Das Bitcoin Whitepaper wird 17 Jahre alt
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Die Korken knallen und in der Bitcoin-Szene wird gefeiert: Am heutigen Freitag, dem 31. Oktober, ist nicht nur Halloween, sondern auch der Whitepaper Day. Denn heute vor 17 Jahren hat Satoshi Nakamoto die Grundzüge seines “Peer-to-Peer Electronic Cash System” vorgestellt.
Was damals wie ein Experiment aus der Cypherpunk-Szene wirkte, gilt heute als eine der bedeutendsten technischen und ökonomischen Innovationen des 21. Jahrhunderts. Die Vision: ein Geldsystem, das auf Mathematik statt Vertrauen basiert.
Ich habe an einem neuen elektronischen Bargeldsystem gearbeitet, das vollständig auf dem Peer-to-Peer-Prinzip beruht und keine Vertrauensperson benötigt.
[…]
Die wichtigsten Eigenschaften:
Double Spends werden durch ein Peer-to-Peer-Netzwerk verhindert.
Keine Zentralbank oder andere vertrauenswürdige Parteien.
Teilnehmer können anonym sein.
Neue Coins werden durch Hashcash-ähnliche Proof-of-Work-Verfahren erzeugt.
Der Proof-of-Work für die Erzeugung neuer Münzen versorgt auch das Netzwerk, um Doppelausgaben zu verhindern.
Satoshi Nakamoto in der Cryptography Mailing List.
Der Whitepaper Day ist ein guter Anlass, einen Schritt zurückzutreten und das Projekt Bitcoin mit etwas Abstand zu betrachten. BTC ist 17 Jahre nach seiner ersten Erwähnung zu einem Asset von Weltrang herangewachsen. Mit knapp 2,2 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung rangiert das digitale Gold auf Platz 8 der größten Assets der Welt – noch vor Hochkarätern wie Tesla und Visa.
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Nüchtern betrachtet spielt das Whitepaper für den Mythos Bitcoin zwar eine große Rolle. Nur wenige Investor:innen haben das Whitepaper je gelesen – und doch prägt es die gesamte Krypto-Kultur.
Eines jedoch betont Satoshi gleich achtmal: Bitcoin ist die erste dezentrale Lösung des sogenannten Double-Spend-Problems. Gemeint ist die Lösung des gordischen Knotens, ein nicht zentral verwaltetes Protokoll zu bauen, das die zweifache Ausgabe desselben Coins verbietet. Vormals kam dieser Aufgabe der Bankensektor nach. Dem, so Satoshi, könne man aber spätestens seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr vertrauen; mit Bitcoin präsentierte er eine Alternative.
E-Commerce stützt sich bei der Abwicklung elektronischer Zahlungen fast ausschließlich auf Finanzinstitute, die als vertrauenswürdige Drittparteien fungieren. Obwohl dieses System für die meisten Transaktionen gut genug funktioniert, leidet es immer noch unter den inhärenten Schwächen des vertrauensbasierten Modells,
heißt es in dem Papier.
Streit um das Erbe: Craig Wright und die Dezentralität
Ein kurioses Kapitel der Bitcoin-Geschichte: Der australische Unternehmer Craig Wright behauptete, Satoshi Nakamoto zu sein, und ließ 2021 Urheberrechtsansprüche auf das Whitepaper geltend machen. Die Reaktion der Community? Ein digitaler Aufstand.
Zahlreiche Websites begannen, das Whitepaper zu hosten – als Zeichen des Widerstands gegen Zentralisierung. Heute findet man es auf Dutzenden Seiten, von bitcoin.org bis zu Universitätsservern weltweit.
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Ohnehin steht mittlerweile gerichtlich fest: Craig Wright ist nicht Satoshi Nakamoto. Dafür will HBO aber herausgefunden haben, wer der Bitcoin-Erfinder ist.
Fazit
17 Jahre nach seiner Veröffentlichung bleibt das Bitcoin-Whitepaper nicht nur ein technisches Dokument, sondern ein Manifest der digitalen Freiheit. Es erinnert uns daran, dass echte Innovation oft unscheinbar beginnt – mit einer Mail an eine kleine Liste von Kryptografie-Enthusiasten. Happy Birthday, Bitcoin – und auf die nächsten 17 Jahre einer Revolution, die gerade erst angefangen hat.
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Quellen
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