Kommentar
08:20 Uhr, 31.10.2017

Daran kann auch Trump nichts ändern: Boom in dieser Branche!

Präsident Trump mag es ja eigentlich schmutzig. Er will der Kohle zu einem Comeback verhelfen. Das ist schon vor dem angedachten Revival gescheitert.

Kohle ist ein Energierohstoff, der immer unbeliebter wird. Wegzudenken ist Kohle deswegen allerdings noch nicht. Elektrizitätsgewinnung aus Kohlekraftwerken ist und bleibt für viele Länder erst einmal alternativlos. Die hohen Kapazitäten lassen sich nicht so schnell ersetzen. Trotzdem wollen die meisten Länder weg von der Kohle.

In China ist die Abkehr von der Kohle noch ein weiter weg, aber ohne Alternative. Die Luftqualität ist teils derart schlecht, dass man die Hand vor den Augen nicht mehr sieht. Das ist langfristig kein tragbarer Zustand. Es beeinträchtigt die Lebensqualität und die Gesundheit. Die indirekten Kosten sind hoch.

Was in China eine Notwendigkeit ist, ist in anderen Ländern ein selbstgestecktes Ziel für den Klimaschutz. Erneuerbare Energien sollen ausgebaut werden. Deutschland macht damit viel Werbung, ist aber noch lange nicht Spitzenreiter. Mit fast einem Drittel Anteil an der gesamten Stromerzeugung muss sich Deutschland allerdings auch nicht schämen.

Überraschenderweise müssen sich auch die USA nicht schämen. Der Anteil der erneuerbaren Energie liegt noch unterhalb von 20 %, doch mit inzwischen 17 % Anteil ist der Beitrag gar nicht so schlecht. Die Rhetorik vieler Politiker ist eine andere, doch in Wahrheit geht der Ausbau erneuerbarer Energien in den USA voran (Grafik 1).

Vor 10 Jahren Lag der Beitrag noch bei 8,5 %. Heute sind es 17 %. Das ist eine Verdopplung der Kapazität innerhalb kurzer Zeit. Der Anteil anderer Energiequellen ging entsprechend zurück. Dies betrifft vor allem Kohlekraft. Der Anteil schrumpfte von 50 % auf 31 %.

Auch wenn Trump vollmundig ein Kohle Comeback versprochen hat, wird daraus wohl nichts. Der Ausbau und der Ersatz bestehender Produktionskapazitäten sieht Kohle gar nicht mehr vor. Grafik 2 zeigt dazu auf welche Energiequellen die Versorger setzen. Erdgas steht an oberster Stelle, gefolgt von Wind- und Solarenergie.


Kohle fällt in der Entwicklung nur durch Stilllegungen auf. Mehrere Gigawatt Kapazität werden in den kommenden Jahren vom Markt verschwinden und durch Erdgas und erneuerbare Quellen ersetzt werden. Niemand plant mehr mit Kohle. Sie ist bereits abgeschrieben.

Unter Trump sehen sich die USA nicht mehr in der Pflicht zum Klimaschutz beizutragen, doch das macht nichts. Inzwischen hat sich ein Trend etabliert, der wohl weitergehen wird. Es ist auch kein neuer Trend. Der Pro-Kopf Ausstoß an CO2 geht seit vielen Jahren zurück. Er lag einmal bei 22 Tonnen. Heute sind es weniger als 17 Tonnen pro Kopf.

Pro Kopf werden weniger Treibhausgase emittiert. Solange die Bevölkerung wächst, ist das nur eine Seite der Medaille. Der Ausstoß der USA wuchs bis 2005 und geht seither auch für das gesamte Land zurück. Im internationalen Vergleich hinken die USA noch hinterher. Setzt sich der aktuelle Trend hingegen fort, könnten die USA noch zum Musterschüler werden.

Clemens Schmale

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    Doch, die USA müssen sich schämen. Für den Faschisten Trump.

    09:36 Uhr, 31.10.2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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