Das „Navi“ fürs Depot jetzt auch ohne Garantie

Wer möchte heute noch sein schickes Navigationssystem missen? Wirklich kaum vorstellbar, wie das Leben ohne dieses unverzichtbare „Survival-Tool“ früher überhaupt aussah. Wie fand man da den Weg zur eigenen Tante oder ins nächste Restaurant, geschweige denn die passende Route in den wohlverdienten Urlaub. Eine wahre Kernerarbeit muss das gewesen sein, als man noch statt auf die Satellitenunterstützung auf altmodische Straßenkarten und zum Feintuning manchmal sogar auf das eigene Mundwerk angewiesen war. Doch diese schlimmen Zeiten sind nun gottlob vorbei. Sogar zu Fuß oder per Drahtesel führt jetzt mit dem hilfreichen elektronischen Wegbegleiter der nächste Spaziergang bzw. die Radltour überall hin, nur garantiert nicht mehr in den „Wald“.

Wie nützlich wäre es deshalb auch für den Anleger, eine Art „Navi“ fürs Depot zu besitzen, das auch hier stets den richtigen Weg vorgibt. Noch besser, wenn das Ganze in ein fertiges Finanz-Produkt integriert wird, wie bei den bereits bestehenden Papieren der DWS GO auf ihre MaX-Indices oder bei Vontobel im Rahmen des Managed Risk-Konzeptes. Der Schlüssel dieser Ansätze ist im Prinzip überall gleich und nennt sich risikoadjustiertes Investieren. Wer die Börsen verfolgt, weiß nur zu gut, dass das Risiko dort durch die Volatilität, also die Schwankungen des Basiswertes definiert wird, die immer dann besonders hoch sind, wenn es an den Märkten richtig „kracht“. In solchen Zeiten geht es mit den Aktien meist stark bergab, wohingegen in guten Börsenzeiten die Kurse dieser Papiere stark ansteigen. Das Risiko und damit die Volatilität nehmen dann wieder mehr und mehr ab. Diese Gesetzmäßigkeit machen sich die genannten Strategien zunutze, indem die Aktienquote in turbulenten Zeiten sukzessive zurückgefahren und das frei gewordene Kapital am Geldmarkt „geparkt“ wird, während bei abnehmender Volatilität der Investitionsgrad am Aktienmarkt wieder entsprechend erhöht wird.

Vor etwa zwei Monaten hat sich auch die österreichische Raiffeisen Centrobank mit ihrem bereits an dieser Stelle vorgestellten Portfolio Navigator Garantie-Zertifikat auf den Euro STOXX 50 (RCB0XS) dem risikoadjustierten Investment verschrieben. Die Strategie bestand dabei in einem streng regelbasierten Ansatz basierend auf insgesamt neun Volatilitätskorridoren von „<16“ (100% Aktienquote) bis „>50“ (10% Aktien), anhand derer das Kapital zwischen Index und Geldmarkt repräsentiert durch den 3-Monats-EURIBOR, auf Wochenbasis hin- und her umgeschichtet wurde. Zur Feststellung der Schwankungshäufigkeit wurde die historische Volatilität des Euro STOXX 50 anhand der jeweils 20 vergangenen Handelstage herangezogen. Dabei hat man im Rahmen der Garantiestruktur zusätzlich auf eine jährliche Durchschnittsbildung zurückgegriffen. Diese fällt jetzt beim neuen noch bis zum 16. Oktober in Zeichnung befindlichen Portfolio-Navigator Index-Zertifikat weg, das über keine Garantie mehr verfügt. Ansonsten ist der Tracker ebenfalls mit einer Partizipationsrate von 100 Prozent an der zugrundeliegenden Strategie, sowie einer vierjährigen Laufzeit ausgestattet. Lediglich die Geldmarktkomponente wird beim Nachfolgeprodukt statt vom 3-Monats-EURIBOR von dem EONIA (Euro Overnight Index Average) gebildet. Bei beiden Papieren werden keine zusätzlichen Managementgebühren erhoben.

Der BörseGo Tipp: Die einfache Index-Variante des „Navigators“ richtet sich an Anleger, die auf den Kapitalschutz komplett verzichten möchten. Ein Funktionieren der Risiko-Management-Strategie vorausgesetzt, ist hier die Garantie im Prinzip auch gar nicht unbedingt notwendig. Durch den Verzicht auf die Strukturierung und die Durchschnittsbildung orientiert sich der aktuelle Kurs des Trackers stärker an der Entwicklung des Basiswertes. Als Manko beider Produkte bleibt die vergangenheitsbezogene Vola-Betrachtung.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview