Kommentar
17:13 Uhr, 16.06.2003

DaimlerChrysler - Wann kommt der Turnaround?

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DaimlerChrysler

Wann kommt der Turnaround?

Bei der jüngsten Erholung des DAX war die Aktie von DaimlerChrysler außen vor. Während der DAX von seinem 52-Wochen-Tief über 40 Prozent zulegen konnte, hat sich die Aktie des Automobilkonzerns von ihrem Tiefstand gerade einmal 15 Prozent entfernt. Die Kürzung der Jahresprognose hat die Notierung des DAX-Schwergewichts aber gut verkraftet. Der Turnaround sollte nicht mehr allzu weit sein.

Jahresprognose gesenkt
Anfang Juni versetzte DaimlerChrysler seinen ohnehin schon schwer gebeutelten Aktionären einen weiteren Schock: Der Automobilkonzern kürzte seine Gewinnprognose für das laufende Jahr von 5,8 auf 5,0 Milliarden Euro. Der Grund für die Korrektur war einmal mehr das Sorgenkind Chrysler. Für das zweite Quartal erwartet man bei der US-Tochter einen operativen Verlust von rund einer Milliarde Euro. Nach der Schließung von sechs Fabriken und der Streichung von 26.000 Stellen hatte Chrysler im vergangenen Jahr den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Die Konsumflaute und eine regelrechte Rabattschlacht in der US-Automobilindustrie sorgten aber für einen herben Rückschlag.

Besserung im zweiten Halbjahr?
Bislang hatte man bei Chrysler für das laufende Jahr einen Gewinn von rund zwei Milliarden Dollar angepeilt. Jetzt rechnet man nur noch mit einem leicht positiven operativen Ergebnis. Nach dem Rückschlag drückt Chrysler-Chef Dieter Zetsche weiter auf die Kostenbremse. Material-, Betriebs- und Verwaltungskosten sollen weiter reduziert werden. Ein Einstellungsstopp gehört ebenfalls zu den Maßnahmen. Insgesamt will man in diesem Jahr zusätzlich rund eine Milliarde Dollar einsparen. Im zweiten Halbjahr soll sich die Lage dann durch neue Modelle und eine erhoffte Konjunkturbelebung durch die Steuersenkungen in den USA aufhellen.

Schlechte Nachrichten im Kurs enthalten
Die Tatsache, dass der Aktienkurs auf die Senkung der Prognosen kaum reagierte, ist ein positives Zeichen, das auf einen bevorstehenden Turnaround des Aktienkurses hindeuten könnte. Die negativen Meldungen dürften auf dem aktuellen Kursniveau bereits größtenteils verarbeitet sein. Auch die Börsenbewertung deutet darauf hin: Der Konzern ist derzeit niedriger bewertet als vor der Fusion mit Chrysler. Zudem beträgt die Marktkapitalisierung mit knapp 28 Milliarden Euro nicht einmal ein Fünftel des Jahresumsatzes. Angesichts eines einstelligen KGVs und einer Dividendenrendite von knapp sechs Prozent sollte das Abwärtsrisiko begrenzt sein. Vor diesem Hintergrund erscheint eine Investition in DaimlerChrysler-Aktien als solide Turnaround-Spekulation.

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