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13:20 Uhr, 30.03.2011

Das macht China also mit dem ganzen Kupfer

Sie fanden einen Weg, die PBoC zu umgehen

Höchstinteressant, was Analysten von Standard Chartered über den chinesischen Kupfermarkt schreiben.

Zur Info: Weltweit liegen in Lagern offiziell 1,1 Millionen Tonnen Kupfer, wovon 377.000 Tonnen in London und 727.000 Tonnen in Shanghai lagern. Warum sind die Bestände in Shanghai so hoch? Zum einen wegen dem hohen Bedarf. Anderenseits auch deshalb, weil der Londoner Preis zum Jahreswechsel so niedrig war, was Arbitrageure dazu animierte, Londoner Kupfer nach Shanghai zu liefern, um vom relativ zu London höheren Preis in Shanghai zu profitieren.

Standard Chartered hat noch einen weiteren Aspekt der hohen Kupferbestände Chinas, der überaus interessant ist:

  • Noch Besorgnis erregender ist, dass der primäre Nutzungszweck der Bestände in den Lagerhallen ein Finanzierungsmechanismus zu sein scheint, der günstiges Arbeitskapital für verschiedene Unternehmenstypen bieten soll, die oft nichts mit der Metallindustrie zu tun haben. Anfangs als Bankbürgschaft und später als Ratenkredit erzeugen sie ein Beleihungsinstrument. Die Schätzungen für die Menge des Metalls, dass in dieser Art und Weise gebunden ist, reicht von 40-80%, wobei unsere Schätzungen am oberen Ende dieser Spanne liegen.
  • Baufirmen (und die Bau-Tochterunternehmen großer Konglomerate) scheinen hinter dem Löwenanteil dieser Art der Geschäfte zu stehen, die getrieben werden durch die Weigerung von Banken, bestehende Kreditlinien zu erweitern, oder wenn, dann nur zu Beleihungszinsen von 10-20%. Auf dieser Basis erscheinen die Kreditzinsen bei Metall vom LIBOR + Kreditabschlussgebühren sehr attraktiv.

Sie haben also einen Weg gefunden, die chinesische Regierung in ihrem Bemühen zu umgehen, dem chinesischen Markt Liquidität zu entziehen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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