Chinas aggressive Akquisitions-Strategie: Rohstoff-Ressourcen um jeden Preis
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Beijing (BoerseGo.de) – Chinas Ölindustrie verfolgt eine aggressive Strategie zur Übernahme ausländischer Ölunternehmen und will damit von den niedrigen Unternehmensbewertungen angesichts des gefallenen Ölpreises profitieren.
Asiens größte Raffiniere, die Sinopec, akquirierte jüngst die kanadische Addax Petroleum für 7,2 Milliarden US-Dollar und tätigte damit die zweitgrößte Auslandsübernahme, die China in seiner Geschichte jemals durchführte. Nur der 13 Milliarden US-Dollar schwere Kauf eines Aktienpakets an dem anglo-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto durch Chinalco im Jahr 2008 übertrifft dies noch. Neben Sinopec-Addax wurde vor kurzem auch bekannt, dass sich PetroChina mit 45,51% an Singapore Petroleum beteiligte.
„China ist ein Land, das keine Mittel scheut, um seine Zukunft zu sichern“, so Jena-Pierre Favannec, Direktor des French Institute of Oil. Zwar haben in der Vergangenheit auch andere Länder der Erde eine Übernahmestrategie zur Sicherung von Bodenressourcen verfolgt, doch ist China dabei besonders aggressiv zu Gange.
Sinopecs Addax-Deal übertrifft im Volumen sogar die Übernahme des kanadischen Ölkonzerns PetroKazakhstan durch den chinesischen Ölkonzern CNPC im Jahr 2005, der 4,18 Milliarden US-Dollar kostete. Auch Chinalco versuchte in diesem Jahr, seine eigenen Rekorde zu übertreffen und offerierte Rio Tinto, einen weiteren Anteil im Gesamtwert von 19,5 Milliarden Dollar zu kaufen.
Dabei steckt Sinopec in einer ganz eigenen Zwangslage. Das Unternehmen braucht eigene Ölreserven, da es noch 70% seines Ölbedarfs importieren muss. Da die chinesische Regierung das Raffineriegeschäft kontrolliert und die Preise für Mineralölprodukte festschreibt, kann Sinopec steigende Ölpreise nicht an seine Endkunden weiter reichen. Im Jahr 2008 erlitt Sinopec daher einen Verlust von 16 Milliarden US-Dollar.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.