Kommentar
10:26 Uhr, 17.02.2008

Conergy – Neuanfang?

Die Conergy AG bezeichnet sich selbst als derzeit umsatzstärkstes Solarunternehmen Europas sowie als weltweiten Marktführer in der solaren Systemintegration. Das Unternehmen hat im Rahmen der globalen Wachstumsstrategie bereits Solarsysteme und Windkraftanlagen in über 20 Ländern installiert und ist auf fünf Kontinenten mit eigenen Niederlassungen vertreten.

Im November letzen Jahres wurden finanzielle Schwierigkeiten bei Conergy bekannt. Das Unternehmen benötigte dringend Liquidität in dreistelliger Millionenhöhe, welche vor allem durch zusätzliche Kredite sowie eine Notfall-Kapitalerhöhung aufgebracht werden konnte. Im Zuge der Unternehmenskrise trat Conergy-Chef Hans-Martin Rüter zurück und der vorherige Aufsichtsratschef Dieter Ammer bekleidete die Position. Der Betriebsverlust im Jahr 2007 in Höhe von 210 Millionen Euro fiel höher aus als es die bereits revidierte Prognose im Dezember vermuten ließ. Nach Einschätzung von Experten hätten Investoren das Vertrauen in das Unternehmen verloren. In den kommenden Monaten werde es voraussichtlich an positiven Impulsen fehlen. Einzig die Nachricht, dass die Conergy-Tochter Epuron eine strategische Partnerschaft mit Macquarie Capital zur Planung eines Großprojekts eingegangen sei, habe sich kurzfristig unterstützend ausgewirkt.

Zuletzt gab die Gesellschaft bekannt, dass mit Hilfe eines Bankenkonsortiums die Anschlussfinanzierung durch Liquiditätslinien in Höhe von 240 Millionen Euro gesichert wurde. Im Laufe des Jahres 2008 solle eine Kapitalerhöhung in Höhe von rund 250 Millionen Euro folgen. „Wir sind auf dem richtigen Weg und freuen uns sehr, dass auch unsere Banken den Turnaround und den Wachstumskurs unterstützen", so Conergy-Chef Ammer. Experten befürchteten dagegen, dass sich der Kapitalbedarf sogar als noch höher erweisen könnte. Daneben verwässere die geplante Kapitalerhöhung den für das Jahr 2009 erwarteten Gewinn je Aktie. Erst zur Mitte des Restrukturierungs-Jahres 2008 werde absehbar sein, ob Conergy tatsächlich den Grundstein für ein profitables Wachstum gelegt habe.

Der Kursverlauf der Conergy-Aktie war bis zum September 2007 von einer starken Aufwärtsbewegung geprägt. Im Zuge der Liquiditätsprobleme stürzte die Aktie dramatisch ab. Ausgehend von den Höchstkursen verlor der Titel in der Spitze mehr als 80 Prozent des Kurswertes. Anleger, die auf dem erheblich reduzierten Kursniveau einen weiteren Absturz ausschließen, könnten sich für ein von der Deutschen Bank emittiertes Diskont-Zertifikat (DB1YWH) auf die Conergy-Aktie interessieren. Das Zertifikat bietet Anlegern eine attraktive Mischung aus Renditechance und Risikominderung. Per Ende der Laufzeit kann eine hohe Seitwärtsrendite von 34,29 Prozent pro Jahr erzielt werden. Sollten die Kurse der Conergy-Aktie sinken, so bietet der komfortable Risikopuffer von derzeit 51,77 Prozent eine angenehme Risikominderung.

Diskont-Zertifikat auf Conergy
WKN DB1YWH
ISIN DE000DB1YWH0
Höchstbetrag (Cap) 10,00 Euro
Seitwärtsrendite p.a. 34,29 Prozent
Rabatt 51,77 Prozent
Bezugsverhältnis 1:1
Laufzeit 22. Juni 2009
Aktueller Kurs 6,90 Euro

Disclaimer:
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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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