin (BoerseGo.de) - Im TecDax befindet sich der IT-Spezialist Bechtle unter den größten Verlierern. Das Unternehmen ist offenbar in den Skandal um die mutmaßliche Datenspionage im Bundesgesundheitsministerium verstrickt. Gegen einen Bechtle-Mitarbeiter seien staatsanwaltschaftliche Ermittlungen eingeleitet worden, sagte eine Unternehmenssprecherin. Der am 20. November freigestellte Mitarbeiter war für das Bechtle-Systemhaus in Bonn tätig und arbeitete im Auftrag des Unternehmens beim Gesundheitsministerium. Bechtle ist IT-Dienstleister für dieses und andere Ministerien.

Der Mann habe seit 2008 für Bechtle aus Bonn das Bundesgesundheitsministerium beraten, so die Sprecherin. Er soll Gesetzentwürfe im Frühstadium und andere sensible Daten aus dem Ministerium beschafft und an einen Apotheken-Lobbyisten verkauft haben. Die Bechtle-Sprecherin betonte: „Es finden keine staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Bechtle statt, sondern nur gegen die Person.“ Mit einem Imageschaden rechnet die Sprecherin deshalb nicht.

Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Donnerstagausgabe) über die Verwicklung des Unternehmens in den Datenskandel berichtet. Die IT-Spezialisten des schwäbischen Unternehmens Bechtle betreuen u. a. das Intranet des Ministeriums