Cipollone: Zu restriktive EZB-Politik schadet Produktivität
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Von Hans Bentzien
DOW JONES--EZB-Direktor Piero Cipollone hat vor einer zu lange restriktiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gewarnt. Cipollone sagte laut veröffentlichtem Text in einer Veranstaltung des Centre for European Reform, die Arbeitsproduktivität im Euroraum sei stark von Konjunkturzyklus abhängig, so dass ein stärkeres Produktivitätswachstum eine stärkere Konjunkturerholung brauche.
"Die derzeitige Risikobalance deutet darauf hin, dass wir unsere Geldpolitik weniger restriktiv gestalten können und sollten", sagte er. Die EZB wolle keine überhitzte Wirtschaft, aber sie wolle, dass die Wirtschaft die richtige Temperatur erreiche. Und diese richtige Temperatur sei sicherlich höher als die in letzter Zeit gemessene.
Cipollone sagte, dass die bereits vorgenommenen Zinssenkungen mit einiger Verzögerung ihre Wirkung entfalten dürften. Verstärkt würde diese Tendenz sicher, wenn die Wirtschaftsakteure mit weiteren Zinssenkungen rechnen dürften. Der EZB-Direktor bekräftigte allerdings auch, dass die EZB ihre Zinsentscheidungen weiterhin auf Basis der hereinkommenden Daten treffen werde.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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