Fundamentale Nachricht
15:07 Uhr, 28.02.2020

Coronavirus: Industrielle Rezession möglich

Neil Robson, globaler Aktien-Chef bei Columbia Threadneedle, sieht die Gefahr einer Lieferunterbrechung, bei der deutliche Anzeichen für kritische Komponentenknappheit zu sehen seien, die zu einer Unterproduktion führen und eine „industrielle Rezession“ auslösen könnten.

Der weltweite Ausbruch des Coronavirus stellt nach Auffassung der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle einen klaren Schock für die Weltwirtschaft dar. In seiner Natur unterscheide sich die Krankheit jedoch sehr von SARS und der Schweinegrippe, da die Übertragungsrate viel höher, die die Todesrate jedoch glücklicherweise niedriger ist. Spätestens seit letztem Wochenende habe Corona aufgehört, ein reines China-Problem zu sein.

Erste Erfolge bei der Eindämmung der Fälle könne man in Singapur, aber auch in China beobachten: „Wenn wir uns die chinesischen Statistiken anschauen (vorausgesetzt, sie sind korrekt), können wir bereits jetzt sehen, dass die aggressive Eindämmungsstrategie zu Ergebnissen führt“ , schreibt Neil Robson, globaler Aktien-Chef bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar.

Robson geht davon aus, dass der Aktienkurs zum Ende des Jahres wieder im Trend liegen wird. Ein erheblicher Teil des Verbrauchsrückgangs wird jedoch für immer verloren gehen, so Robson: „Wir könnten zwar letztendlich immer noch ein Smartphone ersetzen, aber es ist unwahrscheinlich, dass wir das neue Frühjahrs-Saison-Outfit kaufen werden“, prognostiziert der Fondsmanager. Ein weiteres kritisches Element sieht Robson in der Lieferunterbrechung, bei der deutliche Anzeichen für kritische Komponentenknappheit zu sehen seien, die zu einer Unterproduktion führen und eine „industrielle Rezession“ auslösen könnten. Eine Lehre könne daher jetzt schon gezogen werden, nämlich dass der Druck, die Lieferketten zu diversifizieren oder sogar zu verkürzen, weiter zunehmen wird.

2 Kommentare

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  • DayAfter
    DayAfter

    China, der amtliche Einkaufsmanagerindex (PMI) sank im Februar auf 35,7 Punkte von 50,0 Punkten im Januar. Es war mit 46 Punkten gerechnet worden. Das zeigt für mich auf wie stark die Lage unterschätzt wird. Für einige stark China exponierte globale Firmen könnte es ein regelrechtes Erwachen geben. Zum Beispiel die Smartphone, Tablet und Digital Uhren Hersteller werden sehr starke Umsatzeinbussen einfahren oder gar keine Lieferungen mehr bekommen für die nächsten Monate. Auch Firmen die stark von Werbung abhängig sind werden grosse Einnahmen Ausfälle verzeichnen, wenn grössere Veranstaltungen reihenweise abgesagt werden. Ich glaube, dass wir den Höhepunkt ca. im Juni/ Aug 20 sehen werden und es die Welt ca. 12-15 Mt. beschäftigen wird.

    15:05 Uhr, 29.02.2020
  • mantra
    mantra

    wer braucht den Dreck aus China überhaupt , klar wenn jedes Unterhemd Made In China ist mittlerweile wird es wohl Engpässe geben dann lass ich das Unterhemd halt wieder in der Türkei produzieren ist dann immer noch schön billig!

    15:59 Uhr, 28.02.2020