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17:45 Uhr, 26.04.2019

DAX verabschiedet sich etwas fester ins Wochenende - US-Wachstum beflügelt kaum - Aurubis nach Gewinnwarnung -7 %

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  • Buffett: Aktienrückkäufe von bis zu 100 Mrd. USD
  • Aurubis senkt Jahresprognose
  • IPO: Uber will 7,92 bis 9 Mrd. Dollar einnehmen
  • Amazon übertrifft Erwartungen deutlich
  • Daimler verdient mehr als erwartet -
  • Deutsche Bank erwartet kein Ertragswachstum für 2019 mehr
  • Puma übertrifft Erwartungen
  • Starbucks hebt Gewinnprognose an
  • Intel senkt Ausblick für das Gesamtjahr

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt hat sich mit leichten Kursgewinnen ins Wochenende verabschiedet. Der DAX legte um 0,27 Prozent auf 12.315,18 Punkte zu. Auf Wochensicht betrug das Plus 0,75 Prozent. Ein sehr starkes Wachstum der US-Wirtschaft im ersten Quartal konnte den Aktienmärkten nur leichten Auftrieb geben. Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) hatte sich im ersten Quartal mit einer aufs Gesamtjahr hochgerechneten Rate von 3,2 Prozent erhöht, während die Volkswirte der Banken nur mit einem Plus von 2,3 Prozent gerechnet hatten. Allerdings sind größere Revisionen bei den vorläufig gemeldeten Wachstumszahlen durchaus üblich. Im Fokus von Händlern und Anlegern stand auch am Freitag die Berichtssaison, die inzwischen auch in Deutschland an Fahrt aufnimmt. Aus dem DAX haben am Freitag Daimler, Continental und die Deutsche Bank ihre Quartalszahlen vorgelegt, wobei das größte deutsche Kreditinstitut bereits am Donnerstag Eckdaten genannt hatte. In den USA haben unter anderem Amazon und Intel am Donnerstag nach Börsenschluss über das zurückliegende Quartal berichtet. Ein gesenkter Ausblick von Intel belastete am Freitag zeitweise auch Aktien aus der Halbleiterbranche in Europa und Asien. So war etwa Infineon vorbörslich der größte Verlierer im DAX, konnte sich zwischenzeitlich aber wieder größtenteils berappeln.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Kupferanbieter Aurubis hat nach einem deutlichen Gewinnrückgang im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2018/2019 seine Prognose deutlich gesenkt. Die Aktien brachen nach Veröffentlichung der Gewinnwarnung am frühen Abend zeitweise mehr als 10 Prozent ein, konnten sich anschließend aber wieder etwas erholen und beendeten den Xetra-Handel mit einem Minus von 6,84 Prozent. Im ersten Halbjahr verringerte sich der operative Vorsteuergewinn (operatives EBT) von 186 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 103 Millionen Euro und im zweiten Quartal von 107 auf 63 Millionen Euro, wie Aurubis mitteilte.. "Das Quartalsergebnis wurde insbesondere geprägt durch einen geringeren Durchsatz, unter anderem in Verbindung mit Wartungsstillständen im laufenden Geschäftsjahr, einem entsprechenden Bestandsaufbau, geringere Raffinierlöhne für Altkupfer sowie einer schwächeren Nachfrage im Geschäft mit Flachwalzprodukten", erläuterte das Unternehmen. Infolgedessen und aufgrund von verschlechterten konjunkturellen Rahmenbedingungen rechne man für das gesamte Geschäftsjahr mit einem deutlich unter dem Vorjahr liegenden operativen EBT mit einem Rückgang von mehr als 15,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 329 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn nach IFRS-Rechnungslegung habe im ersten Halbjahr 2018/2019 bei 153 Millionen Euro gelegen, nach 233 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
  • Der größte US-Ölkonzern ExxonMobil hat angesichts gesunkener Ölpreise und niedrigerer Margen im ersten Quartal einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht. Der Gewinn verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 49 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Umsatz sank um sieben Prozent auf 63,6 Milliarden Dollar, womit die Erwartungen von 64,82 Milliarden Dollar verfehlt wurden. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 0,55 Dollar deutlich unter den Analystenschätzungen von 0,69 Dollar. Beim Konkurrenten Chevron entwickelten sich die Zahlen ähnlich schwach: Der Nettogewinn sank um 27 Prozent auf 2,65 Milliarden Dollar, während sich der Umsatz um 6,8 Prozent auf 35,2 Milliarden Dollar verringerte. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag allerdings mit 1,39 Dollar deutlich über den Erwartungen von 1,29 Dollar.
  • Der im SDAX enthaltene UV-Spezialist Dr. Hönle hat seine Prognose gesenkt. So sollen Umsatz und Betriebsergebnis jeweils nur am unteren Rand der bisher kommunizierten Spanne (Umsatz: 115 bis 130 Millionen Euro, Betriebsergebnis: 22 bis 30 Millionen Euro) liegen.
  • Der Fahrdienstanbieter Uber will mit seinem für Anfang Mai geplanten Börsengang rund 7,92 bis 9,00 Milliarden Dollar einnehmen. Das im Jahr 2009 gegründete Unternehmen legte die Platzierungsspanne für seine Aktien auf 44 und 50 Dollar pro Aktie fest. Uber will 180 Millionen Aktien am Markt platzieren. Die Gesamtbewertung von Uber dürfte bei ungefähr 85 Milliarden Dollar liegen, was deutlich unter dem ursprünglich angestrebten Börsenwert von 120 Milliarden Dollar liegt. Vor dem Börsengang werden Uber-Aktien im Volumen von rund 500 Millionen Dollar im Rahmen einer Privatplatzierung beim Zahlungsdienstleister PayPal platziert, wie am Freitag mitgeteilt wurde.
  • Die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von US-Starinvestor Warren Buffett könnte in den kommenden Jahren eigene Aktien im Gesamtvolumen von bis zu 100 Milliarden Dollar zurückkaufen, wie Buffett in einem Interview mit der "Financial Times" sagte. Im vergangenen Jahr hatte Berkshire Hathaway allerdings nur eigene Aktien im Volumen von 1,3 Milliarden Dollar gekauft, nachdem die Kriterien für Aktienrückkäufe bei Berkshire gelockert wurden. Buffett gab auch keinen Zeithorizont für die möglicherweise gigantischen Aktienrückkäufe an.
  • Auf der Hauptversammlung des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer gibt es viel Kritik an der Übernahme von Monsanto, mit der sich Bayer riesigen juristischen Risiken ausgesetzt hat. Mehrere Aktionäre wollen deshalb auch gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtrat stimmen, die normalerweise nur als Formsache gilt. Die Fondsgesellschaften Union Investment und Deka haben angekündigt, gegen Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat zu stimmen, die Fondsgesellschaft DWS will sich enthalten. Auch die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) empfiehlt den Aktionären, gegen die Entlastung zu stimmen.
  • Die EU-Kommission hat die Prüffrist für die geplante Zusammenlegung des europäischen Stahlgeschäfts von ThyssenKrupp mit dem des Konkurrenten Tata Steel erneut leicht verlängert. Die Entscheidung soll nun bis zum 17. Juni fallen.
  • Der gesenkte Ausblick des Chipkonzerns Intel (siehe unten) belastet am Freitag die Aktien zahlreicher Unternehmen aus der Halbleiterbranche auch in Europa und Asien.
  • Der Autozulieferer Continental hat im ersten Quartal bei Umsatz und Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen und seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Der Umsatz legte von 10,9 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 11,05 Milliarden Euro zu, während die Analysten mit 11,0 Milliarden gerechnet hatten. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) sank zwar von 1,07 Milliarden Euro auf 884,2 Millionen Euro, lag damit allerdings über den Erwartungen von 809 Millionen Euro. Continental rechnet mit einer Belebung des Umfeld im zweiten Halbjahr. Seine Antriebssparte will Continental jetzt erst im Jahr 2020 an die Börse bringen. Bisher wurde das IPO für die zweite Jahreshälfte 2019 angestrebt.
  • Die Deutsche Bank rechnet für das laufende Jahr nicht mehr mit einem Wachstum der Erträge. Vielmehr sollen diese "im Jahr 2019 im Wesentlichen unverändert zum Vorjahr bleiben", wie die Deutsche Bank einen Tag nach dem Abbruch der Fusionsgespräche mit der Commerzbank mitteilte. Zuvor war noch ein leichter Anstieg angepeilt worden. Zusammen mit der Mitteilung zum Scheitern der Fusionsgespräche hatte die Deutsche Bank am Donnerstag auch bereits Eckdaten zum Quartal genannt, während die Veröffentlichung der Zahlen eigentich erst für heute geplant war. Der Gewinn nach Steuern ist im ersten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal um 67 Prozent auf 201 Millionen Euro gestiegen. Die Erträge sanken um neun Prozent und ohne Sondereffekte um fünf Prozent auf 6,4 Milliarden Euro.
  • Puma hat im ersten Quartal mit einem EBIT von 143 Millionen Euro (VJ: 112 Millionen Euro) und einem Gewinn je Aktie von 6,31 Euro (VJ: 4,51 Euro) die Analystenschätzungen von 138 Millionen Euro bzw. 5,80 Euro übertroffen. Der Umsatz lag mit 1,32 Milliarden Euro (VJ: 1,13 Milliarden Euro) über den Erwartungen von 1,28 Milliarden Euro.
  • Der Autobauer Daimler hat im ersten Quartal zwar einen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht, die Erwartungen der Analysten aber gleichzeitig übertroffen. Der Umsatz sank leicht von 39,8 auf 39,7 Milliarden Euro, während die Analysten mit einem stärkeren Rückgang auf 38,9 Milliarden Euro gerechnet hatten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank von 3,34 auf 2,80 Milliarden Euro, womit die Erwartungen von 2,63 Milliarden Euro übertroffen wurden. Unter dem Strich wurde ein Nettogewinn nach Anteilen Dritter von 2,10 Milliarden Euro verbucht, nach 2,27 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Die Analysten hatten mit 1,97 Milliarden Euro auch hier weniger erwartet. Daimler erwartet 2019 unverändert einen leichten Anstieg bei Absatz, Umsatz und EBIT.
  • Der Onlinehändler Amazon hat im ersten Quartal deutlich mehr verdient als erwartet. Der Umsatz erhöhte sich um 17 Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar, womit genau die Analystenschätzungen getroffen wurden. Der Gewinn konnte überraschend stark um 125 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar zulegen. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 7,09 Dollar sehr deutlich über den Erwartungen von 4,67 Dollar. Besonders stark wuchs die Cloud-Computing-Tochter Amazon Web Services (AWS), deren Umsatz um ganze 41,4 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar zulegen konnte.
  • Der japanische Elektronikkonzern Sony hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von ¥8,67 Bio (VJ: ¥8,67 Bio), ein operatives Ergebnis von ¥894 Mrd (VJ: ¥735 Mrd) und einen Nettogewinn von ¥916 Mrd (VJ: ¥491 Mrd) erwirtschaftet.
  • Die weltgrößte Kaffeehauskette Starbucks hat nach einem starken ersten Quartal 2019 ihre Ziele für das Gesamtjahr angehoben. Der Umsatz erhöhte sich in den ersten drei Monaten vor allem wegen eines starken US-Geschäfts um knapp fünf Prozent auf 6,3 Milliarden Euro, während der Gewinn leicht von 660 auf 663 Millionen Dollar stieg. Der bereinigte Gewinn je Aktie betrug 0,60 Dollar, während die Analysten nur mit 0,56 Dollar gerechnet hatten. Starbucks erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr und rechnet nun mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 2,75 bis 2,79 Dollar (zuvor: 2,68 bis 2,73 Dollar). Im Quartal stieg die Zahl der Filialen um netto 319 auf 30.184.
  • Der Chiphersteller Intel hat nach einem schwachen ersten Quartal seinen Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt und erwartet nun nur noch einen Umsatz von rund 69 Milliarden Dollar nach zuvor in Aussicht gestellten 71,5 Milliarden Dollar und einen bereinigten Gewinn je Aktie von 4,35 Dollar nach zuvor 4,60 Dollar. Im ersten Quartal stagnierte der Umsatz bei rund 16,1 Milliarden Dollar, während der Nettogewinn von 4,45 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 3,97 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2019 sank. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 0,89 Dollar allerdings leicht über den Schätzungen von 0,87 Dollar.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal nach vorläufigen Daten deutlich stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich annualisiert (aufs Gesamtjahr hochgerechnet) um 3,2 Prozent, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Die Volkswirte der Banken hatten im Schnitt nur mit einem Wachstum um 2,3 Prozent erwartet. Allerdings sind größere Revisionen der vorab gemeldeten Daten durchaus häufig. Der sogenannte PCE-Deflator, ein alternatives Inflationsmaß, stieg weniger stark als erwartet.
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hofft auf ein baldiges Ende im Handelskrieg zwischen den USA und China. "Es ist im Interesse Europas und Deutschlands, dass dieser Konflikt beendet wird", sagte Altmaier am Rande des Gipfels in China zum Projekt einer "neuen Seidenstraße".
  • Das Insee-Verbrauchervertrauen in Frankreich ist im April bei 96 Punkten stabil geblieben. Erwartet wurde hingegen ein leichter Anstieg auf 97 Punkte.
  • China verspricht im Zusammenhang mit seiner Initiative für eine "neue Seidenstraße" (Belt-and-Road-Projekt) mehr Transparenz und eine stärkere Beachtung von Interessen der Partnerländer. Es solle im Rahmen des Projekts mehr auf Kooperation, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung geachtet werden, sagte Präsident Xi Jinping auf einem Gipfel zu dem Projekt, zu dem Vertreter aus mehr als 100 Ländern (darunter Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier) angereist sind.
  • In Japan ist die Industrieproduktion im März um 0,9 Prozent gesunken, während die Volkswirte eigentlich einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet hatten. Der Anstieg im Vormonat wurde zudem von 1,4 Prozent auf 0,7 Prozent nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 2,3 Prozent im Februar auf 2,5 Prozent im März. Die Kernrate der Inflation im Großraum Tokio auf Jahressicht (die wegen der früheren Veröffentlichung eine größere Beachtung findet als die Inflationsrate in ganz Japan) stieg von 1,1 Prozent im März auf 1,3 Prozent im April.

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