China, Taiwan und Südkorea treiben Märkte in Asien
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Kronberg (BoerseGo.de) - Die Volkswirtschaften der Asien-Pazifik-Region bleiben auch im zweiten Halbjahr für Investoren interessant. Solide Unternehmensbilanzen und ein breites Wirtschaftswachstum sorgen nach Einschätzung von John Ford, Chief Investment Officer Asien-Pazifik bei Fidelity International, für gute Aussichten. Die Region verspüre jedoch aus verschiedenen Richtungen Gegenwind - insbesondere durch Faktoren wie Inflation oder ein Verlangsamen des Wirtschaftswachstums aufgrund einer strafferen Währungspolitik. "Der starke Anstieg der Herstellungskosten, höhere Rohstoff- und Energiepreise, ein starkes Konsumwachstum und strukturelle Veränderungen der wichtigsten Volkswirtschaften der Region werden die politischen Entscheidungsträger jedoch dazu veranlassen sicherzustellen, dass der Inflationsdruck nicht die Wachstumsaussichten verdrängt", so Ford in einem Marktkommentar. Anleger sollten nach Ansicht des Fondsmanagers aber auch angesichts einiger externer Einflussfaktoren wie der Schuldenkrise in Europa oder eines möglichen Öl-Schocks aufgrund der anhaltenden politischen Unruhen in Libyen und Syrien wachsam sein.
Das Verlangsamen des chinesischen Wirtschaftswachstums könnte viele asiatische Unternehmen beeinflussen, da ihr Wachstum zunehmend von Chinas Konsum abhängt. "Belastbare Unternehmensgewinne in China haben jedoch zu weiterhin attraktiven Bewertungen geführt: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt in China bei 11 und die Erträge pro Aktie sind um 20 Prozent gestiegen", erklärt Ford. Chinas Währungspolitik werde für die Region in den kommenden sechs Monaten verhältnismäßig entscheidend sein. Wenn die Entscheidungsträger aufhören, die Geldpolitik zu straffen, könnten sich die Aktienmärkte Asiens erholen. Die chinesische Zentralbank habe die passenden Werkzeuge und die Bilanzstärke, um geeignete Maßnahmen umzusetzen - sowohl in Bezug auf die Währung als auch auf die Steuern.
Innerhalb der Region profitieren laut Ford insbesondere Südkorea und Taiwan von Kapitalzuflüssen. Im Juni habe Taiwan in Bezug auf Mittelzuflüsse überdurchschnittlich abgeschnitten. Anleger seien zunehmend von Taiwan überzeugt, da seine Beziehungen zu China besser geworden seien. Und als einer der stärksten Märkte, was das weltweite Wachstum betrifft, könne Südkorea weiterhin auf eine dynamische Wirtschaft bauen. "Südkoreanische Firmen werden mit ihren Gewinnen wie im vergangenen Jahr wieder Rekorde brechen - nahezu 90 Billionen Won sind möglich", so Ford. Das sei beinahe doppelt so viel, wie Firmen, die nicht zum Finanzsektor gehören, von 2004 bis 2007 im Durchschnitt erzielt haben.
Neben der Steigerung der Gewinne habe sich auch die Effizienz verbessert: "Südkoreanische Automobilhersteller verzeichnen weiterhin einen Auslastungsgrad von mehr als 100 Prozent, während er bei japanischen Automobilunternehmen nach dem Erdbeben von über 85 Prozent auf 35 Prozent gesunken ist", erklärt der Anlagestratege. Auch bei US-Automobilherstellern sei die Auslastung jüngst zurückgegangen. Dementsprechend habe der Marktanteil südkoreanischer Automobilhersteller in den USA mehr als 10 Prozent erreicht. Diese Aufwärtstendenz dürfte sich fortsetzen, meint Ford.
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