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15:28 Uhr, 10.01.2012

Commerzbank verzichtet weiterhin auf Staatshilfen

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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die finanziell angeschlagene Commerzbank will nach Angaben von Finanzvorstand Eric Strutz zur Erfüllung künftiger Kapitalanforderungen weiterhin ohne Staatshilfen auskommen. Wie Strutz am Vorabend bei einer Präsentation in New York mitteilte, sei die Bank mit ihrem Maßnahmenpaket zur Aufstockung der harten Kernkapitalquote auf neun Prozent auf dem richtigen Weg.

Bis zum 20. Januar müssen die Großbanken der Eurozone detaillierte Pläne bei der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) vorlegen, wie sie die geforderte Kernkapitalquote erreichen. Im Zuge der Finanzkrise hatte die EBA die geforderte Kernkapitalquote von 5 auf 9 Prozent erhöht. Diese Quote muss bis zum 30. Juni 2012 erreicht werden.

In dem jüngsten Stresstest der europäischen Bankenaufsicht EBA wurde klar, dass der zweigrößten Großbank Deutschlands 5,3 Milliarden Euro fehlen um die neuesten Eigenkapitalanforderungen zu erfüllen. Damit benötigt die Bank deutlich mehr Kapital als zunächst angenommen. Der höhere Bedarf resultiert nach Einschätzung der Analysten vor allem aus den höheren stillen Lasten im Bankbuch, bedingt durch den im dritten Quartal erfolgten Renditeanstieg bei den Staatsanleihen Italiens, Griechenlands und Spaniens.

Die Bank will die Mittel vor allem durch eine Reduzierung ihrer Bilanzrisiken (RWA), durch eine striktere Vergabe von neuen Krediten sowie dem Verkauf von Portfolien erreichen. Bereits im Dezember kaufte die Commerzbank hybride Eigenmittelinstrumente (Trust Preferred Securities) im Nominalvolumen von 1,27 Milliarden Euro zurück. Insgesamt hatte die Commerzbank rund 643 Millionen Euro für den Kauf der Papiere aufwenden. Damit konnte das sogenannte Core-Tier-1-Kapital um mehr als 700 Millionen Euro angehoben werden.

Als weitere Maßnahme hatte der Finanzvorstand Strutz einen Verkleinerungsprozess angeordnet. Die Bilanzsumme soll von 738 Milliarden Euro im September 2011 auf unter 600 Milliarden Euro im Jahr 2014 sinken. Einer Kapitalerhöhung steht Strutz allerdings skeptisch gegenüber. Der Markt sei derzeit nicht in der geeigneten Verfassung um eine Kapitalerhöhung durchzuführen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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