Analyse
11:20 Uhr, 09.02.2023

COMPUGROUP - Wachstumsperspektiven weiter intakt

Das E-Health-Unternehmen hat die angepasste Prognose für 2022 erreicht. Das Umsatzwachstum lag dabei deutlich über dem Ergebniswachstum, was sich im laufenden Jahr umdrehen soll.

Erwähnte Instrumente

  • CompuGroup Medical SE &Co.KGaA Namens-Aktien o.N. - WKN: A28890 - ISIN: DE000A288904 - Kurs: 45,840 € (XETRA)

Mit Konzernerlösen in Höhe von 1,13 (Vorjahr 1,03) Mrd. EUR wurde das obere Ende der in Aussicht gestellten Spanne von 1,1 bis 1,3 Mrd. EUR und damit ein neues Rekordniveau erreicht. Das trifft auch auf das bereinigte EBITDA zu, welches um 4 Prozent auf 234,0 (VJ 224,3) Mio. EUR stieg. Die Marge ging auf 20,7 (VJ 21,9) Prozent zurück.

Der bereinigte Jahresüberschuss war mit 94,15 (VJ 103,32) Mio. EUR wie angekündigt rückläufig. Dementsprechend ging das Ergebnis je Compugroup-Aktie auf 1,80 (VJ 1,95) Euro zurück. Mit diesem Wert wurde genau die Mitte der prognostizierten Range von 1,70 bis 1,90 Euro geschafft. Der freie Cashflow in Höhe von 68,97 (VJ 101,11) Mio. EUR lag am oberen Ende er Spanne von 40 bis 70 Mio. EUR.

Im größten Segment Ambulatory Information Systems gingen die Erlöse um 6 Prozent auf 502,3 (VJ 475,8) Mio. EUR nach oben bei einem bereinigten EBITDA von 136,5 (VJ 118,3) Mio. EUR. Die Marge konnte auf 27 (25) Prozent verbessert werden. Mit Hospital Information Systems wurden 277,2 (VJ 257,4) Mio. EUR umgesetzt. Das bereinigte EBITDA war mit 25,3 (VJ 43,2) Mio. EUR deutlich rückläufig, was an höheren Investitionen und höheren Aufwendungen für Großprojekte lag.

Im Bereich Consumer and Health Management Systems lagen die Erlöse bei 219,6 (VJ 173,7) Mio. EUR bei einem bereinigten EBITDA von 44,1 (VJ 39,9) Mio. EUR. Die höchste Profitabilität wurde erneut mit Pharmacy Information Systems erzielt. Bei einem Umsatz von 130,5 (VJ 118,2) Mio. EUR stieg das bereinigte EBITDA auf 39,8 (VJ 33,7) Mio. EUR, was einer Marge von 30 (VJ 29) Prozent entspricht.

Beim Blick auf die Bilanz fällt auf, dass die Bankverbindlichkeiten auf 728 (VJ 674) Mio. EUR angestiegen sind. Die liquiden Mittel sind auf 91 (VJ 108) Mio. EUR zurückgegangen. Die Nettoverschuldung weist das Unternehmen mit 696,0 (VJ 634,0) Mio. EUR aus. Das Verhältnis von Nettoschulden zum bereinigten EBITDA hat sich somit von 2,80 auf 3,12 verschlechtert. Was ich auch eher kritisch sehe, sind die immateriellen Vermögensgegenstände in Höhe 1,30 (VJ 1,21) Mrd. EUR, die fast doppelt so hoch sind wie das Eigenkapital von 673,8 (VJ 612,3) Mio. EUR.

In seinem Ausblick stellt der Vorstand für das Jahr 2023 ein organisches Umsatzwachstum von etwa 5 Prozent in Aussicht. Das bereinigte EBITDA soll zweistellig auf 260 bis 300 Mio. EUR steigen und auch für das bereinigte Ergebnis je Aktie wird ein Zuwachs von mindestens 10 Prozent erwartet. Der freie Cashflow wird auf wenigstens 100 Mio. EUR veranschlagt.

Fazit: Auch wenn die Prognose im Jahresverlauf korrigiert werden musste, hat Compugroup für 2022 ganz gute Zahlen abgeliefert. Ab diesem Jahr sollte dann auch das Ergebnis wieder stärker zulegen und man darf gespannt sein, ob die Marge für das bereinigte EBITDA die 25 Prozentmarke erreicht. Die mittel- bis langfristigen Aussichten sind weiterhin gut, da die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter zunimmt. Die Aktie hat sich in den letzten Wochen prächtig entwickelt und um über 30 Prozent zugelegt. Kurzfristig könnte die Luft deshalb dünner werden.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,13 1,20 1,26
Ergebnis je Aktie in EUR 1,80 2,00 2,30
KGV 25 23 20
Dividende je Aktie in EUR 0,54 0,62 0,69
Dividendenrendite 1,18 % 1,36 % 1,51 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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