Analyse
12:00 Uhr, 01.08.2023

DAIMLER TRUCK – Lohnt sich der Einstieg?

Der Nutzfahrzeughersteller hat heute die Halbjahreszahlen vorgelegt. Diese fielen wie erwartet aus. Die Daimler Truck-Aktie gibt dennoch nach.

Erwähnte Instrumente

  • Daimler Truck Holding - WKN: DTR0CK - ISIN: DE000DTR0CK8 - Kurs: 33,370 € (XETRA)

Die vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal wurden bereits vor knapp zwei Wochen präsentiert, mein Kollege Sascha Gebhard hat darüber berichtet.

Im ersten Halbjahr setzte das Unternehmen 257.060 Fahrzeuge ab, was einem Zuwachs von 12 Prozent entspricht. Der Konzernumsatz stieg um 20 Prozent auf 27,08 (VJ 22,66) Mrd. EUR und das bereinigte EBIT legte um 56 Prozent auf 2,59 (VJ 1,66) Mrd. EUR zu, was einer Marge von 9,6 (VJ 7,0) Prozent entspricht. Die Gründe für die gute Entwicklung liegen neben dem höheren Fahrzeugabsatz auch an der verbesserten Preisdurchsetzung und einem starken Servicegeschäft.

Der Auftragseingang nahm planmäßig um 12 Prozent auf 219.871 (VJ 250.133) Einheiten ab. Ähnlich wie auch der Mitbewerber Traton hat Daimler Trucks aufgrund des hohen Auftragsbestands die Orderbücher im nordamerikanischen Markt für 2024 noch nicht geöffnet.

Zuwächse in allen Sparten

Im Bereich Trucks North America kletterte der Absatz um 14 Prozent auf 99.509 (VJ 87.601) Fahrzeuge bei einem um 21 Prozent höheren Umsatz von 11,78 (VJ 9,73) Mrd. EUR. Das bereinigte EBIT expandierte um 60 Prozent auf 1,46 (VJ 0,91) Mrd. EUR. Interessant hierbei ist die Tatsache, dass Daimler Truck den Marktanteil bei Schwerlast-LKW in Nordamerika auf 41 Prozent ausgebaut hat und sich in dieser Klasse auch als Weltmarktführer sieht.

Das Segment Mercedes-Benz steigerte die Erlöse um 15 Prozent auf 10,54 (VJ 9,19) Mrd. EUR bei einem bereinigten EBIT von 987 (VJ 853) Mio. EUR. Der Absatz lag mit 73.728 Fahrzeugen leicht über dem Vorjahreswert von 72.575 Einheiten.

Das Geschäftsfeld Trucks Asia steigerte den Absatz um ein Fünftel auf 80.307 (VJ 66.697) Fahrzeuge. Der Umsatz war mit 3,45 (VJ 2,97) Mrd. EUR um 16 Prozent höher und das bereinigte EBIT vervielfachte sich auf 171 (VJ 61) Mio. EUR.

Den kräftigsten Absatzzuwachs verzeichnete das Segment Daimler Buses mit einem Plus von 36 Prozent auf 11.751 (VJ 8.657) Fahrzeuge. Der Umsatz kletterte um 29 Prozent auf 1,93 (VJ 1,50) Mrd. EUR. Das bereinigte EBIT schaffte mit 42 (VJ minus 55) Mio. EUR den Turnaround.

Aufgrund des verbesserten operativen Ergebnisses stieg der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit deutlich an und drehte mit 0,30 (VJ minus 1,48) Mrd. EUR in den positiven Bereich. Der Cashbestand stellte sich per 30. Juni auf 9,53 (VJ 7,09) Mrd. EUR. Aufgrund gestiegener Finanzverbindlichkeiten fiel die Nettoverschuldung mit 15,85 (VJ 14,33) Mrd. EUR zum Stichtag höher aus.

Vor kurzem hat das Unternehmen seine Prognose für 2023 angehoben, worüber wir an dieser Stelle berichtet hatten. Der Konzernumsatz wird nun zwischen 56 und 58 Mrd. EUR erwartet nach zuvor 55 bis 57 Mrd. EUR. Die bereinigte EBIT-Marge im Industriegeschäft wurde von 7,5 bis 9,0 Prozent auf 8,5 bis 10,0 Prozent erhöht.

Fazit: Nachdem die wichtigsten Kennzahlen bereits bekannt waren, gab es bei der heutigen Vorlage der finalen Zahlen keine Überraschungen mehr. In einem schwachen Gesamtmarkt verliert die Daimler Truck-Aktie aktuell rund 2 Prozent. Das günstig bewertete Papier halte ich für ein interessantes Langfrist-Investment.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 50,95 56,70 54,77
Ergebnis je Aktie in EUR 3,69 4,27 4,15
KGV 9 8 8
Dividende je Aktie in EUR 1,30 1,68 1,71
Dividendenrendite 3,89 % 5,03 % 5,12 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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