Das Coinflip Experiment - Es öffnet die Augen dafür, was wirklich wichtig ist!
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Bereits vor einiger Zeit wollten ein Traderkollege und meine Wenigkeit es einmal selbst wissen, schließlich hatten wir schon eine Menge zum Thema Zufallseinstieg und dem Anteil des Trade-, Risiko- und Moneymanagement am Erfolg im Trading gehört und gelesen - nur fehlte uns noch der Glaube.
Dies machte uns neugierig und wir wagten ein kleines Experiment. Da wir gerade keinen Affen zur Hand hatten, der, wie in einem öffentlich bekannten Experiment zuvor, mit Dartpfeilen auf an der Wand hängende Zeitungsausschnitte mit den Börsennotierungen schwedischer Aktien werfen konnte, entschieden wir uns für eine simple Münze. Kopf bedeutete Kaufen, Zahl verkaufen.
Damit hatten wir die Richtung zufällig bestimmt, jedoch reichte uns dies nicht aus. So hätten wir bewusst oder unbewusst über die persönliche Festlegung der Einstiegszeit einen nicht unwesentlichen Einfluss auf den Einstieg nehmen können. Dies war jedoch nicht Sinn und Zweck unseres Anliegens und so bestimmten wir auch für die Einstiegszeit einen entsprechenden Zufallsalgorithmus.
Letztlich musste noch eine zusätzliche Regelung zum Ausstieg her, denn es war nicht erwünscht, unerwünschte Positionen durch sofortiges Schließen dieser sofort aus dem Markt zu nehmen und so ebenfalls eine Art Einstiegskontrolle vorzunehmen. Um dies zu umgehen, entschieden wir uns, dass eine Position mindestens bis zum Schluss der Einstiegsperiode gehalten werden müsste, bevor diese dann geschlossen werden kann.
Was nun noch fehlte, war ein Handelsinstrument. Hier griffen wir auf den E-Mini Russel 2000 im 15 Minutenchart zurück, da dieser von uns auch aktiv gehandelt wurde. Nachdem nun Basiswert, Zeitrahmen und Einstieg geklärt waren, ging es an das Trading, denn für den Ausstieg und die Positionsgrößenbestimmung (Percent Risk Modell) hatten wir unsere eigenen Intraday Handelsregeln und dessen Bedeutung wollten wir schließlich ermitteln.
Insgesamt spulten wir 86 Trades nach obigem Prinzip ab. Davon waren 44 Trades auf der Käuferseite und 42 Trades auf der Verkäuferseite. Mit diesen 86 Trades konnten insgesamt 152 Ticks Profit erzielt werden oder ausgedrückt in Risikoeinheiten konnten +11,4 R erzielt werden. Letzteres bedeutet, dass bei einem Risiko von 1% pro Trade insgesamt 11,4 mal dieses Risiko und damit aufgrund der Zinseszinsrechnung etwas mehr als 11,4 % verdient werden konnten. Da über den gesamten Ablauf konstant Gewinne erwirtschaftet werden konnten (natürlich nicht bei jedem Trade), beendeten wir den Test. Für uns wurde damit die Bedeutung eines vernünftigen Trade-, Risiko & Moneymanagements eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Bevor Sie nun aber euphorisch Ihre Geldbörse nach einer Münze durchsuchen und sich auf dessen Prognosefähigkeit verlassen, möchte ich Sie etwas bremsen. Das Experiment hat in erster Linie gezeigt, wie wichtig ein passendes Trademanagement und die Positionsgröße im Trading ist. Allein diese Größen haben einen bedeutenden Einfluss auf das Tradingergebnis und tragen ihren Teil am Tradingerfolg bei. Arbeiten Sie also auch zukünftig an Ihren Ausstiegskriterien, wobei sich die Maxime bei Fehlentwicklungen zügig aus einem Trade auszusteigen und bei Verlustserien die Tradegröße zu reduzieren, mit dem Experiment bestätigten. Aber deshalb gleich komplett auf das Einstiegstiming zu verzichten ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Der Einstieg ist und bleibt ein wesentliches Merkmal eines erfolgreichen Traders und mit einem guten Einstiegstiming lassen sich Tradingerfolge ohne Frage weiter verbessern.Ich werde auf der World of Trading Messe (Nachfolger der Tradersworld) im November vor Ort sein und voraussichtlich 2 Seminare halten. Ich freue mich bereits auf Sie.
Viel Erfolg
Rene Berteit - Technischer Analyst und Ausbilder bei GodmodeTrader.de
Bei GodmodeTrader.de bin ich verantwortlich für Ausbildung und Coaching.
Wichtiger Hinweis : In Kürze startet die Tradingtour 2008. Schauen Sie vorbei, die Tour ist selbstverständlich wieder kostenlos.
Informationen und Anmeldemöglichkeit : [Link "http://www.tradingtour2008.de/" auf www.tradingtour2008.de/... nicht mehr verfügbar]
Es ist immer wieder erstaunlich...
..., wie hoch die eigene Erwartungshaltung oft ist.Es war Mittwoch und nach einem relativ guten Start in die Handelswoche trat eine Verlustserie ein, in der es zu 5 Fehltrades in Folge kam. Nun liegt es in unserer Natur, dass haben wissenschaftliche Tests gezeigt, dass wir dazu neigen, Verluste stärker wahrzunehmen als Gewinne und so setze auch bei mir eine entsprechende Reaktion ein. Ich war unzufrieden, obwohl ich mit Blick auf die Handelswoche immer noch mit 1% vorne lag. Es war sicher keine besorgniserregende Entwicklung, aber zumindest eine, die mich kurz nachdenken ließ.
In dieser Woche begann ich das Trading mit einem Risiko von 1% auf das Konto und selbst mit den 5 Verlierern in Folge lag ich eben genau dieses einfache Risiko vorne. Mit dieser ersten Überlegung stellte sich sehr schnell die Erkenntnis ein, dass ich nicht nur relativ gut, sondern wirklich sehr gut in die Handelswoche gestartet sein musste, denn sonst sähe das Ergebniss wohl bedeutend schlechter aus. Direkt mit diesem Gedanken relativierte sich auch die Verlustserie als solches, denn es ist quasi ein Gesetz, dass einer guten Gewinnserie früher oder später auch die Verliererserie folgt, mit der dann das Gesamtergebnis wieder "in die richtigen Bahnen gelenkt wird". Damit hatte ich auch das Stichwort für meinen nächsten Gedanken. Was erwarte ich hier eigentlich? Selbst wenn es im weiteren Wochenverlauf mit dem Konto nur noch seitwärts ginge, so bliebe immer noch ein Gewinn von 1% übrig. Ohne Zinseszinseffekt und selbst nach Abzug einer 4 wöchigen handelsfreien Zeit bliebe hier immer noch eine Jahresperformance von 48% "übrig" - eine sicherlich nicht schlechte Leistung.
Warum schreibe ich dies? Ganz einfach. Tradingerfolg hängt zu einem wesentlichen Teil von Ihrer Fähigkeit ab, sich nicht emotional, sei es durch Angst, Gier oder Hoffnung, verleiten zu lassen. Diese Emotionen führen häufig zu falschen Rückschlüssen und Handelsentscheidungen und wie Sie oben sehen, genügen häufig nur kurze Überlegungen, um negativen Effekten frühzeitig entgegen zu wirken. Mit diesen vielleicht zehn Sekunden währenden Gedanken konnte ich einer Fehlentwicklung, bspw. dem Overtrading gemäß dem Motto "Jetzt erst recht" oder auch dem "Ne, jetzt Trade ich nicht mehr (Angst)" frühzeitig entgegensteuern und wie gewohnt weiter arbeiten. Genau diese "Business as usual" Einstellung bringt Kontinuität und damit Erfolg in Ihr Trading.
Wenn auch Sie wieder einmal in eine Situation kommen, in der Sie eine der bekannten Emotionen verspüren, dann sollten Sie reagieren. Nehmen Sie sich eine kurze Auszeit und überprüfen Sie, in wie weit Ihre Gefühle überhaupt gerechtfertigt ist, bevor Sie Ihren nächsten Trade platzieren - werden Sie wieder objektiv!
Lesen Sie unbedingt den Artikel unseres Kollegen Hinterleitner. Er zeigt Ihnen mögliche Fallstricke Ihres Tradings auf.
Viel Erfolg
Rene Berteit - Technischer Analyst und Ausbilder bei GodmodeTrader.de
Bei GodmodeTrader.de bin ich verantwortlich für Ausbildung und Coaching.
Bisher konnten Sie sich auf folgender Seite in den Verteiler eintragen : http://www.godmode-trader.de/seminare/
Das können Sie gerne auch weiterhin machen, damit Sie erfahren, wann wir das nächste Seminar anbieten. Über diesen Verteiler erhalten Sie Informationen über Seminare mit externen Experten und Seminare mit unseren eigenen Leuten.
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Wahrscheinlichkeit - Das sollten Sie wissen!
Ein Wort, das in der Börsenwelt sehr häufig strapaziert wird, ist der Begriff „Wahrscheinlichkeit“. Aber was heißt es nun, wenn Sie lesen „es ist wahrscheinlich, dass...“?
Lassen Sie uns dazu den Begriff Wahrscheinlichkeit an sich etwas näher betrachten. In den meisten Fällen wird der Ausdruck benutzt, um mit ihm bewusst oder unbewusst relative Häufigkeiten zum Ausdruck zu bringen. Im Kern drückt diese relative Häufigkeit aus, wie oft ein bestimmtes Ereignis innerhalb einer Reihe von Ereignissen aufgetreten ist. Sicher, die Wissenschaft kennt noch viele weitere Wahrscheinlichkeitsbegriffe, im Rahmen der Börse reduziert sich der Begriff jedoch zum größten Teil auf eben solche relativen Häufigkeiten.
So ist bspw. die Trefferquote eine solche relative Häufigkeit / Wahrscheinlichkeit. Haben Sie von den letzten 100 Trades 60 mit Gewinn abgeschlossen, beträgt Ihre Trefferquote 60 % oder anders ausgedrückt, in 60 von 100 Fällen gewinnen Sie oder wiederum anders formuliert, Ihre Wahrscheinlichkeit beim nächsten Trade zu gewinnen, liegt bei 60 %.
Diese Häufigkeiten können Sie praktisch auf alles anwenden, was Ihnen in den Sinn kommt. Sie können sämtliche Chartformationen wie Schulter-Kopf-Schulter (SKS), Doppelhochs, Dreiecken und Schiebezonen hinsichtlich verschiedenster Ereignisse untersuchen und entsprechende Wahrscheinlichkeiten bilden. Wie oft in Relation zu allen gezählten SKS Formationen wurde die Nackenlinie durchbrochen? Wie oft lief der Kurs nach einem solchen Bruch bis an ein bestimmtes Ziel? Wie oft hielt eine Unterstützung, wie oft wurden diese durchbrochen? Ihrer Phantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Aufgrund der schier unendlichen Situationen, deren Wahrscheinlichkeiten Sie relativ genau ermitteln könnten, greifen die meisten hier nicht auf eine konkrete Zählung, sondern auf Ihre Erfahrungswerte zurück. Das Motto lautet dann in etwa wie folgt: Ich kann die genaue Wahrscheinlichkeit nicht bestimmen, aber aus der Erfahrung weiß ich, dass diese Konstellation wahrscheinlicher ist als eine andere (A trat häufiger auf als B). Letztlich ließe sich aber auch diese Wahrscheinlichkeit mit Hilfe einer einfachen Zählung deutlich näher bestimmen.
Das Große Aber
Haben Sie solche Wahrscheinlichkeiten bestimmt, können Sie mit diesen natürlich Ihr Trading verbessern. Hier gibt es jedoch einige „Aber“, die Sie beachten müssen.
Beginnen wir mit dem Punkt, dass Sie Ihre Zählung aus der Vergangenheit hochrechnen bzw. verallgemeinern. Dies birgt vor allem dann ein Risiko, wenn Sie nur wenige Ereignisse ausgezählt haben, denn in der Praxis schwanken die Wahrscheinlichkeiten durchaus sehr stark. Nehmen wir den Fall, Sie haben Ihre Trefferquote aus lediglich drei Trades berechnet, wobei sie zunächst gewannen, dann verloren und beim letzten Trade wieder gewannen. Insgesamt waren 2 von 3 Trades Gewinner und ihre Trefferquote liegt bei 66,66%. Lassen Sie aber den letzten Trade in der Betrachtung weg, so sinkt ihre Trefferquote auf 50 %. Sie sehen also, eine von Ihnen berechnete Wahrscheinlichkeit (im Beispiel die Trefferquote) ist immer nur ein Näherungswert, der in Abhängigkeit von der Anzahl der Versuche schwankt. Dies müssen Sie beim „Hochrechnen / Verallgemeinern“ immer im Hinterkopf haben.
Neben dem Verallgemeinerungsproblem liegt eine weitere häufige Fehlerquelle in der Nutzung von Wahrscheinlichkeiten bzw. in dessen Interpretation. Nehme wir hierzu an, Sie haben eine Handelsstrategie mit einer sagenhafte Trefferquote von 95 %. Damit liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn in einem Trade bei 95 %, aber was sagt Ihnen dass mit Blick auf Ihren nächsten Trade? Die Antwort darauf ist: Gar nichts.
Die Wahrscheinlichkeit gibt Ihnen keine Auskunft über einen einzelnen Trade. Sie können mit Ihr weder bestimmen, wie der nächste Trade ausfallen wird, noch wissen Sie, wann die Fehltrades auftreten werden. Die Wahrscheinlichkeitsaussage bezieht sich nicht auf einen, Ihren nächsten Trade, sondern immer nur auf eine ganze Reihe von Trades. Sie wissen, dass Sie, wenn Sie 100 Trades abwickeln damit rechnen können, in 95 Fällen davon einen Gewinn zu erwirtschaften bzw. dass Sie bei den 100 Trades 5 Verlierer haben werden, aber wann diese auftreten, kann Ihnen die Wahrscheinlichkeit nicht beantworten.
Wer sich diesem Hintergrund nicht bewusst ist, dem vermitteln Wahrscheinlichkeiten eine falsche Sicherheit. Es ist bei unserem Beispiel einer 95%igen Trefferquote mathematisch zwar unwahrscheinlich ( :-) ), aber selbst hier könnte es Ihnen passieren, dass genau Ihre nächsten 5 Trades in Folge die Verlierer sind - es gibt KEINE Möglichkeit, dies vorherzubestimmen.
Wie ist nun der richtige Umgang mit Wahrscheinlichkeiten? Sind diese denn nutzlos?
Natürlich erhalten Sie mittels Wahrscheinlichkeiten sehr wichtige Informationen, mit dessen Hilfe Sie optimale Positionsgrößen, Einstiege, Ausstiege und Stopploss besser bestimmen können, aber bei all dem dürfen Sie nie vergessen, dass Sie unter Unsicherheit agieren und das Ergebnis des nächsten Trades (der nächsten SKS etc.) nicht bestimmbar ist. Eine 95%iger Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis drückt ein gewisses Maß an Sicherheit aus, aber immer nur bezogen auf eine ganze Reihe gleichartiger Wiederholungen, nie auf das nächste Ereignis.
Viel Erfolg
Rene Berteit - Technischer Analyst und Ausbilder bei GodmodeTrader.de
Bei GodmodeTrader.de bin ich verantwortlich für Ausbildung und Coaching.
Was meinen Sie? Wie groß muss mein Handelskonto sein, damit ich vernünftig handeln kann?
Diese Frage ist so einfach nicht zu beantworten, denn die notwendige Größe des Handelskontos richtet sich zunächst einmal nach dem, welche Produkte Sie handeln wollen und wie Sie diese handeln. Es gilt also zunächst einmal zu bestimmen, was Sie wie handeln möchten, bevor sich daraus notwendige Kontogrößen ableiten lassen.
Was soll gehandelt werden?
Im Mittelpunkt vieler Trader steht sicherlich der Dax. Diesen können Sie über CFD´s, Zertifikate oder den Future handeln. Sicherlich werden Sie bereits gehört haben, dass der Future der "fairste" Wert ist und Sie entscheiden sich nun, diesen zu handeln. Ihnen ist bekannt, dass im Dax Future ein Punkt einen Wert von 25,00 Euro hat. Bewegt sich der Dax Future als um einen Punkt, so gewinnen oder verlieren Sie pro gehandelten Kontrakt 25,00 Euro (vor Kosten und Spread). Diesen Punktwert brauchen wir später noch.
Wie wird gehandelt?
Allein die Antwort auf die Frage, was gehandelt werden soll, reicht zur Bestimmung einer minimalen Kontogröße nicht aus. Vielmehr müssen Sie auch wissen, wie Sie handeln. Im Detail bedeutet dies vor allem, Ihre anfänglichen Risiken zu kennen. Damit ist nicht nur gemeint, dass Sie wissen müssen, was Sie pro Trade von Ihrem Konto riskieren wollen (1% - 3% als gängige Richtlinien), sondern auch, wie groß Ihre anfänglichen Stopploss im Durchschnitt sind. Es macht schließlich einen enormen Unterschied aus, ob sie lediglich ein Stopploss von 10 Punkten oder von 50 Punkten nutzen. Nehmen wir zur Konstruktion des Beispiels an, Sie handeln durchschnittlich mit einem Anfangsstopp in der Größenordnung von 15 Punkten und möchten in keinem Trade mehr als 1% Ihres Kontos riskieren.
Wie groß muss das Konto sein, um mindestens einen Kontrakt handeln zu können, ohne ihre Moneymanagementregeln zu verletzen?
Jetzt haben wir alle Größen, die wir brauchen, um zu bestimmen, wie groß Ihr Konto für einen Kontrakt sein muss. Bei durchschnittlich 15 Punkten anfänglichem Stopploss riskieren Sie:
15 Punkte * 25,00 Euro Punktwert = 375,00 Euro pro Kontrakt
Diese 375,00 Euro sollen innerhalb Ihres Risikos von 1% des Kontos liegen, so dass Sie
375,00 Euro : 0,01 = 37.500 Euro
benötigen, um ein Kontrakt handeln zu können. Machen wir die Rückrechnung. Bei einem Kontostand von 37.500,00 Euro und einer 1% Regel dürfen Sie 37.500 * 0,01 = 375,00 Euro im nächsten Trade riskieren. Beträgt ihr Anfangsstopp 15 Punkte, dann können Sie nur einen Kontrakt handeln, denn hiermit wäre Ihr Risiko ausgeschöpft (15*25 = 375).
Ein-Kontrakt-Trading ist kein Risiko & Moneymanagement
Das Problem ist, dass Sie zwar mit einem Konto von 37.500 Euro den Dax handeln könnte, jedoch wären Sie hier quasi zu einem Ein-Kontrakt-Trading gezwungen bzw. können Ihre Positionsgröße nicht an das tatsächlich beim nächsten Trade gewählte Anfangsstopp anpassen. Selbst bei einem Stopp von 10 Punkten könnten Sie die Positionsgröße nicht erhöhen, da Sie bereits bei 2 Kontrakten 2 * 10 * 25 = 500,00 Euro riskieren würden. Dies sind aber nicht die von Ihnen gewünschten 1% Risiko, sondern bereits 1,33%. Erst wenn das Anfangsstopp kleiner als 7,5 Punkte gewählt werden kann, könnten Sie Ihre Kontraktzahl auf 2 erhöhen.
Auf der Gegenseite wird das Problem noch gravierender, denn sobald Ihr Anfangsstopp größer als 15 Punkte ist, dürfen Sie nicht mehr handeln, da Sie dann selbst mit einem Kontrakt mehr als 1% Ihres Kontos riskieren würden.
Risiko & Moneymanagemt und Kontogröße
Allgemein gilt, dass es umso besser ist, umso feiner Sie die Positionsgrößen anpassen können, sobald sich das Anfangsstopp ändert. Sie sollten aber in der Lage sein, so um die 3-5 Kontrakte zu handeln. Auch hier sind noch keine optimalen Anpassungen möglich, aber Sie können zumindest schon einmal anpassen. Bezogen auf unser Beispiel bedeutet dies aber auch, dass Sie für das Trading des Dax Futures 3 bis 5 mal mehr Kapital als beim Ein-Kontrakt-Trading haben müssen. Damit bewegt sich der notwendige Kontostand auf 112.500 Euro bis 187.500 Euro - und das bei einem durchschnittlichen Anfangsstopp von NUR 15 Punkten.
Abschließende Bemerkung
Natürlich habe ich hier mit dem Dax Future ein hochpreisiges Beispiel gewählt, jedoch sind die Rechnungsschritte auf alle anderen Produkte, sei es nun der direkte Handel von Aktien, der Zertifikatehandel oder der Handel von CFD´s übertragbar.
Im Beispiel sehen Sie auch, dass nicht eventuelle Marginanforderungen das Limit für den Handel von bestimmten Produkten darstellt, sondern vielmehr die Forderung, ein vernünftiges Positionsgrößenmanagement betreiben zu können. So sähe die Rechnung bei den Handel des Dax über CFD´s, die mit einem Punktwert von einem Euro gehandelt werden, schon wesentlich freundlicher aus:
Risiko: 15 Punkte Stopp * 5 CFD´s * 1 Euro Punktwert = 75 Euro Risiko.
1% Regel - 75 Euro sollen einem Prozent des Kontos entsprechen: 75 : 0,01 = 7.500 Euro
Zertifikate scheinen hier die beste Variante zu sein, denn hier können Sie bereits 5 Zertifikate handeln, wenn Ihr Konto:
Risiko: 15 Punkte Stopp * 5 Zertifikate * 0,01 Euro Punktwert pro Zertifikat = 0,75 Euro Risiko
1% Regel - 0,75 Euro sollen einem Prozent des Kontos entsprechen: 0,75 : 0,01 = 75 Euro.
Sie könnten theoretisch bereits mit einem 75 Euro großen Konto und Ihren Richtlinien bzgl. Anfangsstopp und Risikoregel mit Zertifikaten handeln. Die Limitierung eines solchen Handels liegt dann weniger in der Kontogröße, sondern eher in den Kosten beim Handel von Zertifikaten.
Viel Erfolg
Rene Berteit - Technischer Analyst und Ausbilder bei GodmodeTrader.de
Bei GodmodeTrader.de bin ich verantwortlich für Ausbildung und Coaching.
Fortsetzung der Artikelserie :
http://www.godmode-trader.de/front/?titel=Es-ist-immer-wieder-erstaunlich&p=news&ida=958471&idc=64&idp=3&idp=4
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