Dämpfer im Rohstoffsektor positives Zeichen
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Aktien aus dem Rohstoffsektor haben in den letzten Tagen eine schwierige Phase durchlaufen, die erneut Zweifel an der Nachhaltigkeit der aktuellen Hausse genährt hat. Solche Bedenken wurden in den vergangenen 18 Monaten häufiger laut. Graham French, Fondsmanager des M&G Global Basics Fund, hält es aber noch immer für verfrüht, von einer dauerhaften Abwärtsbewegung im Rohstoffsektor zu sprechen.
Auch wenn Marktkorrekturen oft schmerzhaft sind, hält der Anlagestratege den jüngsten Dämpfer für ein positives Zeichen: Er zeige, dass der Rohstoffsektor sich nicht von Marktübertreibungen mitreißen lässt und dass der anhaltende Preisanstieg auf einer soliden Basis steht – insbesondere auf dem Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot von Rohstoffen, das nach Einschätzung von French eher noch zu- als abnehmen wird.
Beim Besuch der "Metals & Mining Conference" in Miami stellten M&G-Teilnehmer eine größtenteils optimistische Stimmung fest, so der Experten in einem aktuellen Marktkommentar. Fast alle anwesenden Unternehmen hätten von einer stabilen Nachfrage Chinas nach Rohstoffen berichtet, die offenbar nicht an Schwung verliert. Darüber hinaus sei sich die Mehrheit der Teilnehmer über die wachsende Bedeutung Indiens als zukünftiges Nachfrage-Land einig gewesen. Der Metall-Verbrauch Indiens entspreche derzeit nur einem Achtel von dem Chinas und nur einem Zwanzigstel von dem der USA. Angesichts einer Einwohnerzahl von 1,1 Milliarden Menschen sollte dieses Potenzial nicht unterschätzt werden, so French.
Neben der hohen Nachfrage stützten auch Beschränkungen auf der Angebotsseite die Rohstoffpreise. Bergbauunternehmen berichteten laut French von Problemen mit der Infrastruktur – beispielsweise von fehlenden Möglichkeiten, Hafenanlagen zu nutzen. Außerdem seien viele der vorhandenen Erzförderanlagen durch mangelnde Investitionen veraltet, so dass Rohmaterialien hoher Qualität immer schwerer zugänglich werden. Streiks in Ländern wie Mexiko oder Peru erschwerten die Förderung zusätzlich. Angesichts des Hochs im Rohstoffmarkt sei es nichts Ungewöhnliches, dass Arbeiter eine höhere Gewinnbeteiligung fordern – notfalls auch durch Streikmaßnahmen.
"Es gibt aus unserer Sicht keine Anzeichen dafür, dass die positive Dynamik von Angebot und Nachfrage im Rohstoffsektor verloren geht", so der Fondsmanager in einem Kommentar vom Mittwoch. "Wir gehen daher davon aus, dass Rohstofftitel ihren langfristigen Wachstumstrend fortsetzen werden."
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