Das "Geld an der Seitenlinie": Letzte Hoffnung für den Markt?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Wenn Analysten nichts mehr einfällt, weshalb der Markt steigen sollte, wird die Seitenlinie bemüht. Es geht um das Geld, welches herumliegt und theoretisch in den Aktienmarkt fließen könnte. In der Theorie ist das sehr viel Geld. Amerikaner haben allein auf ihren Geldkonten Billionen herumliegen. Dieses Geld steht allerdings nur sehr theoretisch zur Verfügung. Es dient vielmehr zur Finanzierung des Konsums. Das Geld auf den Konten deckt ungefähr drei Quartale Konsum ab. Soll die Wirtschaft nicht stillstehen, bleibt dieses Geld nur Theorie für den Aktienmarkt.
Trotzdem gibt es Geld auf der Seitenlinie. Vereinfacht wird dies als Geld in Geldmarktfonds definiert. Das ist Geld, welches sofort verfügbar ist und anderweitig investiert werden kann. Bei Privatpersonen sind das in den USA inzwischen mehr als 800 Mrd. Dollar (Grafik 1).
Das ist eine Menge Geld. Es war aber auch schon einmal mehr, z.B. während des letzten Bärenmarktes. Damals erreichte der Wert mehr als eine Billion Dollar. Generell laufen diese Retail Money Funds dem Aktienmarkt entgegen. Fällt der Markt, steigen die Money Funds und umgekehrt.
Das war nicht immer so. Ende der 90er Jahre stiegen Markt und Funds gleichzeitig an. Seither ist die Korrelation stark negativ (Grafik 2). Privatanleger sind aktiver darin Geld in Geldmarktfonds zu halten, wenn der Markt fällt und es bei günstigen Kursen zu investieren.
Zum Teil liegt das auch an den niedrigen Zinsen. Bringt ein Geldmarktfonds keine Rendite, ist die Attraktivität dieser Anlage begrenzt. Inzwischen ist das nicht mehr so. Persönlich schiebe ich alles Geld, welches nicht in Aktien steckt, in US-Geldmarktfonds und bekomme dafür über 2 % Zinsen.
Aktuell steigt das Geldmarktvermögen rasant an. Das ist typisch für einen endenden Bullenmarkt. Das Signal ist also nicht, dass viel Geld am Seitenrand wartet, um jetzt noch einzusteigen. Vielmehr ist es an der Seitenlinie, weil der Markt nicht attraktiv ist.
Nun gibt es nicht nur Privatanleger, sondern auch institutionelle Anleger. Diese sind nach wie vor kräftig investiert (Grafik 3). Das Geldmarktvermögen hat sich in den letzten Jahren kaum bewegt. Erst in den letzten 12 Monaten stieg es etwas an. Auch hier bringen Anleger ihre Schäfchen ins Trockene.
Es stehen derzeit knapp 3 Billionen Dollar an der Seitenlinie. Das kann den Markt bewegen. Von alleine geschieht das nicht. Dazu muss der Markt erst einmal fallen. Die derzeit immer größeren Geldberge am Seitenrand bringen dem Aktienmarkt nichts. Stattdessen sind sie eher ein Zeichen dafür, dass immer mehr Anleger skeptisch werden.
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.