Kommentar
10:01 Uhr, 30.06.2014

CK*CS – Irak fordert Militärhilfe aus Russland an

Die Ära festgefügter Zuordnungen und Bündnisse scheint nun ein für allemal vorbei zu sein. Auch und gerade im Nahen und Mittleren Osten werden traditionell Übereinkünfte und Verträge lediglich auf Zeit und mit reiner Zweckbindung eingegangen – was so manchem rein europäisch Sozialisierten reichlich fremd und interessengetrieben vorkommen mag. Dennoch darf es durchaus als ehrlich und authentisch erscheinen, wenn Vereinbarungen, die sich nachweislich als nicht tauglich oder tragfähig erwiesen haben, rasch zu Gunsten neuer Konstellationen aufgegeben werden. Diesen Umstand scheint insbesondere „der Westen“ mit seiner transatlantischen Führungsmacht im Umgang mit jener politisch-militärisch ganz besonders sensiblen und höchst verwundbaren Region in weiten Teilen noch immer nicht begriffen zu haben bzw. vollkommen falsch im eigenen Sinne zu instrumentalisieren. Stattdessen favorisiert man offenkundig ein „Weiter so“ im herkömmlichen Stil. Auch auf diese Weise kann man sich somit seiner eignen Glaubwürdigkeit nachhaltig berauben....

In der nun beginnenden Woche stehen neben einigen Makro-Indizes insbesondere die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag auf der Agenda. Vor allem das „Kredit-Aufnötigungspogramm“ TLTRO zu Gunsten südeuropäischer Banken und Kreditnehmer, welche sich noch immer in einer anhaltenden Deleveraging-Phase befinden, dürfte dabei im Mittelpunkt der Problemerörterungen stehen. Man versucht also weiterhin mit Mitteln und Wegen aus alten Lehrbüchern einen per Finanzkrise 2008 abgetöteten Transmissionsmechanismus mit Biegen und Brechen wiederzubeleben, der auf diese Weise ungefähr so wieder zum Leben zu erwecken sein dürfte wie ein Drogenopfer mit einer zusätzlichen Dosis. Der Weg zu einer umfassenden wie weitreichenden Entgiftung ist zwar bekannt, hat sich jedoch offenbar noch immer nicht herumgesprochen. Aber selbst in Zeiten schwerer Krisen ist jedoch nicht aller Tage Abend: Veränderungen haben stets Platz genug um sich Raum zu greifen – wie nicht zuletzt zwei aktuelle Beispiele* aus Südeuropa eindrucksvoll unter Beweis stellen...

===== N E W S =====

IRAKISCHER REGIERUNGSCHEF AL-MALIKI ENTTÄUSCHT VON US-UNTERSTÜTZUNG GEGEN ISIS/ISIL: ANFORDERUNG RUSSISCHER KAMPFJETS

Alle Fronten verschwimmen bei dieser neuerlichen Konflikteskalation in Mittelost. Finanzierungsströme kehren sich auch in diesem Kontext „urplötzlich“ um: v.a. dann, wenn das einst großzügig gepamperte Kämpferkind auf einmal in die Hand beißt, die sie füttert(e)...

Heise (Telepolis)

Neue Zürcher Zeitung

FAZ

WASHINGTON WILL SYRISCHE REBELLEN MIT EINER HALBEN MILLIARDE DOLLAR UNTERSTÜTZEN

Kurzsichtig und unverantwortlich: wie schon zuvor die Taliban in Afghanistangegen die Sowjetunion sowie Saddam Hussein gegen den Iran in Stellung gebracht wurden – und im Anschluss wieder „abgeschossen“ werden mussten... Man stelle sich nur einmal eine Art umgekehrten Fall vor...

n-tv

Qpress

UKRAINE: SEPARATISTEN WERFEN KIEW BRUCH DER WAFFENRUHE VOR

Welche von Präsident Petro Poroschenko gerade erst offiziell bis Montag Abend verlängert wurde. Wenn bloß die realen Fakten dazu passen würden...!

Der Standard

Süddeutsche

GERÜCHTE FÜHREN IN BULGARIEN ZU ZWEITEM BANKRUN INNERHALB EINER WOCHE

Noch scheint an den Gerüchten um akute Liquiditätsengpässe recht wenig dran zu sein. Sofia dementiert entschieden, dennoch reichen die Berichte wohl vollkommen aus, um bei Bankkunden eine weitere Hamsterpanik auszulösen, mit zudem auch politischen Folgen...

Heise (Telepolis)

Das gelbe Forum

T-Online

Der Standard

ÖSTERREICHS VERFASSUNGSGERICHTSHOF HEBT VORRATSDATENSPEICHERUNG AUF

Das höchste Gericht der Alpenrepublik gibt also dem Vorrang des Rechts auf Privatsphäre statt. Davon könnte man sich auch andernorts durchaus die eine oder andere (dicke) Scheibe abschneiden...

Heise (Telepolis)

===== H I N T E R G R U N D =====

DIE BISHERIGE HÖCHSTSTRAFE IN DER GESCHICHTE DES UMWELTRECHTS ERGEHT AN: DEN ÖLMULTI CHEVRON

Natürlich auch deswegen, weil die Konkurrenz recht günstig davon gekommen ist. Ecuadors Botschafter in Deutschland, Jorge Jurado, steht Rede und Antwort zu einem der größten Umweltskandale Lateinamerikas, seine (auch) juristischen Folgen und den sog. Investitionsschutzabkommen. Nachtigall, ick hör Dir TTIPsen...!

Amerika 21

BRUTTOSCHULDEN DER SPANISCHEN ZENTRALREGIERUNG ERREICHT NEUES REKORDHOCH

Da ist es nur logisch und selbstverständlich, dass die Anleiherenditen der Iberer neuen Tiefstständen entgegenstreben...

Querschüsse

*SOZIALE PROTESTE IN SPANIEN: DER ERFOLG DER „PODEMOS“-BEWEGUNG

„Wir können das" bedeutet der Name übersetzt. Podemos ist eine Art Fortsetzung der außerparlamentarischen Proteste gegen soziale und politische Missstände der fast schon vergessenen Bewegung 15M. Ein frischer Wind, mit durchaus konstruktiver Kritik an Europa...

Europamagazin (ARD-Mediathek)

IN FRANKFURT SITZT DER GRÖSSTE DATENAUSTAUSCHPUNKT DER WELT

Über welchen in Spitzenzeiten über 600 Unternehmen mehr als 3,2 Terabyte an Daten durchschleusen, und zwar pro Sekunde! Wen wundert’s also, dass dies allerhöchste Begehrlichkeiten weckt...?

Frankfurter Rundschau

*ZU GUTER LETZT — DIE GEMÜSEKASERNE VON THESSALONIKI

Hellas Militärausgaben sind (endlich) auf dem Rückzug – und damit stehen riesige Kasernengelände leer. Gelegenheit für zahlreiche ganz gewöhnliche Bürger, in einer tiefen Krise nach überaus nützlichen Alternativen zu suchen...

Europamagazin (ARD-Mediathek)

Hinweis: Die verlinkten Beiträge stellen nicht immer die Meinung der Cashkurs-Redaktion dar, dienen aber in jedem Falle der eigenen Urteilsbildung.

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Die Ära festgefügter Zuordnungen und Bündnisse scheint nun ein für allemal vorbei zu sein. Auch und gerade im Nahen und Mittleren Osten werden traditionell Übereinkünfte und Verträge lediglich auf Zeit und mit reiner Zweckbindung eingegangen – was so manchem rein europäisch Sozialisierten reichlich fremd und interessengetrieben vorkommen mag. Dennoch darf es durchaus als ehrlich und authentisch erscheinen, wenn Vereinbarungen, die sich nachweislich als nicht tauglich oder tragfähig erwiesen haben, rasch zu Gunsten neuer Konstellationen aufgegeben werden. Diesen Umstand scheint insbesondere „der Westen“ mit seiner transatlantischen Führungsmacht im Umgang mit jener politisch-militärisch ganz besonders sensiblen und höchst verwundbaren Region in weiten Teilen noch immer nicht begriffen zu haben bzw. vollkommen falsch im eigenen Sinne zu instrumentalisieren. Stattdessen favorisiert man offenkundig ein „Weiter so“ im herkömmlichen Stil. Auch auf diese Weise kann man sich somit seiner eignen Glaubwürdigkeit nachhaltig berauben....

In der nun beginnenden Woche stehen neben einigen Makro-Indizes insbesondere die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag auf der Agenda. Vor allem das „Kredit-Aufnötigungspogramm“ TLTRO zu Gunsten südeuropäischer Banken und Kreditnehmer, welche sich noch immer in einer anhaltenden Deleveraging-Phase befinden, dürfte dabei im Mittelpunkt der Problemerörterungen stehen. Man versucht also weiterhin mit Mitteln und Wegen aus alten Lehrbüchern einen per Finanzkrise 2008 abgetöteten Transmissionsmechanismus mit Biegen und Brechen wiederzubeleben, der auf diese Weise ungefähr so wieder zum Leben zu erwecken sein dürfte wie ein Drogenopfer mit einer zusätzlichen Dosis. Der Weg zu einer umfassenden wie weitreichenden Entgiftung ist zwar bekannt, hat sich jedoch offenbar noch immer nicht herumgesprochen. Aber selbst in Zeiten schwerer Krisen ist jedoch nicht aller Tage Abend: Veränderungen haben stets Platz genug um sich Raum zu greifen – wie nicht zuletzt zwei aktuelle Beispiele* aus Südeuropa eindrucksvoll unter Beweis stellen...

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