Daimler: Aufholjagd läuft

Der Stuttgarter Autokonzern macht gegenüber der Konkurrenz aus Wolfsburg und München Boden gut. StayHigh-Optionsscheine bergen beträchtliche Renditechancen. Für Spekulanten sind auch Inliner interessant.

Über Absatzschwierigkeiten kann sich Daimler nicht beklagen. Im September erzielte der Autokonzern mit seiner Premium-Marke Mercedes-Benz mit circa 143 000 verkauften Einheiten einen Rekordabsatz – ein Plus von 15,9 % gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere in China und den USA ist die Marke mit dem Stern derzeit erfolgreich. Doch auch auf dem schwächelnden europäischen Markt konnte Daimler Anteile gewinnen.

Auch die jüngsten Geschäftszahlen gefallen: Nach fünf Quartalen auf Talfahrt konnte Daimler im Kerngeschäft erstmals wieder Zuwächse beim Gewinn vermelden. Im dritten Quartal stieg das operative Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 % auf 2,23 Mrd. EUR. Auch beim Umsatz legte Daimler dank eines Rekordabsatzes in den vergangenen drei Monaten zu. Die Erlöse stiegen um 5 % auf 30,1 Mrd. EUR. Unter dem Strich blieben1,84 Mrd. EUR übrig – ein Plus von mehr als 60 % im Vergleich zum Vorjahr. Mit diesen Zahlen hat Daimler die hohen Erwartungen der Analysten erfüllt.

In punkto Profitabilität hinkt Daimler allerdings noch ein Stück hinter der Konkurrenz her. Die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars kam zwischen Juli und Ende September auf eine operative Marge von 7,3 %. BMW und Audi haben zwar noch keine Zahlen vorgelegt, lagen zuletzt aber bei rund 10 %. Mittels des Ausbaus der Modellpalette will Daimler weiter aufholen. Vor allem in China drücken die Stuttgarter auf Tempo: Bis 2015 sollen 20 neue und überarbeitete Fahrzeuge auf den Markt gebracht und der Absatz um ein Drittel gesteigert werden. Einige Analysten zweifeln zwar, ob das Vorhaben auch das ramponierte Image von Daimler in China aufpolieren kann. Doch muss Pessimismus nicht der schlechteste Nährboden für weiter steigende Aktienkurse sein.

Sollte sich der Aufwärtstrend der Aktie fortsetzen, bieten bestimmte exotische Optionsscheine beträchtliche Renditechancen. Aufgrund der hervorragenden charttechnischen Situation der Aktie sind aktuell vor allem StayHigh-Papiere interessant. Bei diesen Scheinen kommt es darauf an, dass der Basiswert eine bestimmte Kursschwelle niemals berührt oder unterschreitet. Dann werden die Papiere zum Maximalbetrag von 10 EUR zurückgezahlt.

Bei der Auswahl der Papiere sollten Anleger auf einen gewissen Sicherheitsabstand zur KO-Schwelle achten, um zumindest bei einer kleineren Korrektur vor einem Totalverlust geschützt zu sein. Bei einem bis Juni 2014 laufenden StayHigh-Papier beträgt der Abstand bis zur Barriere bei 47 EUR aktuell gut 22 %. Wenn die Daimler-Aktie bis zum Ende der Laufzeit stets darüber notiert, generiert der Schein eine Rendite von 22,1 %. Ein bis September 2014 laufender StayHigh-Schein mit dem KO-Level 46,00 EUR wirft sogar eine Rendite von knapp 32 % ab. Dafür müssen Anleger aber auch drei Monate länger durchhalten.

Noch höhere Renditechancen bergen Inline-Optionsscheine. Denn hier müssen gleich zwei KO-Levels beachtet werden, die jeweils über und unter dem aktuellen Aktienkurs sitzen. Die Papiere sind vor allem für Anleger geeignet, die davon ausgehen, dass die Bäume für Daimler nicht in den Himmel wachsen werden. Ein bis Juni 2014 laufender Inliner ermöglicht eine Rendite von 40,1 %. Die untere Barriere liegt wie bei dem StayHigh-Schein bei 47 EUR und somit gut 22 % entfernt. Aufgrund der zusätzlichen Barriere bei 77 EUR – und des damit verbundenen größeren Risikos – ist die Rendite bei dem Inline-Optionsschein natürlich wesentlich höher.

Sogar ein „Verdoppler“ ist mit einem bis September 2014 laufenden Inline-Optionsschein drin. Dazu muss der Kurs Daimler-Aktie bis zum Ende stets zwischen 45 EUR und 73 EUR notieren. Da die Abstände zu den Barrieren lediglich 25,6 % (unten) und 20,7 % (oben) betragen, ist der Schein ausschließlich für spekulative Anleger geeignet.

Vier exotische Optionsscheine auf Daimler:

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."