Kommentar
15:10 Uhr, 10.06.2024

Das grundlegendes Problem der Geldpolitik ist erst jetzt sichtbar

Es ist nur selten ein Thema, wenn Notenbanken über Geldpolitik sprechen und doch ist es einer der wichtigsten Aspekte überhaupt. Es geht um die Geldmenge und deren Einfluss auf die Inflation.

Geldmenge und Inflation sind verknüpft. Das lernt jeder früher oder später. Es macht keinen Sinn, Geldmenge und Inflation nicht als korreliert zu betrachten. Wieso das so ist, zeigt ein sehr vereinfachtes Beispiel. Gibt es in einer Wirtschaft lediglich ein einziges Gut und eine Geldmenge von z.B. einem Euro, kostet das Gut 1 EUR. Wenn nun plötzlich zwei Euro vorhanden sind, aber weiterhin nur ein Gut, muss dessen Preis auf 2 EUR steigen.

Aus diesem Grund waren viele der festen Überzeugung, dass die erste Geldschwemme während und nach der Finanzkrise 2008 zu hoher Inflation führen muss. Heute wissen wir, dass die Zeit nach der Finanzkrise gerade jene war, in der die Inflationsrate partout nicht steigen wollte. Geldmenge allein hat die Preise nicht steigen lassen. Das Geld muss auch ausgegeben werden.

Hat die Wirtschaft aus dem Beispiel zwei Euro statt einen, wird dieser zusätzliche Euro aber niemals in Umlauf zum Kauf von Gütern gebracht, führt das zusätzliche Geld nicht zu höheren Preisen. Das Geld muss die Nachfrage steigern. Geschieht dies nicht, geschieht auch nichts mit den Preisen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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