Kommentar
13:33 Uhr, 28.02.2012

Das iPad 3 kommt ! Dieser Zulieferer könnte profitieren

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**Update vom 27.3.2012: Foxconn kauft sich in der Displaysparte von Sharp ein! Es sieht jetzt so aus, als würde Sharp ab Q2 doch auch Retina-Displays für das neue iPad liefern.
Für Apple ist es von größter Wichtigkeit, ein Gegengewicht zum Konkurrenten Samsung aufzubauen. Daher ist die Annahme, dass Apple hinter der Foxconn-Aktion stehen könnte, nicht unrealistisch

** Update vom 7.3.2012: Apple hat soeben das neue iPad vorgestellt. Demnach handelt es sich um momentan um ein IPS-Display. Somit ist zumindest in der ersten Charge Sharp anscheinend nicht mit an Bord!

Die Tech-Buschtrommeln wollen bereits das genaue Datum wissen: Angeblich wird das iPad 3 am 7. März der Öffentlichkeit vorgestellt. Diesmal dürfen sich die Apple-Jünger besonders freuen. Denn das iPad 2 war zwar etwas schneller als der Vorgänger, aber das war`s auch schon. Die verbaute Kamera war eine Enttäuschung, insgesamt wäre die Bezeichnung iPad 1.5 angemesser gewesen.

Wenn man der Gerüchteküche glauben darf, wird die neue Version des Apple-Tablets aber, zumindest was den Bildschirm angeht, einen Quantensprung vollziehen. So soll sich die Auflösung vervierfachen auf 2048*1536 Bildpunkte. Mit 264 ppi bleibt die Pixeldichte zwar unterhalb des Retina-Displays des iPhone 4, die Verbesserung wird aber sehr deutlich sein und dem iPad gerade auch hinsichtlich der Nutzung als großer E-Reader massiven Aufwind verleihen.

Wie immer macht Apple ein großes Geheimnis darum, wer was zuliefert. Aus Branchenkreisen fällt aber fast durchgehend der Name Sharp als Lieferant für das neue Display. Die Japaner sind führend in der IZGO-Technologie (Indium Gallium Zink Oxid), die neben einer geringen Bauhöhe auch einen niedrigen Stromverbrauch ermöglicht – ein absolutes Must-Kriterium, denn eine lange Akkulaufzeit ist für Tablets unverzichtbar. Neben Sharp kommen auch LG und Samsung in Frage, wenn man allerdings den heftigen Stellungskrieg zwischen Samsung und Apple beobachtet wird letztere Option nicht viel wahrscheinlicher, jedenfalls auf längere Sicht (kurzfristig könnte es wegen Displayknappheit dennoch sein). Es sei an dieser Stelle aber nicht unterschlagen, dass es im Herbst Gerüchte gab, Sharp sei durch Apples Qualitätskontrolle gefallen. Zuletzt waren sich die meisten Tech-Kommentatoren jedoch wieder einig, dass es auf Sharp hinauslaufen werde. Es ist ohnehin wahrscheinlich, dass Apple mindestens zwei Display-Lieferanten beauftragen wird, insofern könnten es auch Sharp und LG (und Samsung) sein.

Im letzten Quartal hat Apple rund 15 Mio. iPads verkauft, insofern ist verständlich, dass jeder Elektronikkonzern gerne in die Lieferkette integriert würde. Man sollte sich aber über die Gewinnmöglichkeiten keine allzu großen Illusionen machen, denn in Cupertino ist man nicht gerade großzügig – Apple spielt seine Marktmacht voll aus. Der Preis für ein Display dürfte bei 100-150 USD liegen – wir reden also von einem jährlichen Umsatzvolumen in Höhe von 5 bis 10 Mrd. USD, je nach Verkaufserfolg natürlich . Sharp macht im laufenden Jahr umgerechnet etwa 25 Mrd. EUR Umsatz, die Größenordnung des möglichen Apple-Auftrags wäre also durchaus relevant. Insbesondere deswegen, weil die Zahlen zuletzt eine riesige Enttäuschung waren. Eine Gewinnerwartung von 6 Milliarden Yen transfomierte sich zu einem Verlust von 290 Mrd. Yen (2,9 Mrd. EUR), die zum Ende des Geschäftsjahres (31. März) erwartet werden. Der Umsatz fiel in den ersten neun Monaten um 18,3% - Wachstum sieht gewiss anders aus.

Dafür ist die Aktie aber auch nicht teuer. Der Börsenwert kommt nur noch auf 5,5 Mrd. EUR. Eine schnelle 20%-Chance drängt sich gerade zu auf, die ich mit einem dezenten Pfeil in den Chart eingezeichnet habe. Warnung: In Deutschland wird das Papier nicht sehr rege gehandelt. Wer nicht der Gefahr des Lost in Translation ausgesetzt ist, handelt direkt in Tokio. Ein einger Stopp-Loss bietet sich an, das Chance-Risiko-Verhältnis scheint attraktiv, aber das Risiko sollte man nicht unterschätzen.

Nähere Infos zu Sharp, welches am 15. September 100sten Geburtstag feiert, unter http://www.sharp-world.com/

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit investiert."

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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