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07:54 Uhr, 23.02.2010

Commerzbank: Verlust höher als erwartet

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Commerzbank hat im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 2009 einen unerwartet hohen Verlust verbucht. Das operative Konzernergebnis habe bei minus 1,6 Milliarden Euro gelegen, wie das Institut mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten im Mittel nur mit einem operativen Verlust von 1,15 Milliarden Euro gerechnet. Dazu beigetragen hat insbesondere das Handelsergebnis, das aufgrund weiterer Risikoreduzierung sowie Bewertungsanpassungen bei Monolinern mit minus 561 Millionen Euro negativ ausfiel. Hier war nur ein Minus von 113 Millionen Euro erwartet worden. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 1,9 Milliarden Euro.

Im gesamten Geschäftsjahr 2009 erwirtschaftete die Commerzbank ein Konzernergebnis nach Anteilen Dritter von minus 4,5 Milliarden Euro (2008: minus 6,5 Milliarden Euro). Darin enthalten sind 1,9 Milliarden Euro Aufwendungen für die Integration der Dresdner Bank sowie Goodwill-Abschreibungen (768 Millionen Euro), die sich insbesondere aus der strategischen Neuausrichtung der Eurohypo ergaben. Das operative Ergebnis betrug minus 2,3 Milliarden Euro (2008: minus 5,4 Milliarden Euro).

Trotz des schwierigen Marktumfelds konnten die Bruttoerträge um mehr als die Hälfte auf 10,9 Milliarden Euro erhöht werden. Die Risikovorsorge lag bei 4,2 Milliarden Euro. In Summe blieben die Belastungen aus der Finanzmarktkrise mit 5,3 Milliarden Euro aber unter den Erwartungen zu Beginn des vergangenen Jahres.

"Das Ergebnis zeigt die Folgen der anhaltenden Wirtschafts- und Finanzmarktkrise – und diese Krise ist noch nicht vorüber, auch wenn das Jahr 2010 operativ erfreulich angelaufen ist", sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Blessing. Die Commerzbank sei noch nicht da wo sie hin will. Die Risiken seien aber reduziert und die Kapitalbasis nachhaltig gestärkt worden. "2010 werden wir im kundennahen Geschäft den Umschwung erreichen", so Blessing. Die Kernbank mit den Segmenten Privatkunden, Mittelstandsbank, Central & Eastern Europe sowie Corporates & Markets werde 2010 insgesamt operativ positiv sein, kündigte der Commerzbank-Chef an. Unter dem Strich erwartet er für den gesamten Konzern aber nur dann schwarze Zahlen, wenn die Entwicklung der Konjunktur und der Finanzmärkte in 2010 "sehr positiv" verlaufen wird. "Aber spätestens 2011 werden wir wieder Gewinn erzielen", sagte Blessing mit Blick auf das kommende Jahr.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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